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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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größere Gruppen von Menschen, und er bemerkte Demonstrationszüge, die sich in Richtung des Regierungsviertels bewegten.
    Er war allein in dem Gleiter, ging zum Kontrollbord und drückte seine Plakette in die Funkmulde. »Ich möchte mit meiner Mutter sprechen«, sagte er.
    Sekunden später erhellte sich der Holoschirm. Das Gesicht einer jungen, rothaarigen Frau erschien.
    »Wieso bist du nicht zu Hause, Runny?«, fragte sie besorgt. »Ich , hoffe, du hast eine gute Erklärung dafür.«
    »Ich kann den dämlichen Roboter nicht mehr hören, Mom. Ich möchte...«
    »Das ist keine ausreichende Erklärung.« Runnys Mutter legte die ' Stirn in Falten. »Bitte, wieso bist du nicht zu Hause? Beeile dich, Schatz.
    Ich habe viel zu tun und kann nicht einfach Gespräche zu meinem Vergnügen führen.«
    Runny legte seinen Finger auf einen Sensorpunkt. Das Bild erlosch.
    »Gib mir meinen Vater!«, ordnete er an.
    Dieses Mal musste er länger warten. Fast zehn Minuten vergingen, bis das Gesicht eines dunkelhaarigen Mannes im Projektionsfeld erschien. Gillison machte einen erschöpften Eindruck.
    »Was gibt es, Runny?«, fragte er schroff. »Wie oft habe ich dir gesagt, dass du mich nicht stören sollst? Nun los, weshalb rufst du an?«
    »Ach, nicht so wichtig, Dad«, erwiderte der Junge enttäuscht.
    Gillison sah ein, dass er so nicht mit seinem Sohn reden konnte. »Wir unterhalten uns, sobald ich zu Hause bin - einverstanden?«, sagte er einlenkend und bemühte sich um ein Lächeln. »Und jetzt - du verstehst schon.«
    »Klar doch«, antwortete Runny.
    Am liebsten hätte er seinem Vater gesagt, dass am Abend ganz gewiss keine Zeit mehr für ihn sein würde. Wie so oft. Seine Eltern verließen die Wohnung, bevor er aufstand. Tagsüber war er allein mit dem positronischen Lehrer. Abends waren seine Eltern zu müde, um sich noch mit ihm befassen zu können. Außerdem hatten sie einander so viel zu berichten, dass ihnen einfach die Geduld für seine Probleme fehlte. Tagsüber durfte er auch nicht mit ihnen sprechen. Beide waren froh, eine gut bezahlte Arbeitsstelle gefunden zu haben, und die setzten sie nicht für familiäre Fragen aufs Spiel.
    Blieb das Wochenende. Seine Eltern nutzten es, um Freundschaften mit anderen Rückkehrern von Harrais zu pflegen, sich mit Arbeitskollegen zu treffen, oder einfach nur, um zu schlafen.
    Runny stieg aus, als der Großgleiter nahe dem nördlichen Stadtrand einen Zwischenhalt einlegte. Hier gab es noch viele Baustellen. Die Gerippe unzähliger halb fertiger Wohntürme stachen in den stahlblauen Himmel hinauf.
    In der Stationshalle benutzte der Junge seine Identifikationsplakette erneut. Fast augenblicklich erklang die Stimme seines Lehrers.
    »Du bist einsam, Runny, aber daran änderst du nichts, wenn du wegläufst. Deine Eltern werden bald Zeit für dich haben, du musst nur etwas geduldig sein.«
    Runny Yok Gillison blickte zu der Holowand hinüber, die sich auf der anderen Seite der Halle erhob. Etwa zwei Dutzend Männer und Frauen standen davor und verfolgten die aktuellen Informationen.
    »Ich komme nie wieder nach Hause«, sagte er entschlossen. »Das ist gar kein richtiges Zuhause.«
    »Weißt du denn, was ein richtiges Zuhause ist?«
    »Nicht das, was wir hier auf Terra haben. Da war es auf Harrais sehr viel besser.«
    »Wir sind nicht mehr auf Harrais. Ohnehin wird alles anders, sobald du Interkosmo richtig beherrschst. Dann gehst du auf eine Schule mit anderen Jugendlichen in deinem Alter. Dann wirst du nicht mehr einsam sein.«
    Runny unterbrach die Verbindung. Er ging zu der Holowand hinüber.
    »Der Orbiter Quiryleinen lässt keinen Zweifel daran, dass seine Flotte am 20. September zuschlagen wird«, berichtete ein Nachrichtensprecher, während Ortungsbilder der Orbiterflotte eingeblendet wurden.
    Einen Teil des Gesagten verstand Runny. So viel Interkosmo beherrschte er mittlerweile schon. Und den Rest brauchte er sich keineswegs zusammenzureimen. Akustikfelder sorgten dafür, dass die Informationen in mehreren Sprachen wiedergegeben wurden.
    »... Quiryleinen verlangt, dass die Garbeschianer bis zum Ablauf des Ultimatums aus der Galaxis verschwunden sind. Der Regierung unter Julian Tifflor ist es bis zur Stunde nicht gelungen, den Orbitem klarzumachen, dass wir Menschen keineswegs mit den Garbeschianem identisch sind.«
    Der Sprecher interviewte ein Regierungsmitglied, um weitere Informationen über das Orbiter-Problem zu vermitteln. Runny wandte sich wieder ab. Er wusste zwar,

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