Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch
wahr!«
»Denken Sie an den Ritter der Tiefe und lassen Sie mich zu Ende berichten! Die Kosmokraten sorgten dafür, dass unser Universum von Leben bevölkert wurde und dass viele dieser Wesen Intelligenz erlangten. Dafür sandten sie Sporenschiffe aus, die von den Mächtigen gelenkt wurden. Einer dieser Mächtigen versagte, sein Sporenschiff PAN-THAU-RA ging verloren und befindet sich nun in unserem Bereich des Universums. Es hat immer noch Sporen an Bord, die jedoch derart gefährlich sind, dass die Kosmokraten sich zu einem für uns ebenso bedrohlichen Unternehmen entschlossen. Sie manipulierten die ■! Materiequelle. Die Folge davon sind die Weltraumbeben. Sie sind wohl ausschließlich dazu bestimmt, die Sporen der PAN-THAU-RA unschädlich zu machen.«
Tifflor hatte Quiryleinen nicht aus den Augen gelassen. Er hoffte, dass die Orbiter, die zweifellos über die Ritter der Tiefe in irgend- ' einer Beziehung zu den Kosmokraten standen, über ein bestimmtes Grundwissen verfügten. Möglicherweise weckten die Begriffe Kosmokraten, Materiequelle, Sporenschiff und Mächtige Quiryleinens Erinnerung.
Erhoffte vergeblich. Das sah er schon an dem ungläubigen Ausdruck in Quiryleinens Augen.
»Was für ein schönes Märchen«, entgegnete der Kommandant der NEL-Flotte mit einem bitteren Lächeln. »Die Horden waren stets sehr geschickt im Erfinden neuer Lügen. Ich glaube Ihnen kein Wort, Erster Garbeschianer.«
»Schade«, sagte Tifflor. »Ich hatte gehofft, in Ihrer Erinnerung würde sich etwas bewegen. Armadan von Harpoon muss dafür gesorgt haben, dass Sie die Zusammenhänge kennen - oder er war ein kompletter Narr!«
Er schaute Quiryleinen unverwandt an. Möglicherweise war es ein Fehler, den Orbiter zu reizen. Andererseits hatte er kaum noch etwas 'j zu verlieren.
Der Axe-TVp rang sichtlich um seine Fassung.
»Also gut«, sagte Quiryleinen schließlich. »Ich gebe Ihnen eine letzte Chance. Bringen Sie die aggressiven Garbeschianer dazu, diese Angriffe einzustellen. Wenn innerhalb eines Tages Ihrer Zeitrechnung die Waffe nicht desaktiviert wird, muss ich Maßnahmen ergreifen, die keinem von uns gefallen werden.«
»Maßnahmen gegen eine Naturkatastrophe...«, begann Tifflor, doch Quiryleinen war nicht gewillt, ihm länger zuzuhören, und unterbrach die Verbindung.
»Das war es dann wohl«, murmelte der Erste Terraner entsetzt.
Im Simban-Sektor waren mehrere Welten dem Betonchor zum Opfer gefallen, und Milliarden von Blues standen vor dem Nichts.
Die Heimat der Ertruser, der dritte Planet im Kreit-System, meldete sich auf der Notfrequenz. Die Hauptstadt war nur noch ein Trümmerhaufen. Viele Schiffe der Raumflotte hatten sich weitgehend in Metallfladen verwandelt. Auf Anfrage erklärten die Ertruser, dass sie sich noch für einige Tage selbst behelfen könnten. Daraufhin wurde Ertrus von der Liste der vordringlich hilfsbedürftigen Planeten gestrichen.
Um Ertruser ging es auch auf Zaltertepe. Achtzig Prozent der Ringstadt Nagelia waren zerstört. Siganesen, die sich Sorgen um die Riesen machten, mit denen sie lange Zeit hindurch nicht unbedingt in freundschaftlichem Verhältnis gelebt hatten, waren die Absender des Notrufs.
Von Panatol kam ein Angebot der Springer, dass sie sich unentgeltlich an den Evakuierungsmaßnahmen beteiligen wollten. Kaum zwei Stunden später folgte jedoch der Widerruf, weil die Raumflotte von Panatol buchstäblich auf ein Fünftel ihrer Stärke zusammengeschmolzen war.
Auch von Sphinx im Blauen System der Akonen kam ein Notruf...
»Wir können nicht helfen«, sagte Julian Tifflor erschöpft. »Es hat auch keinen Sinn, den Betroffenen etwas vorzumachen. Unsere Reserven sind aufgebraucht. Wir haben keine Raumschiffe mehr, die wir an den nächsten Brennpunkt schicken können. Beim besten Willen, wir können nichts mehr tun.«
»Dann wird die Milchstraße vollends im Chaos versinken«, erwiderte Mutoghmann Scerp leise.
»Das wird sie nicht, solange die Weltraumbeben nicht noch zahlreicher werden. Eigentlich sind nur wenige Welten so schwer getroffen worden, dass wir sie als unbewohnbar betrachten müssen.«
»Ich habe keineswegs den Eindruck, dass der Höhepunkt dieser zweiten Bebenwelle schon überschritten wäre«, widersprach Scerp.
»Es kann nicht mehr viel schlimmer werden.«
»Das ist reines Wunschdenken«, beharrte der Neu-Arkonide.
»Glaubst du, das wüsste ich nicht?«, fragte Tifflor ärgerlich.
Scerp zuckte mit den Schultern. »Hier laufen alle Fäden zusammen.
Weitere Kostenlose Bücher