Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
Vom Netzwerk:
ist.«
    »Und wie!«
    »Glaub ihm kein Wort, Surfo«, sagte Brether Faddon. »Von Turphi weiß jeder, dass er gewaltig aufschneidet.«
    Auf dem verkümmerten Schwanz stemmte der Prodheimer-Fenke sich ab und sprang auf Faddon zu. Dabei sprudelte er eine wüste Flut von Beschimpfungen hervor.
    »Das lügst du in deinen angefaulten Hals, du stinkender Fremder!«, war aus dem zischelnden Geschrei herauszuhören. »Turphi schneidet nicht auf. Turphi besitzt zuverlässige Informationen. Oder meinst du, der Dritte Kommandant brächte es fertig, Turphi anzulügen, während er unter dem Einfluss der Entspannungshypnose steht?«
    Mallagan und Faddon warfen einander einen bedeutungsvollen Blick zu. Dem Dritten Kommandanten durfte man glauben. Turphi war wie die Mehrzahl seiner Artgenossen in der medizinischen Abteilung beschäftigt, und Entspannungshypnose war bei den Kranen eine beliebte Methode zum Stressabbau.
    »Was ist hier für ein Lärm?«, fragte eine brummende Stimme vom Eingang her.
    In der Tür stand eine Gestalt, die entfernt an einen Kraken erinnerte – ein Lysker. Vier Tentakel waren lässig um den schwarz bepelzten Körper geschlungen. Organklumpen, die zwischen den Tentakeln auf der Körperoberfläche saßen, bildeten die Sinnesorgane. Über eines von ihnen, das Atemorgan, war eine Maske gestülpt.
    »Nichts Besonderes, Lysker«, antwortete Mallagan. »Unser Freund Turphi hat sich ein wenig aufgeregt, weiter nichts.«
    Das Krakenwesen stelzte behäbig in den Aufenthaltsraum. Die Lysker bildeten ein starkes Kontingent in der Flotte. Sie waren nicht gesprächig und bewegten sich, wenn sie keinen Grund zur Eile sahen, mit einer Langsamkeit, die manchem gehörig gegen den Strich ging. Der erste Eindruck war, dass Lysker ungern mit Mitgliedern anderer Spezies zu tun hatten. Im Grunde genommen waren sie jedoch gesellige Burschen, die nur aufgrund ihrer fremdartigen Verhaltensweise zurückgezogen wirkten. Lysker waren mutige und umsichtige Kämpfer – wenn man ihnen klarmachen konnte, dass ein Ziel des Kampfes wert war. Ihre Eigennamen waren für andere Zungen unaussprechbar, deshalb nannte man sie zumeist bei ihrer Artbezeichnung.
    Der Lysker entfaltete seine Tentakel und schwang sich auf eine der zahlreichen Sitzgelegenheiten.
    »Worüber hat sich Turphi aufgeregt?«, erklang es unter der Atemmaske hervor. »Hat er Angst vor den Aychartan-Piraten?«
    »Du weißt das also auch schon?«, fragte Mallagan verblüfft.
    »Die Prodheimer-Fenken plappern es im ganzen Schiff herum«, antwortete der Lysker. »Angeblich haben sie einen der Kommandanten unter Hypnose ausgefragt.«
    »Ich war das!«, erklärte Turphi stolz. »Und ich fürchte mich nicht vor den Aychartanern.«
    »In diesem Fall scheint mir ein wenig Angst ganz angebracht«, sagte der Lysker. »Die Aufklärer haben angeblich einen aychartanischen Stützpunkt ausgemacht, über vierhundert Lichtjahre vom Nest der Achten Flotte entfernt. Dass die Kranen sich über die Stärke der Aychartaner nicht äußern, bedeutet nichts Gutes.«
    Mallagans Blick wanderte zu dem Prodheimer-Fenken. »Das wusstest du alles? Warum hast du nichts davon gesagt?«
    »Ihr habt nicht danach gefragt.«
    »Wann sind wir am Ziel?«
    »Sobald wir in die Zeitbahn eingetreten sind, noch eine knappe Stunde«, antwortete Turphi.
     
    Kullmytzer war froh, als das Wesen von Chircool abgelöst wurde. Der Anblick der Betschidin hatte ihn jedes Mal an die unangenehme Aufgabe erinnert, die ihm bevorstand.
    Der Flug entlang der Zeitbahn war fast vorüber. In diesem Raum zwischen den Universen war nichts. Das Raumschiff bildete einen Kosmos für sich selbst, ein abgeschlossenes Miniaturkontinuum. Noch eine Minute, und die SANTONMAR kehrte ins Normaluniversum zurück. Insgeheim wünschte Kullmytzer dem Rest der Flottille Glück bei der Suche nach dem Stützpunkt der Aychartan-Piraten. Für ihn hatte das Flottenkommando eine Aufgabe ausgesucht, bei der es kein Blutvergießen gab.
    Kullmytzer war sich darüber im Klaren, dass er Gönner in höchsten Rängen besaß. Sie wussten, dass er ein umsichtiger, geschickter Führer und Kämpfer war. Warum also nahmen sie ihm die Gelegenheit, sich bei dem Angriff auf den Piratenstützpunkt zu bewähren, und schickten ihn stattdessen zu dieser abgelegenen Welt, die nicht einmal einen ordentlichen Namen hatte, sondern schlechthin Prüfpunkt 1 hieß?
    Es konnte nur daran liegen, dass sein Auftrag wichtiger war als das Auffinden eines Piratennestes.
    Kullmytzer empfand

Weitere Kostenlose Bücher