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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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die heranstürmenden Betschiden mühelos ab. Vom Schiff rasten vierbeinige und vierarmige Kreaturen so schnell heran, dass Doc Ming schon an seinem Verstand zweifelte. Sie nahmen die Gefangenen der Wolfslöwen in Empfang und trugen die Betschiden in das weiße Schiff.
    Rund zwanzig Betschiden wurden von den Fremden eingefangen, dann waren einige der Jäger heran, die vom Dschungel aus das Dorf beobachteten. Doc Ming sah mit tiefer Genugtuung, dass die Fremden vor den heranschwirrenden Pfeilen flohen. Einige wurden getroffen und bluteten.
    Sogar die sonst so friedlichen Schiffsbewohner waren so in Rage geraten, dass sie alles, was ihnen zwischen die Finger geriet, als Waffen benutzten. Unter einem Hagel von Wurfgeschossen hasteten die Fremden die Rampe hinauf. Einige Betschiden schienen ihnen sogar bis ins Schiff folgen zu wollen, aber da dröhnte ein Knall über die Lichtung, und die Mutigsten unter den Dorfbewohnern stießen unmittelbar vor der Rampe gegen eine unsichtbare Wand.
    Doc Ming entdeckte mehrere Dorfbewohner, die geduckt über die leeren Felder zum Dschungel gelaufen kamen. Einige hielten zufällig auf ihn zu, und er erkannte vornweg St. Vain und dessen Gefährtin, Keripha Yaal.
    Als er den Betschiden zuwinkte, erschraken sie. Fast glaubte er, sie würden ihn in ihrer Verwirrung für einen der Fremden halten, aber dann wandte er sich um, zog Lars mit sich tiefer zwischen die Bäume und hörte die Dorfbewohner hinter sich. Sie waren nicht daran gewöhnt, sich im Dschungel zu bewegen, und verursachten mehr Lärm als eine ganze Herde tollpatschiger Schnüffeltierchen.
    Doc Ming achtete darauf, dass er allen gefährlichen Pflanzen weit auswich. Die Betschiden begriffen schnell und bemühten sich, genau auf seiner Spur zu bleiben.
    Die Gruppe, die er tiefer in den Dschungel hineinführte, bestand aus fünf Männern und drei Frauen, alle fanatische Anhänger des Glaubens, dass sie sich auf Chircool in einem Schiff befanden. Sobald der Schock nachließ, würden sie zunehmend Schwierigkeiten haben, ihre Umgebung zu akzeptieren. Fast bereute Ming es, sich ihrer angenommen zu haben. Ohne ihn hätten sie sich wohl nur wenige Schritte in den Wald hineingewagt.
    Endlich sah er den Teich vor sich, ein von Pflanzen dicht durchsetztes Gewässer. Verständnislos beobachteten ihn die Betschiden, als er große Bündel zäher Ranken abschnitt und sie miteinander verflocht.
    Solche Ranken ergaben dichte und tragfähige Matten. Darauf transportierten Jäger große Beutetiere. Doc Ming drehte weitere Ranken zu festen Seilen zusammen und befestigte seine Matte an zwei dicht am Wasser stehenden Bäumen. Die im Wasser wuchernden Pflanzen schnitt er ab, soweit er sie vom Ufer aus erreichen konnte, dann warf er die Matte ins Wasser und kroch vorsichtig hinein, um weitere Pflanzen abzuschneiden. Unter seinem Gewicht sank das Geflecht, und es bildete sich eine mit erstaunlich klarem Wasser gefüllte Mulde, groß genug, dass ein Mensch darin liegen konnte.
    Inzwischen war es fast dunkel. Der Heiler pflückte etliche schwere Blütentrauben und drückte jedem Betschiden eine davon in die Hand.
    »Esst!«, befahl er, und als er merkte, dass sie vor der ungewohnten Nahrung zurückschreckten, fügte er drohend hinzu: »Ihr werdet eure Kräfte noch brauchen. Wer nicht essen will, den werde ich dazu zwingen.«
    Die Drohung wirkte.
    »Wann werden die Fremden wieder wegfliegen?«, fragte St. Vain.
    »Woher soll ich das wissen?«, knurrte Ming. »Was hast du eigentlich gesehen, bevor du vor den Fremden weggelaufen bist?«
    »Sie haben mehrere von uns eingefangen ...«
    »Das weiß ich auch. Ich will hören, was sich vor dem Schiff ereignet hat. Der Fremde hat dir etwas gezeigt. Was war es?«
    »Er hatte auf dem Kopf eine kleine kahle Stelle.« St. Vain redete zögernd, als sträube er sich gegen die Erinnerung. »Unter der Haut konnte ich etwas Kleines, Dunkles erkennen ...«
    »Weiter!«
    »Es hatte ungefähr die Form eines kleinen Insekts«, fuhr der Kapitän nervös fort. »Dann kamen die beiden mit dem blauen Fell. Der eine hatte eine durchsichtige Schachtel, ein winziges Tier war darin gefangen. Der andere hielt ein scharfes Messer in der Hand.«
    St. Vain schauderte. »Ich glaube, die Fremden wollten mir dieses Tier unter die Kopfhaut setzen«, flüsterte er.
    Doc Ming schwieg. Er war sicher, dass die Fremden mit ihren Gefangenen genau das machen würden, was St. Vain angedeutet hatte, nämlich ihnen diese kleinen Tiere unter die Haut zu

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