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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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und ließ die Bilder über sich ergehen.
    »Jetzt habt ihr gesehen, wie die Horden von Garbesch wüten«, sagte er schließlich, als Erldegh das Labor auf Leerlaufwerte zurückfuhr. »Das Ultimatum wird mit allem Nachdruck wiederholt!«
    Was anfangs noch wie eine Ironie des Schicksals ausgesehen hatte, dass ausgerechnet die meistgesuchten Verbrecher der Milchstraße den Robotern der Anlage in die Hände gefallen waren, geriet nun zur folgenschweren Tragik.
    Zwangsläufig stieß der Orbiter Erldegh genau auf die Erinnerungen der Flibustier, die sie am intensivsten verdrängt hatten. Aufgrund der Behandlung im Rehazentrum, wegen der Bedrohung durch die Orbiterflotten und nicht zuletzt infolge der millionenfachen Präsenz ihrer Ebenbilder hatten alle sieben das Geschehene immer und immer wieder unterdrückt und in Bereiche abgeschoben, in denen die Gräueltaten ihres Verbrecherdaseins nicht mehr stetig präsent waren. Diese Abgründe ihres Bewusstseins hatte Erldegh freigelegt.
    Jäh schlug die gut gemeinte Mission der Flibustier ins Gegenteil um. Ihre Schreckenstaten bestätigten den Orbitern - und allen voran Quiryleinen -, dass sie Garbeschianer vor sich hatten. Die Grausamkeit und Härte der Horden von Garbesch hatten bis zu diesem Zeitpunkt für die Orbiter nur in einer ihnen von der Anlage eingepflanzten künstlichen Erinnerung bestanden. Durch die Gestalt gewordene Analyse gab es nun erstmals einen gefühlsnahen Eindruck vom wirklichen Charakter der Garbeschianer.
    Quiryleinens Verhandlungsbereitschaft verflog. Noch während Erldegh den völlig verstörten Flibustiern eine gekürzte Aufzeichnung ihrer Erinnerungen vorführte, um ihnen ihre Identität zu beweisen, formulierte der Kommandant das Ultimatum an die Terraner neu.
    Er nannte den 20. September 3587 als Termin für die endgültige Räumung der Milchstraße, ohne auch nur einen Gedanken daran zu verschwenden, ob die Erfüllung dieser Forderung logistisch überhaupt möglich war.
    Quiryleinen stürzte damit Terra und die Liga Freier Terraner in eine endgültig hoffnungslos erscheinende Krise von galaktischem Ausmaß.
    Diesmal ging es nicht um die Machtansprüche von Invasoren. Es ging um die kompromisslose Evakuierung ungezählter Sonnensysteme oder die Vernichtung allen humanoiden Lebens.
    In dreieinhalb Wochen ließ sich nicht einmal Terra räumen, geschweige denn die Milchstraße.

4.
    Julian Tifflors Gedanken waren wieder in der Gegenwart angekommen.
    »Die Flibustier...«, nahm er den für wenige Momente unterbrochenen Gesprächsfaden neu auf. »Es war wohl doch ein großer Fehler, ausgerechnet die Urbilder der Orbiter als Unterhändler loszuschicken.«
    Adams nickte schwer. »Dr. Cobums gute Absichten dürften damit ad absurdum geführt sein.«
    Eine kurze Meldung informierte den Ersten Terraner, dass die Korvette mit den ehemaligen Flibustiern soeben gelandet war. Tifflor verlangte, dass die Gruppe zu ihm gebracht werden sollte, außerdem bat er um Cobums Anwesenheit.
    Überraschend schnell forderte Merten Tabrizianja die Einberufung des Krisenstabs. Tifflor dachte nicht daran, sich auf eine lange Diskussion einzulassen, so, wie es Tabrizianja womöglich gehofft hatte. Er gab dem Verlangen sofort nach und ordnete die Versammlung im großen Konferenzraum an. »... in einer halben Stunde, Mr. Tabrizianja. Ich denke, das liegt für jeden im Rahmen des Machbaren. Aber nun entschuldigen Sie mich bitte.«
    Dr. Cobum betrat Tifflors Büro, nur wenige Minuten vor den ehemaligen Flibustiern. Der Kriminalpsychologe wirkte ziemlich niedergeschlagen, er hatte einfach nicht mit einem Misserfolg seiner Schützlinge rechnen wollen.
    Kayna Schatten und ihre Kumpane gaben sich ebenfalls wortkarg. Enttäuschung und Verbitterung standen ihnen ins Gesicht geschrieben. Markon Treffner, der Ara, redete von den grausamen Garbeschianem, denen er angehörte. Simudden, Brak und ten Hemmings wirkten nur mehr wie Schatten ihrer selbst. Wortlos ließen sie sich in die nächsten Sessel sinken und akzeptierten sogar, dass Axe als Erster redete.
    »Alles ist in die Hose gegangen«, sagte der Gäa-Geborene dumpf. »Wir haben unser Bestes versucht - aber die verdammte Psycho-Maschine hat uns reingelegt. Das ist übel, verflucht übel sogar. Wenn ich könnte wie früher...«
    Kayna Schatten erklärte, was geschehen war. »Den Orbitem ist es völlig egal, ob bis zum 20. September eine Evakuierung überhaupt machbar ist. Nach diesem Tag sind wir alle vogelfrei, und unsere Ebenbilder

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