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Silberband 116 - Der Auserwählte

Silberband 116 - Der Auserwählte

Titel: Silberband 116 - Der Auserwählte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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gezwungen sein, sich nach Pflanzen umsehen, die für sie genießbare Früchte trugen. Kein allzu angenehmer Gedanke, fand die Kommandantin, weil sie kein Analysegerät bei sich trug.
    Das gegenüberliegende Ufer war ebenfalls von Büschen gesäumt. Lyn wollte gerade umkehren, als es drüben plötzlich krachte und knackte. Sie stand wie erstarrt, noch hatte sie außer einigen Insekten keine Tiere zu Gesicht bekommen.
    Einen Augenblick später atmete die Kommandantin auf. Mehrere Dutzend Meter entfernt wühlte sich eine menschliche Gestalt aus dem Buschwerk hervor und kniete an der Uferböschung nieder.
    »Hormel Dan!«, rief Lyn. »Erschrick nicht, ich bin’s nur!«
    Der Erste Offizier zuckte so heftig zusammen, dass er beinahe den Halt verloren hätte und kopfüber ins Wasser gestürzt wäre. Bis er sein Gleichgewicht wiederfand, stand Lyn Degas schon in der Mitte des doch ziemlich tiefen Baches und strebte mühsam dem gegenüberliegenden Ufer zu. Hormel Dan empfing sie mit ausgebreiteten Armen.
    Lyn hätte nie gedacht, dass sie sich je von ihrem Offizier umarmen lassen würde, aber diesmal ließ sie es geschehen.
    »Hast du einen von den anderen gesehen, Hormel?«, fragte sie ein wenig atemlos, nachdem sie sich doch aus seinen Armen befreit hatte.
    Dan schüttelte den Kopf. »Das nicht. Aber ich fürchte, ich habe ein Wrackstück der MEMPHIS gefunden.« Er deutete mit dem Daumen hinter sich. »Vielleicht gibt es noch Geräte, mit denen wir etwas anfangen können.«
    »Geräte?«, rief Lyn.
    »Was ist? Warum? Was meinst du?«
    Die Kommandantin zerrte den Helm aus dem Nacken nach vom. »Mein Gott, Hormel!«, stieß sie hervor. »Geräte! Wir tragen doch das Wichtigste mit uns herum.«
    Um die Funkanlage einzuschalten, musste sie den Helm nicht einmal einrasten.
    »Zelda!«, rief sie. »Jak! Wo seid ihr? Meldet euch!«
    »Lyn!«, erklang im nächsten Moment Zelda Grens Stimme. »Ich dachte schon, ich wäre allein. Wo bist du?«
    Bevor Degas antworten konnte, meldete sich auch Nyman.
    »Ich bin soeben zu mir gekommen. Phantastisch, euch beide zu hören. Fehlt uns nur noch Hormel.«
    »Oh, der ist auch hier«, sagte Lyn. »Seht ihr in eurer Nähe zwei Reihen von Büschen, die sich durch die Gegend schlängeln?«
    »Ich sehe sie!«, rief Zelda begeistert.
    »Hormel und ich stehen am Ufer des Baches, der zwischen den Buschreihen verläuft. Wir müssen nur noch feststellen, ob du dich aufwärts oder abwärts von uns befindest.«
    »Ich sehe überhaupt keine Büsche«, sagte Nyman. »Aber ich habe auch einen riesigen Felsklotz direkt vor der Nase, und wenn ich um den herumgehe ... Ja, da sind die Büsche in einiger Entfernung.«
    Es stellte sich heraus, dass Nyman den weißen Baum mit den grünblauen Blättern sehen konnte. Zelda ihrerseits hatte den Felsen im Blickfeld.
    »Wir treffen uns bei dem weißen Baum!«, entschied Lyn.
    »Danke euch allen«, sagte Jak Nyman.
    »Wofür?«
    »Dass mich niemand gefragt hat, wo wir hier eigentlich sind.«
    Perry Rhodan und Atlan arbeiteten am Logbuch-Kommentar des vergangenen Tages. Der Kommentar diente zur Unterstützung der automatischen Dateneintragungen, er war sozusagen die menschliche Interpretation der rein technischen Informationen. Berichteten die Daten darüber, was geschehen war, so sagte der Kommentar aus, wie die Menschen darauf reagiert hatten.
    Überraschend betrat hinter ihnen jemand den kleinen Raum.
    Es war Laire.
    »Seid ihr bereit?«, fragte der Roboter.
    »Bereit, wofür?«
    »Die Botschaft ist eingetroffen. Ich habe den Auftrag, euch in die Materiequelle zu bringen.«
    Perry Rhodan erhob sich. »Wir müssen Vorbereitungen treffen. Was wird überhaupt von uns erwartet?«
    »Nur, dass ihr offenen Sinnes seid.«
    »Unsere Vorbereitungen werden nicht mehr als eine halbe Stunde in Anspruch nehmen.«
    »Ich erwarte euch hier - in einer halben Stunde.«
    Perry Rhodan und der Arkonide verließen den Raum. Der entscheidende Moment war gekommen.

29.
    Sein fassungsloser Blick ging von der Kuppe des Hügels in das weite Tal hinab und flog über das unendliche Häusermeer der Stadt, das sich unter dem gelblichen Himmel dehnte. Die Stille verriet ihm, dass dies keine Stadt war wie andere. Und während er die Geräuschlosigkeit auf sich wirken ließ, gewahrte er die ersten Zeichen des Zerfalls.
    Seine Frage war: wozu?
    Der Himmel war mild und milchig, das gelbe Licht kam von überall her. Es gab keine Sonne, und in der Feme schien sich der Horizont in die Höhe zu wölben. Die

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