Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
keine Möglichkeiten. Ihr einen Zellaktivator zu geben hätte bedeutet, ihn einem anderen wegzunehmen und diesen damit zum Tode zu verurteilen. Orana wollte nie auf diese Weise überleben.«
Perry Rhodan erhob sich, ging zum Fenster und blickte hinaus. Terrania City lag sonnenüberflutet unter ihm. In den Straßen herrschte lebhaftes Treiben. Die Regierung hatte drei arbeitsfreie Tage angeordnet, die von der Bevölkerung dankbar angenommen worden waren.
»Eines Tages verschwand Orana. Sie zog sich von einem Tag zum anderen zurück, ohne vorher etwas anzudeuten. Ich war völlig ahnungslos. Als ich von einer kurzen Reise zurückkehrte, war sie nicht mehr da. Ich habe die Mutanten eingeschaltet und sie suchen lassen, jedoch ohne Erfolg. Orana blieb wie vom Erdboden verschluckt.«
Rhodan drehte sich um und blickte seinen Sohn ernst an.
»Irgendwann habe ich von ihrem Tod erfahren, den sie offenbar freiwillig gesucht hat.«
»Das tut mir leid.«
Rhodan lächelte matt. »Dein Mitleid sollte sich nicht auf mich oder Orana richten, sondern auf Demeter.«
Roi Danton presste die Lippen aufeinander. Starr blickte er an seinem Vater vorbei.
»Ich weiß, dass du dich nicht von Demeter trennen willst«, fuhr Rhodan fort. »Du gibst dich deinen Gefühlen hin, die ich voll und ganz respektiere. Du solltest trotzdem versuchen, dich von Emotionen zu befreien, damit du nüchtern und problemgerecht denken kannst. Für dich ergeben sich vermutlich gar nicht so große Probleme, zumindest nicht in den nächsten Jahren. Für Demeter sieht es anders aus. Sie wird sich bald mit dem Gedanken ihrer eigenen Sterblichkeit beschäftigen müssen. Sie denkt und fühlt anders, ob du es wahrhaben willst oder nicht. Du denkst langfristig wie jeder Aktivatorträger. Für sie sind Jahre, Monate oder gar nur Wochen entscheidend, während du Pläne fasst, die über Jahrzehnte, möglicherweise sogar über Jahrhunderte hinwegreichen.«
»Das spielt für uns keine Rolle. Uns sind ein paar Jahre vollkommenen Glücks mehr wert. Wenn dann alles vorbei ist, gut, dann haben wir wenigstens einige Jahre gehabt.«
Rhodan lächelte ruhig. Er spürte, dass seine Worte wie von einem Schutzschirm abprallten. Roi Danton verschloss sich seinen Argumenten, er hörte im Grunde genommen gar nicht zu.
»Auch das verstehe ich«, sagte er. »Doch du übersiehst, Michael, dass wir wieder auf Terra sind. Die Expedition ist zu Ende. Es geht nicht mehr um kosmische Fragen, die uns in ihren Bann schlagen. Vor dir und Demeter liegen Jahre, in denen es um sehr kleine Probleme geht, die euch beide dennoch völlig entnerven können. Ihr werdet euch eine sinnvolle Beschäftigung suchen müssen, in der Politik, der Wissenschaft, wo auch immer. Auf jeden Fall werdet ihr anders leben als in den vergangenen Monaten.«
»Ich wusste, dass du gegen Demeter bist«, sagte Roi schroff. »Gut. Ich habe dich nicht über unsere Pläne im Unklaren gelassen. Wir werden einen Ehevertrag miteinander schließen, daran ist nichts zu ändern. Meine Absicht war lediglich, dich rechtzeitig zu informieren, um dich nicht damit zu überrumpeln.«
Er eilte aus dem Raum, ohne sich noch einmal umzudrehen. Perry Rhodan schaute ihm nachdenklich hinterher. Er wusste, dass sein Sohn sich eines Tages sehr einsam fühlen würde. Jetzt war es leicht zu sagen, man wolle nichts weiter als ein paar glückliche Jahre.
Wenn es doch so einfach gewesen wäre!
Sicherlich würden Roi Danton und Demeter diese glücklichen Jahre haben. Aber dann begann eine schwere Zeit für beide, eine Zeit der Qualen und des bitteren Abschieds, die alles zerstören konnte, was vorher gewesen war.
Den Unsterblichen blieb ein Teil des Glücks verschlossen. Sie waren von Einsamkeit umgeben, der sie sich nur hin und wieder für einen Moment, jedoch nicht auf Dauer entziehen konnten.
Julian Tifflor kam und riss ihn aus seinen Gedanken über Danton, Demeter und die Unsterblichkeit.
Gemeinsam nahmen sie das Frühstück ein. Rhodan berichtete weiter über die Expedition und kam auf zahllose Einzelheiten zu sprechen. Angefangen von der Kultur der Wynger über Plondfair und die PAN-THAU-RA bis hin zu den Kosmischen Burgen und Kemoauc, dem letzten der Mächtigen.
»Als ich von Alurus und seiner Botschaft hörte, hatte ich endlich das Gefühl, dass sich alle Anstrengungen gelohnt haben«, sagte Rhodan.
»Du kannst mit dem Ergebnis der Expedition zufrieden sein«, erwiderte Tifflor. »Trotzdem scheinst du es nicht zu sein.«
»Ich bin
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