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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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Land der Dirtos lag, ging die Sonne Pooden unter. Dämmerung senkte sich über die Ruinenlandschaft.
    Perry Rhodan und Jost Governor hatten gemeinsam schon Ideen für die Wissenschaftler auf Terra ausgearbeitet. Sie sollten eine Art positronische Polizeizellen konstruieren, die in der Lage waren, Seth-Apophis' Robotphagen unschädlich zu machen.
    Diese Polizeizellen sollten in allen positronischen Systemen der Hanse Wachfunktion übernehmen, das Eindringen zerstörerischer Robotphagen melden und die Angreifer bekämpfen.
    In der Theorie hörte sich das einfach an, die Praxis war jedoch viel komplizierter. Trotz einiger Teilerfolge war es bislang nicht einmal ansatzweise gelungen, einen Robotphagen so umzuprogrammieren, dass er seinesgleichen bekämpfte.
    Governor war vermutlich auf dem richtigen Weg gewesen. Da seine Arbeitsunterlagen nicht mehr zur Verfügung standen, musste ganz von vorn begonnen werden. Rhodan rechnete mit einigen Monaten intensiver Arbeit. Während dieser Übergangszeit mussten die Kontore und Stützpunkte der Hanse in ständiger Alarmbereitschaft stehen. Eine stete Überwachung und Prophylaxe an den positronischen Anlagen war erforderlich.
    Die Schonzeit für die Kosmische Hanse war vorbei. Nun würde sich zeigen, ob die Organisation der von ES gestellten Aufgabe gewachsen war.
     
    Beerblau kam im Abendrot zu ihrem Volk zurück und fand Aufnahme in einer besinnlichen Runde tiefer Trauer. Waschwand war nicht mehr; der Älteste hatte sein Gesicht abgelegt und war für immer gegangen.
    Auch Beerblau legte ihr Gesicht in Trauer. Nur sie allein wusste, dass die Lichter, die sie auf ihrem Gesicht entstehen ließ, Sterne waren. »Sterne.« Sie sagte es akustisch und musste dafür eine Rüge von Farbblind einstecken, der nun der Älteste war.
    Sterne waren die Heimat der Farblosen. Mimi hatte viel darüber gewusst, mehr als die meisten Farblosen selbst. Doch sie hatte ihr Wissen zurückgelassen am Ort ihres größten Abenteuers und dafür wieder ihr Gesicht an sich genommen. Beides konnte man nicht haben, entweder das eine oder das andere.
    »Beerblau, du bekümmerst mich«, ließ Farbblind sie mahnend wissen. »Du bist so rastlos und neugierig wie der Zugvogel. Es wird noch so kommen, dass du deine Neugierde zu weit treibst und dein Gesicht verlierst.«
    »Ich habe es verloren und wiedergefunden«, sagte Mimi gleichwohl akustisch und in der Farbensprache. »Ich war bei den Farblosen und wollte sie die Bedeutung der Farben lehren. Sie haben mir die Lautsprache beigebracht.«
    »Erzähle!«
    Mimi-Beerblau berichtete von ihrem Abenteuer. Sie musste oftmals ganz neue Farben kreieren, denn ihr Volk hatte keine Farben für viele Dinge, die es im Kontor gab.
    Sie erfand eine Farbmischung für Positronik. Das Volk staunte. Sie gebrauchte grelle Farben für Raumschiff, Schweber und Roboter. Über die Gesichter der Dirtos huschten Farbschleier des wohligen Schauderns.
    Kosmos, Terraner, Kosmische Hanse, das alles waren Begriffe, die noch keine Farben hatten.
    Farbblind wandte sich angewidert ab, und einer nach dem anderen folgte ihm. Zuletzt blieb nur Taufrisch übrig, Mimis bester Freund.
    »Du enttäuschst mich, Beerblau«, ließ er sie wissen. »Deine Phantasie ist noch schlimmer als dein Wandertrieb.«
    »Aber alles ist wahr! Ich bin in das gesichtslose Leben der Farblosen geschlüpft und habe ihre Sitten und Gebräuche angenommen. Es war so – und noch viel unglaublicher, als ich es in Farben darlegen kann. Höre und staune, was ich über Seth-Apophis, die Superintelligenz aus einer Mächtigkeitsballung, zu erzählen weiß ...«
    Auch Taufrisch wandte sich von ihr ab, dabei hatte Mimi-Beerblau erst einen Bruchteil ihrer Abenteuer erzählt.
    Was wisst ihr denn schon von der Welt? Vom Kosmos, vom Universum ... Ich habe ein wenig von ihrer Größe geatmet, dachte Mimi-Beerblau. Für euch sind Sterne Lichter der Trauer. Sonnenuntergang ist Vergehen, Sonnenaufgang das Symbol für neues Werden. Tatsächlich sind sie das Zeitmaß der Ewigkeit.
    Sie brach diesen Gedankengang ab.
    Was tue ich da?, dachte sie entsetzt. Ich weiß doch selbst nicht mehr, was all diese Dinge für eine Bedeutung haben. Ich wusste es, als ich kein Gesicht hatte, und ich darf mich gar nicht mehr daran erinnern, weil ich sonst wieder mein Gesicht verliere.
    Beerblau stürzte sich in künstliches Vergessen.
    Doch die gefährlichen Gedanken kamen immer wieder. Sie tauchten unvermittelt auf, sobald sie die Farbe der blauen Beere annahm, um

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