Silberband 117 - Duell der Erbfeinde
anderer galaktischer Zivilisationen verwechselten. Ausgerechnet die HARMOS war auf das größte Geheimnis der Horden von Garbesch gestoßen.
Es durfte kein Geheimnis bleiben!
Für die galaktischen Zivilisationen war es überlebenswichtig, dass die Orbiter erfuhren, wo sie die Garbeschianer finden konnten.
Der Kybernetiker zwang sich zu ruhiger Überlegung. »Amtranik wird dich zerstören lassen, wenn er erfährt, dass du ihn täuschst«, sagte er, mühsam beherrscht. »Was meint deine Selbsterhaltungsschaltung dazu?«
»Sie findet keinen Ausweg, folglich muss ich die Täuschung aufrechterhalten.«
»Ich kenne den Ausweg!« Mamud Vevenary schwang sich von dem Liegegestell. Er stufte es als ersten Erfolg ein, dass der Roboter ihn nicht daran hinderte. »Da ich ein Terraner bin wie der echte Thurlow Veled, kann ich seine arttypischen Gedankengänge nachvollziehen und dadurch herausfinden, wo er sich verbirgt.«
»Wo?«, fragte der Roboter.
»Das lässt sich nicht so einfach erklären. Ich könnte dich hinführen, aber ich bin nicht dazu in der Lage, solange ich dir keine Weisungen erteilen darf. Es gehört zur terranischen Psyche, dass ich dich nicht führen kann, solange du mich nicht als weisungsberechtigt anerkennst.«
»Ich verstehe«, bemerkte der Roboter. »Wenn deine Psyche dir diese Hemmung auferlegt, kann ich sie beseitigen. Ich erfasse dein Hirnwellenmuster und erkenne es als das des alleinigen Weisungsberechtigten an.«
»Puh!« Mamud Vevenary seufzte. »Dafür bekomme ich einen Orden!«
Amtranik war doch erleichtert, als die Schulung seiner Schiffsbesatzung endlich beendet wurde. Inzwischen hatten die fremden Schiffe Verstärkung erhalten. Es handelte sich um zwei Kugelraumschiffe von je tausendfünfhundert Metern Durchmesser, eines von ihnen wies stark abgeplattete Pole auf.
»Plätze einnehmen!«, befahl er den fünfundachtzig Laboris und musterte sie wohlwollend. Gern hätte er mehr Laboris ausgebildet, doch die Zeit für die Schulung einer zweiten Mannschaft fehlte. »Wir starten, setzen die wirksamsten Waffen der Verdammnis gegen die fünf gegnerischen Schiffe ein und nehmen Kurs auf den galaktischen Innenrandsektor.«
Die Laboris reagierten wie seit Langem erfahrene Raumfahrer.
Grollend liefen die Impulstriebwerke im Heck der VAZIFAR an.
Amtranik programmierte die Desintegratoren, die mit breit gefächerten Strahlen das obere Drittel des Hay Hayyat auflösen mussten, damit die VAZIFAR ungehindert aufsteigen konnte. Anschließend stellte er die Selbstvernichtungsanlage der Station auf zwei Stunden Verzögerung ein und aktivierte sie. Da bei laufender Zeitschaltung eine Abschreckungsstrahlung verbreitet wurde, würde die Masse der Laboris außerhalb des Berges weit genug geflohen sein, wenn die Selbstzerstörung einsetzte.
Die HARMOS und ihre Besatzung waren für den Hordenführer nicht mehr interessant.
Er blickte Yesevi Ath an, der als sein Stellvertreter neben ihm saß. »Wir werden den Völkern dieser Galaxis das Fürchten beibringen, Yesevi.«
»Ja, das werden wir«, erwiderte der ehemalige Vorbeißer mit leuchtenden Augen.
Das Grollen im Heck verstummte. Die Subtriebwerke und Antigravprojektoren wurden eingeschaltet. Gleichzeitig lösten die Desintegratoren den massiven Fels über dem Hangar auf.
Die VAZIFAR verließ den Hangar, wurde schneller und ließ die Atmosphäre von Arpa Chai rasch hinter sich.
Amtranik stieß den alten Kampfruf der Horden von Garbesch aus, als er in der Ortung die fünf Raumschiffe sah.
Mit rauer, bellender Stimme erteilte er seine Anweisungen. Die Waffen der Verdammnis wurden auf die beiden Kugelraumschiffe ausgerichtet, die sich der VAZIFAR frontal näherten. Zugleich wurden die Schutzschirme aktiviert.
Urplötzlich flammten vor der VAZIFAR helle Miniatursonnen auf. Das Schiff stieß zwischen den brodelnden Glutwolken hindurch.
»Sie wollen uns zum Abdrehen zwingen, diese Narren.« Der Hordenführer gab das Zeichen, die Waffen der Verdammnis einzusetzen.
Um die beiden Kugelraumschiffe entstand ein schwarzes Wallen. Es schrumpfte zusammen ...
Verblüfft beobachtete Amtranik die Silhouettenzeichner, als beide Raumer unversehrt wieder auftauchten. »Sie müssen mit Paratronenergie gespeiste Schutzschirme haben!«, stieß er hervor.
Vor der VAZIFAR explodierte eine schwere Transformsalve. Zu schwach, um die Schutzschirme des Hordenschiffs zu durchschlagen, aber dennoch bedrohlich.
Mit einem Seitenblick sah Amtranik, dass Yesevi Ath keine Furcht
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