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Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch

Titel: Silberband 115 - Kämpfer für Garbesch Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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teilnahm.

19.
    Jen Salik beugte sich über eine exotische Blüte. Er hatte diese Pflanze nie vorher gesehen, sie stammte auch von einer Welt, mehr als dreißigtausend Lichtjahre von Terra entfernt. Das verriet ihm ein kleines Schild, das neben der Blume im Boden steckte. Salik war niemals so weit von der Erde weg gewesen. Dennoch war ihm die Blüte so vertraut, dass er jedes Detail an ihr mit geschlossenen Augen hätte beschreiben können.
    Er war verwirrt.
    Woher kannte er dieses prächtige Gewächs, das aussah wie eine sich auflösende Wolke? Hing es mit seiner Veränderung zusammen? Es konnte gar nicht anders sein.
    Verwirrt schüttelte er den Kopf. Zu glauben, dass seine Intelligenz zunahm, war sicher falsch. Intelligenz hatte mit Wissen und Erinnerung nichts zu tun. Selbst Genies konnten sich nicht an Dinge erinnern, die ihnen niemals zuvor begegnet waren.
    Wieso kannte er diese Pflanze?
    Die Frage beschäftigte Salik derart, dass er Tifflor und die Orbiter fast schon aus seinen Gedanken verdrängte.
    »Sie ist schön, nicht wahr«, sagte jemand neben ihm.
    »Ja, sehr schön«, antwortete der Klimaingenieur und hob den Blick.
    Vor ihm stand ein alter weißhaariger Mann. Salik sah ihm sofort an, dass er krank war, und er brauchte ihn gar nicht erst husten zu hören, um zu wissen, dass der Alte unter Asthma litt. Eigentlich erstaunlich, denn die Medizin hatte diese Krankheit längst überwunden. Salik glaubte jedoch zu erkennen, dass der Mann auf zu großen Stress reagierte.
    »Finden Sie sie nicht schön?«, fragte der Weißhaarige gedehnt.
    »Doch, sehr«, antwortete Salik.
    »Mein Name ist Trailcoat«, fuhr sein Gesprächspartner fort. »Alfred Trailcoat, Bankberater. Blumen haben mich stets fasziniert. Botaniker wäre für mich nicht nur ein Beruf, sondern sogar Berufung gewesen.«
    Er verwickelte Salik in ein Gespräch über Blumen, in das sich dieser mehr und mehr hineinziehen ließ, obwohl er eigentlich lieber allein gewesen wäre. Trailcoat übte jedoch eine eigenartige Anziehungskraftauf ihn aus, und er schien hilfsbedürftig zu sein, sodass Salik ihn nicht abweisen wollte.
    »Und das alles wird vernichtet werden«, sagte der Alte einige Minuten später. »Die Menschen werden das Solsystem verlassen, und alles wird in Schutt und Asche sinken.«
    »Ganz bestimmt nicht«, widersprach Salik. »Wir werden die Orbiter überlisten.«
    »Wir?«, fragte Trailcoat überrascht. »Sie gehören zur Regierung, Mr. Salik?«
    »Das könnte man fast meinen«, antwortete Salik mit sanfter Selbstironie. »Nein, ich gehöre nicht zur Regierung, aber zu jenen, die fest davon überzeugt sind, das Orbiter-Problem lösen zu können.«
    »Gibt es so viele, die das glauben?«
    Trailcoat blickte ihn forschend an. Überrascht bemerkte Salik, dass der Alte ihn ernst nahm. Trailcoat schien nicht den geringsten Zweifel daran zu haben, dass er wirklich eine Lösung anbieten konnte.
    »Zu viele.« Salik reagierte schon wieder zurückhaltend. Er mochte solche Gespräche nicht und hätte lieber Zeit gehabt, um in Ruhe nachzudenken. Aber Trailcoat ließ nicht locker. Er schien jedenfalls froh zu sein, dass er mit jemandem reden konnte.
    »Warum hört Julian Tifflor Sie nicht an?«, fragte er kopfschüttelnd. »Der Erste Terraner ist doch ein aufgeschlossener Mensch. Ich glaube, ich weiß: Seine Mitarbeiter, diese Sturköpfe, klammem sich an das bisschen Bedeutung, das sie haben, und spielen sich auf.«
    Salik horchte auf. »Sie kennen Tifflor?«
    »Nein, natürlich nicht.« Trailcoat lachte wie über einen guten Witz. »Mein Sohn gehört allerdings zu dem verkrusteten Apparat, der sich um Tifflor herum eingegraben hat, als gelte es, ihn gegen jeden äußeren Einfluss zu verteidigen.«
    Trailcoat hustete. Gleichzeitig zwinkerte er Salik zu. Was er sagte, war also nicht ganz so ernst gemeint, wie es sich anhörte.
    »Tifflor hält sich momentan in Imperium-Alpha auf«, fuhr der Alte fort. »Wenn Sie wollen, begleite ich Sie bis in sein Vorzimmer. Den Rest müssen Sie dann aber schon selbst erledigen.«
    Salik wusste in dem Moment nicht mehr, ob er sein Gegenüber ernst nehmen durfte. Er hatte erlebt, wie schwer es war, auch nur in die Nähe des Ersten Terraners zu kommen. Mittlerweile herrschte sogar absolutes Besuchsverbot.
    »An der Börse satte Gewinne zu machen scheint derzeit leichter zu sein, als an Tifflor heranzukommen«, murmelte Salik.
    Trailcoat lachte schallend, und Salik schaute den Mann verdutzt an. Als so witzig hatte er

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