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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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zurücklassen.«
    »Ungeheuerlich!« Coghan schüttelte sich, seine Miene war pure Verachtung.
    »Unabänderlich«, widersprach der Erste Terraner. »Vergleichen Sie unsere Situation mit der an Bord eines havarierten Raumschiffs, das nicht mehr ausreichend viele Beiboote für die Passagiere hat. Es kommt darauf an, Panik zu vermeiden, damit wenigstens die gerettet werden können, für die Platz ist. Noch hoffe ich, eine andere Lösung zu finden.«
    Coghan hatte Mühe, das Zittern seiner Hände zu verbergen. Es war offensichtlich, dass er nicht mehr wusste, was er denken sollte. Obwohl ihm klar sein musste, dass Tifflor recht hatte und gar nicht anders handeln konnte.
    »Ich bin der Ansicht, wir sollten Coghan im Auge behalten«, sagte Homer G. Adams, als er wenig später mit dem Ersten Terraner in dessen Büro in Imperium-Alpha allein war.
    Tifflor nickte eher beiläufig, als habe er gar nicht richtig hingehört. Es war eine gedankenverlorene Geste.
    »Ich mache mir über vieles Sorgen«, murmelte er, während er seine Kaffeetasse an die Lippen hob. Er trank vorsichtig, mit kleinen Schlucken, um sich nicht zu verbrennen. »Eines davon ist die Börse.«
    Adams war der Finanzexperte überhaupt. Dass er überrascht reagierte, geschah höchst selten. Jetzt war er überrascht.
    »Was spielen Kursentwicklungen noch für eine Rolle?«, fragte er leise. »Wir werden nichts mitnehmen können. Vor allem schätzen viele doch jetzt schon die Wahrscheinlichkeit als sehr hoch ein, dass wir die Erde verlassen müssen. Die Kurse spiegeln Erwartungen, das tun sie immer. Derzeit sind sie der Indikator für die Hoffnungslosigkeit, die auf Terra um sich greift.«
    »Ich denke nicht an das wirtschaftliche Geschehen«, entgegnete Tifflor. »Mir ist klar, dass der totale Zusammenbruch bevorsteht - es sei denn, wir könnten den Menschen die berechtigte Hoffnung auf eine bessere Zukunft geben. Und genau darauf kommt es an. Sobald sich Resignation breitmacht oder die Bevölkerung in Panik gerät, bricht ein Chaos aus, dessen wir nicht mehr Herr werden können.«
    Homer G. Adams streckte sich und massierte mit einer Hand seinen Nacken. Der Zellaktivator sicherte ihm die potenzielle Unsterblichkeit, seinen verwachsenen krummen Rücken konnte das Gerät aber nicht korrigieren.
    »Wenn ich dich richtig verstehe, Tiff, willst du, dass ich Maßnahmen ergreife, mit denen die Aktienkurse positiv beeinflusst werden.«
    »Wir müssen retten, was zu retten ist. Das bedeutet zuallererst, Optimismus verbreiten. Nur von positiven Lösungen zu reden wäre zu direkt und zu unglaubwürdig.«
    »Die Börse als Gradmesser der Hoffnung heranzuziehen ist fraglos ein schneller Ansatzpunkt«, bestätigte der Wirtschaftsminister. »Dabei musst du dir aber bewusst sein, dass die Nachhaltigkeit auf sehr wackligen Beinen stünde.«
    »In spätestens zwei Wochen werden uns die Menschen vielleicht verfluchen.« Tifflor nickte zögernd. »Bis dahin sollte es jedoch gelungen sein, wenigstens ein Drittel der Bevölkerung zu retten. Ich kann es nicht ändern, wenn mich der zurückbleibende große Rest dann zerreißt.«
    »Du willst die Erde nicht verlassen?«
    Ein Hauch von Wehmut lag in Tifflors Blick, als er den Kopf schüttelte.
    »Auf keinen Fall werde ich mich zurückziehen«, bestätigte er. »Jedenfalls nicht, solange ein anderer dafür Zurückbleiben müsste.«
    »Dieser andere wäre dann wohl ich«, bemerkte Adams scherzend, doch sein Lächeln verlor sich sofort wieder. Ihm widerstrebte es ebenso wie Tifflor, die Menschen zu täuschen und in falscher Hoffnung zu wiegen. Allerdings blieb keine Wahl.
    »Also gut, Tiff«, sagte er zögernd. »Stimulieren wir die Börse.«
    »Sobald sich ein neuer Optimismus ausbreitet, werden viele ihre Zukunft wieder rosiger sehen. Damit dürfte einem Großteil der neuen Kriminalität der Boden entzogen werden.« Tifflor stellte seine Tasse ab. »Wie lange brauchst du?«
    »Morgen setzt eine erste Erholungsphase ein. Ich habe heute noch ein Interview mit Terravision und werde die Gelegenheit für einige Bemerkungen nutzen.«
    Einer von Tifflors Mitarbeitern betrat das Büro. Er wartete unter der Tür, bis Adams und der Erste Terraner sich verabschiedet hatten. »Die Damen und Herren warten«, sagte er dann zu Tifflor. »Die Diskussionen haben schon begonnen. Einige Wissenschaftler sind offenbar davon überzeugt, Vorschläge unterbreiten zu können, die uns weiterhelfen.«
    Es war die sechste Konferenz, an der Tifflor an diesem Tag

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