Silberband 118 - Kampf gegen die VAZIFAR
über die Hyperkomzentrale von Imperium-Alpha eine Hyperfunkverbindung nach Martappon zu bekommen.
Der Erste Terraner trat neben sie, als sie endlich wenigstens den Vario-500 in der Wiedergabe hatte.
»Hallo, alter Freund! Wie geht es dir?«
»Ich fühle mich wohl, Tiff«, antwortete der Roboter. »Du denkst vielleicht, ich litte darunter, dass ich nicht mehr als Anson Argyris agieren kann. Das dachte ich zuerst auch. Doch seit ich der Orbiter unseres neuen Ritters der Tiefe bin, fühle ich mich ausgesprochen wohl.«
»Das freut mich, Anson«, sagte Tifflor. »Aber eigentlich muss ich mit Jen Salik reden. Wenn du ihn ...«
»Er ist momentan etwas unpässlich. Eine Folge der nervlichen Anspannung während der Auseinandersetzung mit Amtranik.«
»Ich wollte ihn darüber informieren, dass unser Mutantentrio von Gäa eine Veränderung des Margor-Schwalls aufgespürt hat. Kontrollmessungen bestätigen das mittlerweile. Ich weiß nicht, ob und für wen das bedeutungsvoll sein könnte, aber Salik sollte zumindest darüber informiert sein.«
»Ich werde es ihm sagen«, erwiderte der Vario. »Wie haben die Mutanten die Veränderung denn wahrgenommen? Haben sie es nur registriert oder irgendwelche Auswirkungen wahrgenommen?«
Tifflor wandte sich zu den Mutanten um, die das Hyperkomgespräch verfolgt hatten.
»Keine Auswirkungen«, versicherte Eawy ter Gedan.
»Dann weiß ich auch noch nicht, ob die Veränderung eine Bedeutung hat«, sagte der Roboter. »Ich gebe die Information an meinen Ritter weiter. Danke dafür.«
Der Vario-500 hatte den Ersten Terraner nicht direkt belogen, ihm aber die Vermutung verheimlicht, dass die Veränderung des Margor-Schwalls die Ursache für Jen Saliks zunehmende Schwierigkeiten sein könnte. Es war allerdings wirklich nur seine Vermutung.
Er suchte die Unterkunft des Ritters auf.
Salik saß vor seinem Terminal und gab Daten ein. Der Vario verhielt sich ruhig, bis vor Salik die gewünschten Auskünfte aufleuchteten.
Erschüttert erkannte der Roboter, dass Jen Salik sich bemüht hatte, Fakten zu rekonstruieren, über die er noch vor Kurzem selbst verfügt hatte. Offenbar überprüfte oder erneuerte er einen Teil seines Ritterwissens.
Nach einer Weile wandte Salik sich um. Sein merklich gealtertes Gesicht zeigte die Andeutung eines Lächelns.
»Mein lieber Vario! Was gibt es Neues?«
»Julian Tifflor hat angerufen, um uns mitzuteilen, dass die Gäa-Mutanten eine Veränderung des Margor-Schwalls registriert haben. Grundsätzlich wurde das bereits über Kontrollmessungen bestätigt. Könnte diese Veränderung etwas mit deinen Schwierigkeiten zu tun haben?«
Jähe Hoffnung zeichnete sich Jen Saliks Blick ab – und verblasste wieder. »Warum sollte sie, Vario? Ich bin kein Mutant. Haben die drei unter ähnlichen Schwierigkeiten zu leiden wie ich?«
»Überhaupt nicht. Sie spürten die Veränderung offenbar nur beiläufig, wie wenn das Wetter umschlägt. Hast du noch Kopfschmerzen?«
»Nur schwach. Dafür treten plötzlich Erinnerungslücken auf.« Salik deutete auf das Terminal. »Ich musste zahlreiche bekannte Fakten kombinieren, um durch Rekonstruktion einige Erinnerungslücken zu schließen. Hoffentlich ist das kein schleichender Prozess, denn dann würden die Orbiter ihr Vertrauen in mich verlieren.«
»Meiner Meinung nach sollten wir die geheime Kontrollzentrale aufsuchen und herauszufinden versuchen, ob du außer den Programmierungs-Schalteinheiten versehentlich etwas anderes umgeschaltet hast.«
»Du vermutest, ich hätte eine Schaltung ausgelöst, die sich auf den Margor-Schwall auswirkt?«, fragte Salik. »Das mag sein, ich ging manchmal etwas hastig vor. Dennoch glaube ich nicht, dass ich davon beeinflusst werde. Ich bin kein Mutant.«
»Trotzdem bist du mehr als ein Mensch«, erklärte der Vario. »Du bist ein Ritter der Tiefe und hast bestimmt nicht nur das Ritterwissen Igsorian von Veylts in dich aufgenommen, sondern auch dessen psychische Besonderheiten. Vielleicht gehört dazu, dass du auf die Veränderung des Margor-Schwalls so reagierst, wie du reagierst.«
Salik blickte den Roboter nachdenklich an. »Wir müssen die Schaltung finden, die den Margor-Schwall verändert – und sie rückgängig machen.« Er stand auf. »Gehen wir!«
Während der Vario vor ihm herschwebte, wurde Jen Salik zum ersten Mal deutlich bewusst, dass er seit einiger Zeit ahnte, warum das Ritterwissen Igsorian von Veylts ausgerechnet auf ihn übergegangen war.
Auch das musste
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