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Silberband 119 – Der Terraner

Silberband 119 – Der Terraner

Titel: Silberband 119 – Der Terraner Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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näherte sich plötzlich mit hoher Geschwindigkeit. Mallagan stemmte sich auf den Armen hoch. Das Wesen war winzig im Vergleich zu seiner Riesenschlange, doch der Zusammenstoß mochte den Drachen zu einer unbedachten Bewegung veranlassen.
    Staunend sah der Jäger, wie das Fischgeschöpf mitsamt seinem tellerförmigen Fahrzeug im Leib der Schlange verschwand. Es gab keinen Aufprall, keinen Ruck, als existierten die Schlange und das Fischwesen in getrennten Universen. Das fremde Geschöpf schien die Schlange nicht gesehen zu haben, und die Schlange hatte jenes Wesen nicht wahrgenommen.
    Mallagan bemerkte einen ganzen Schwarm dieser Fischgeschöpfe. Sie alle standen auf der Oberfläche kleiner tellerförmiger Fluggeräte. Sie hatten halbkugelförmige Schädel, große Augen und trugen um den Hals eine kranzförmige Wucherung, aus der im Nacken eine große, geäderte Blase ragte. Sie hielten die Arme vor dem gerippten Leib verschränkt. Mallagan beobachtete, dass sie noch über ein zweites Armpaar verfügten, das in der Höhe der schwach ausgeprägten Hüfte aus dem Körper wuchs: handlose Tentakel. Wenn die Tellerfahrzeuge eine jähe Kursänderung vornahmen, setzten die fremden Geschöpfe zusätzlich zu ihren Füßen die Tentakelarme ein, um den Halt zu wahren.
    Die Kahlköpfigen mit der Nackenblase – das waren Aychartan-Piraten!
    Surfo Mallagan hatte Abbildungen von Aychartanern im Nest der Achten Flotte gesehen. Also hatte Kullmytzer doch recht, St. Vain war ein Stützpunkt der Piraten.
    Die Piraten mit ihren Tellergleitern verschwanden schließlich ebenso rasch, wie sie erschienen waren. Der Schritt des Drachen beruhigte sich wieder.
    Ein Blitz stach durch das Halbdunkel, begleitet vom Geräusch einer Strahlwaffe. Der Drache brüllte zornig auf und reckte den mächtigen Schädel. Ein heftiger Ruck ließ Mallagan seitlich abgleiten. Er tauchte unter dem steil aufgerichteten Hals des Tieres hindurch und näherte sich mit weiten Sprüngen einer Anhöhe, die am Rand seines Blickfelds aufragte. Von dort war der Schuss gekommen. Die einzigen Waffen dieser Art, die es außer der seinen in dieser Gegend gab, gehörten Brether Faddon und Scoutie.
    »Scoutie! Brether!«, schrie er. »Aufhören! Feuer einstellen! Ich bin's, Surfo.«
    Er erreichte den Fuß der Anhöhe und geriet auf trügerischen, rutschigen Boden. Auf allen vieren kletterte er weiter, bis er eine vom Wind blank gefegte schräge Felsplatte erreichte. Dort kam er schneller vorwärts. Doch als er die Kuppe der Anhöhe nur mehr wenige Meter vor sich sah, fuhr neben ihm ein Blitz in den Fels und versprühte Gesteinssplitter.
    »Keinen Schritt weiter!«, befahl eine harte Stimme.
    Mallagan sah auf. Vor ihm stand Brether Faddon, den Strahler auf Surfos Brust gerichtet, und in Brethers Augen glomm ein drohendes Feuer.
     
    »Streck die Arme zur Seite!«
    Ärger und Zorn stiegen in Mallagan auf. »Was soll der Unsinn?«, knurrte er. »Hast du den Verstand verloren?«
    Faddon reagierte nicht darauf. »Schnall den Gürtel ab und wirf ihn zu mir her!«, verlangte er.
    Vorsichtig löste Mallagan den Gürtel. Er vermied es, mit der Hand in die Nähe des Strahlers zu kommen. Behutsam nahm er den schweren Gürtel ab und spannte die Armmuskeln. Seine Bewegung durfte nicht den Bruchteil einer Sekunde zu früh kommen, sonst starb er im energetischen Feuer.
    Seine Armbewegung wirkte so, als werfe er den Gürtel Faddon vor die Füße. Im letzten Moment kippte sein Handgelenk nach oben. Brether Faddon schrie wütend auf und feuerte, aber der Energiestrahl zuckte am Ziel vorbei. Faddon taumelte, weil ihn der Gürtel am Kopf traf, und Mallagan hatte sich da bereits mit aller Kraft abgestoßen und sprang den Freund an.
    Mallagan hatte bislang nicht sehen können, wie das Gelände jenseits der Kuppe verlief. Erst als er Faddon zu Fall brachte, erkannte er, dass die Felswand auf der anderen Seite steil abfiel. Faddon schrie ein zweites Mal auf, als er den Boden unter den Füßen verlor. Die beiden Männer stürzten mehrere Meter in die Tiefe. Der Aufprall trieb Mallagan die Luft aus der Lunge und machte ihn sekundenlang benommen. Schwankend kam er wieder auf die Beine.
    Faddon lag reglos unter ihm, die Augen geschlossen. In dem Moment war Mallagan noch so wütend, dass es ihm beinahe egal war, ob Brether den Sturz überlebt hatte oder nicht. Nur widerstrebend beugte Surfo sich zu dem Gefährten hinab. Faddon atmete flach und regelmäßig.
    Was auch immer Mallagan empfand, er war

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