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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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wer die Orbiter waren und was sie verlangten, aber die Nachrichten interessierten ihn eher wenig. Und ob er auf Terra leben musste oder auf einer anderen Welt...
    Er blieb im Ausgangsbereich der Station stehen und sah sich um. Auf den umliegenden Laufbändem herrschte nur wenig Betrieb.
    »Das Ultimatum der Orbiter hat zu einem massiven Kurseinbruch an den solaren Börsen geführt.« Die Stimme des Nachrichtensprechers verfolgte den Jungen. »Der Terrania-Index sank innerhalb von acht Tagen auf zwei Fünftel seines letzten Höchststandes. Wie aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen verlautet, ist mit einer Schließung der Börsen zu rechnen.
    In dieser Situation bieten mittlerweile täglich Hunderte den Verantwortlichen der Liga Freier Terraner Lösungen für das Orbiter-Problem an. Auch heute...«
    Runny hörte nicht mehr hin. Das Geschehen auf einer der nächstgelegenen Baustellen faszinierte ihn weit mehr. Ein Arbeiter steuerte mehrere große Roboter, die zähflüssiges Baumaterial ausbrachten. Das Material erstarrte, sobald es mit der Atmosphäre in Berührung kam.
    Der Arbeiter war noch jung. Runny schätzte ihn auf kaum mehr als zwanzig Jahre. Dass der Mann zu ihm herüberblickte und sogar lächelte, berührte ihn irgendwie. Er hockte sich auf einen Steinhaufen und schaute zu.
    Gut eine halbe Stunde verging.
    Ein Bodengleiter näherte sich und hielt an. Eine junge Frau stieg aus. Für einen Moment glaubte Runny, seine Mutter zu sehen, doch erkannte er die Täuschung schnell. Die Frau war nicht seinetwegen gekommen, sondern um den Arbeiter abzuholen. Der Mann legte sein Steuergerät beiseite, ließ die Roboter aber Weiterarbeiten, und kam schnell heran. Für einen Moment hoffte Runny, sie könnten endlich ein paar Worte miteinander wechseln, doch der Mann hastete wortlos an ihm vorbei.
    Irgendetwas krachte dumpf. Einer der Roboter spritzte die Gussmasse plötzlich nahezu senkrecht in die Höhe. Das Material regnete auf ihn ab und erstarrte wie ein gefrierender Wasserfall.
    Der Arbeiter stieß eine Verwünschung aus. Einen Augenblick lang zögerte er zwar, stieg dann aber doch zu der Frau in den Gleiter. Runny sah, dass die beiden eng umschlungen auf die Sitze sanken. Ohne darüber nachzudenken, hob er einen faustgroßen Stein auf und schleuderte ihn gegen den Gleiter. Ebenso schnell warf er sich herum und flüchtete.
    Er stieß mit einem Mann zusammen, der urplötzlich vor ihm auftauchte. Verängstigt blickte er hoch. Er sah in ein freundliches Gesicht mit kleinen Augen und einer spitzen, ungewöhnlich großen Nase. Der Mann lächelte und sagte etwas, das Runny nicht verstand. Der Junge stieß ihn zurück und hastete weiter.
    »Der Misstrauensantrag ist gestellt«, verkündete Heman Heigh. »Damit bietet sich uns eine Chance, wie sie so bald nicht wiederkommt.«
    Er blickte auf das Zeitholo über der Tür des Konferenzraums. Es zeigte den 1. September 3587 an, 11.28 Uhr.
    Mit Heigh am Tisch saßen siebenundzwanzig Männer und zwölf Frauen. Sie bildeten die Führungsspitze der Fortschritts-Sektion, einer kleinen Partei, die über fünf Sitze im Parlament verfügte.
    Heman Heigh, der Vorsitzende der Fortschritts-Sektion, war ein kleiner, fülliger Mann mit eng stehenden Augen, wulstigen Lippen und großer Nase. Seine Hemden waren stets so eng geschnitten, dass derKragen ihn einschnürte, doch das schien ihn nicht im Mindesten zu stören.
    Eigentlich war er alles andere als fortschrittlich, und daraus machte er kein Hehl. Den Namen Fortschritts-Sektion hatte er nur gewählt, weil er glaubte, damit Stimmen für die Partei gewinnen zu können.
    »Was haben Sie vor?«, fragte Silvie Vays, eine gepflegte brünette Frau. »Wollen Sie den Misstrauensantrag unterstützen?«
    »Tifflor ist dafür verantwortlich, dass die Liga zu lange gewartet hat«, erklärte Heigh. »Er hätte schon die Initiative ergreifen müssen, als die Orbiter noch nicht im Sonnensystem waren. Schlimmer ist allerdings, dass er die Flibustier zu den Angreifern geschickt und damit die Krise weiter verschärft hat.«
    »Ich bin durchaus nicht der Ansicht, dass dies ein Fehler war«, widersprach Vays. »Tifflor hatte keine andere Wahl.«
    »Er hätte die Flibustier sorgfältig auf den Einsatz vorbereiten müssen. Er hätte ihnen alle Informationen geben müssen, die von den Kosmopsychologen über die Orbiter erarbeitet wurden. Und er hätte rechtzeitig erkennen müssen, dass die Flibustier in einem Verhör mit den Mitteln überlegener Technik

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