Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
Abgesehen davon ...«Er stockte und schaute dem Ersten Terraner ins Gesicht. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Terra von den Beben betroffen werden könnte. Ich kann mir ebenso wenig vorstellen, dass Arkon in dieser Weise zerstört wird oder Olymp, Sphinx, Aralon...«
»Der Notruf von Sphinx zeigt schon, wie trügerisch solche Vorstellungen sein können.«
Scerp seufzte. »Wie stehen die Orbiter mittlerweile zu dem Problem? Sind sie immer noch der Ansicht, wir wären an allem schuld?«
»Leider«, antwortete Tifflor bedrückt. »Die Weltraumbeben sind für sie weiterhin die schreckliche Waffe der Garbeschianer.«
»Ich ertappe mich immer öfter bei dem Wunsch, wir wären wirklich die Horden von Garbesch«, gestand Scerp bitter. »Dann hätten wir die Kraft, uns gegen die Orbiter und die Weltraumbeben durchzusetzen.«
Abwehrend hob Tifflor beide Arme. »Mit diesen Beben kann keine Intelligenz der herkömmlichen Art fertig werden. Die Horden von Garbesch haben ebenfalls keine Chance. Machen wir uns doch nichts vor: Die Kosmokraten mögen in bester Absicht gehandelt haben, aber sie haben sich für eine zu radikale Säuberungsmethode entschlossen. Dummerweise sind wir diejenigen, die darunter leiden.«
»Wir müssten wissen, wo die Kosmokraten zu finden sind.«
»Jenseits der Materiequelle, wo immer das sein mag«, erwiderte Tifflor. »Nach unseren Erkenntnissen ist die PAN-THAU-RA ein uraltes Schiff. Es mag Jahrmillionen her sein, dass sie verloren ging - wir wissen zu wenig darüber. Aber auch wenn es nur ein paar zehntausend Jahre wären, sollte man annehmen, dass die Kosmokraten mehr als genug Zeit hatten, sich mit der Bedrohung zu befassen. Trotzdem bekommen wir die Auswirkungen ihrer Manipulation erst jetzt zu spüren.«
»Sie haben sich eben Zeit gelassen.«
»Das glaube ich nicht. Ich denke sogar, dass sie es ziemlich eilig hatten. Und sie haben mit Sicherheit nicht leichtfertig gehandelt. Weshalb hätten sie Alurus sonst zu uns geschickt?«
»Sie sollten endlich diese Materiequelle sofort wieder in den alten Zustand versetzen!«, sagte Scerp heftig.
»Vielleicht würden sie das sogar recht gerne tun. Nach allem, was uns bis jetzt bekannt geworden ist, lässt sich aber leider nur ein Schluss ziehen: Es dauert nach menschlichem Maßstab unglaublich lange, bis eine Materiequelle auf Manipulationen reagiert.«
Mutoghmann Scerp winkte ab. »Im Augenblick interessieren mich die Kosmokraten nicht sonderlich. Ich sehe nur eines: Alles, wofür wir lange Zeit gekämpft haben, wird ihretwegen vernichtet werden. Wir wollten die Einheit aller Völker der Milchstraße erreichen, nun stellt sich heraus, dass das ein unerfüllbarer Wunschtraum war. Ein paar Wesen, die wir nicht begreifen, drehen an einem Objekt herum, von dem wir nicht einmal wissen, was es ist, wie es arbeitet und wo es sich befindet, und schon ist alles verloren.«
»So ist es«, bestätigte Tifflor. »Wir sind nicht im Entferntesten in der Lage, die Situation zu ändern.«
»Die Akonen haben sich an mich persönlich gewandt«, fuhr Scerp bitter fort. »Sie erhoffen sich Hilfe von der GAVÖK - was soll ich ihnen sagen?«
Ein Rufsignal hinderte Tifflor daran, dem Neu-Arkoniden sofort zu antworten. Homer G. Adams’ Konterfei stabilisierte sich in einem Hologramm.
»Schlechte Nachrichten, Tiff«, meldete der Wirtschaftsminister. »Die Keilschiffe haben sich in Bewegung gesetzt und nehmen Angriffspositionen ein. Quiryleinens Flaggschiff nähert sich der Erde.«
»Er wird mit uns reden wollen, und zwar ausnahmsweise persönlich«, sagte der Erste Terraner mit mühsam erzwungener Hoffnung. »Das bedeutet, dass er zumindest nicht sofort zuschlagen wird.«
»Das ist noch nicht alles. Jen Salik ist eingetroffen.«
»Ich würde das nicht zu den schlechten Nachrichten zählen.«
»Dann höre dir erst einmal an, was er vorzuschlagen hat«, erwiderte Adams gequält.
Tifflor winkte ärgerlich ab. »Du hast es gehört«, sagte er zu Scerp. »Ich fürchte, die Lage bleibt in jeder Hinsicht ernst.«
»Sie müssen die Milchstraße evakuieren lassen!«, drängte Jen Salik, kaum dass er das Büro des Ersten Terraners betreten hatte. »Und zwar sofort.«
Tifflor zuckte leicht zusammen - und ignorierte die Aufforderungerst einmal. »Setzen Sie sich«, bat er. »Sie haben also wirklich eine Lösung für das Orbiter-Problem gefunden?.«
»Wie kommen Sie darauf?«, fragte Salik verblüfft.
»Als Sie Terrania verließen, hinterließen Sie eine Nachricht
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