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Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR

Titel: Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Perry Rhodan
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betrat Bran Howatzer den Testraum. Außer Goran Maisk war nur ein Mitarbeiter des Ordnungsdienstes anwesend, der sich als Jugor Tarantow vorstellte. Die Tatverdächtige wurde wenig später hereingeführt.
    Howatzer stand unwillkürlich auf und blickte die Frau an. Sie war höchstens vierzig Jahre alt und eine ausgesprochene Schönheit. Ihr halblanges schwarzes Haar umrahmte ein ovales braunes Gesicht mit einer schmalen Nase, zwei mandelförmigen dunklen Augen und sinnlichen Lippen.
    Niemals ist das eine Mörderin!, durchfuhr es Howatzer.
    »Frau Lilje Korbus – Herr Professor Noel Bran«, stellte Goran Maisk vor. Er nannte absichtlich nicht Howatzers richtigen Namen, denn der war der Öffentlichkeit bekannt.
    »Sehr erfreut«, sagte der Gäa-Mutant.
    »Ebenfalls«, erwiderte Korbus.
    »Nehmen Sie Platz!«, sagte Maisk und fügte kurz danach hinzu: »Ich halte es für notwendig, dass das Gespräch fortgesetzt wird, damit die Angelegenheit ohne weitere Verzögerung geklärt werden kann.«
    Lilje Korbus musterte den Ertruser. »Ich habe alles gesagt, was ich weiß. Für mich ist es schon schlimm genug, dass mein Onkel auf so grausame Weise ums Leben kam. Dass ich dieser grausamen Tat auch noch verdächtigt werde, ist kaum zu ertragen. Warum tun Sie das? Sie wissen, dass ich zur fraglichen Zeit nicht einmal in der Nähe des Tatorts war.«
    »Nur Sie haben ein starkes Motiv«, sagte Tarantow. » Ihr Onkel war an der Zentrumspest erkrankt und hatte höchstens noch ein Vierteljahr zu leben. Wir wissen, dass er Sie enterben wollte, weil Sie sich an ungesetzlichen Spekulationen beteiligt hatten. Bei diesen Spekulationen verloren Sie nicht nur Ihr Vermögen, Sie stürzten sich außerdem in Schulden. Ohne die Erbschaft von rund dreißig Millionen Solar wären Sie für immer finanziell erledigt gewesen. Darum konnten Sie nicht warten, bis Ihr Onkel Sie enterbt hätte.«
    »Das ist doch Unsinn!«, protestierte Lilje Korbus. »Onkel Lavarre hat Selbstmord begangen, weil er sein Leiden abkürzen wollte. Sicher, er sprach einmal davon, mich enterben zu lassen, aber das hat er schon früher oft gesagt, wenn er sich aufgeregt hatte. Niemals hätte er mich wirklich enterbt.«
    »Die Tat liegt fast acht Stunden zurück.« Goran Maisk blickte den Gäa-Mutanten bedeutungsvoll an.
    Howatzer zögerte, die Erinnerungswelt der jungen Frau zu sondieren. Er traute ihr keinen Mord zu und befürchtete, bei der Sondierung auf intimste Erlebnisse zu stoßen.
    »Wie ist der Mann umgekommen?«, fragte er rau.
    »Er stürzte sich in dem abgeschalteten Antigravlift seines Hauses zu Tode«, erklärte Tarantow. »Das ist eine ziemlich ungewöhnliche Methode für einen Suizid. Aber sie wäre nicht auszuschließen, wenn Lavarre Corv nicht wenige Minuten vorher einen Termin mit seinem Anwalt vereinbart hätte, um über eine Testamentsänderung zu sprechen. Es wäre absurd, wenn er gleich darauf den Antigrav desaktiviert hätte.«
    »Ich konnte die Schaltung jedenfalls nicht vornehmen, denn ich befand mich zu der Zeit seit zwei Stunden bei meiner Bioregenerationstechnikerin«, wandte Lilje Korbus ein. »Ich kann das auch nicht vor dem Verlassen des Hauses getan haben, denn da befanden sich drei Geschäftsfreunde meines Onkels bei ihm im achten Stock. Es waren alte Männer, die niemals die Nottreppen statt des Antigravlifts benutzt hätten.«
    »Auch das wissen wir«, sagte Tarantow resignierend.
    Diese Resignation rief bei der Frau ein so starkes Triumphgefühl hervor, dass Bran Howatzer es auffing, ohne sich darauf konzentrieren zu müssen.
    Das brachte ihn dazu, sich spontan in die Erinnerungen der Frau einzuschalten. Gleichsam wie bei einem rückwärtslaufenden Sensofilm registrierte er die gefühlsmäßigen Eindrücke der Verdächtigen rückwärts, bis er einen Zeitpunkt erreichte, der fast genau zwölf Stunden zurücklag.
    Der Mutant erkannte, dass er nicht länger hätte warten dürfen, denn durch die Rekonstruktion des Sehens und Erlebens der Frau erlebte er praktisch mit, wie sie den Lift so programmierte, dass er das abwärtsgepolte Kraftfeld abschaltete, sobald die Schachtsensoren eine Masse von neunundvierzig Kilogramm feststellten. Anschließend erteilte sie dem Hauswartungsroboter den Befehl, bei einem Ausfall des Antigravlifts die Schaltung auf manuell zu programmieren. Damit würde automatisch die vorherige Programmierung gelöscht werden. Um zu verhindern, dass der Roboter darüber berichten konnte, programmierte sie seine Positronik mit

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