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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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indem man langsam ausatmet und dabei die Arme eng an den Körper legt und die Beine geschlossen hält. Ich habe es zweimal versucht. Beim zweiten Mal kam ich etwa bis auf fünfzehn Meter Tiefe. Aber ich bin bald gestorben, als ich ganz langsam wieder hinaufschwamm. Zu schnell aufzutauchen wäre höchst gefährlich.«
    Scoutie winkte ab. »Du hast hoffentlich nicht vor, hier so tief zu tauchen?«
    »Nein«, erwiderte Mallagan etwas zu heftig. »Wir müssen ja sehen, dass wir aus der Höhle hinauskommen. Schließlich wollen wir das Wrack der SOL finden.«
    Sie gingen um den See herum. Bevor sie die Weiterführung des Höhlengangs betreten konnten, blieben sie erschrocken stehen. Keine zwanzig Meter vor ihnen schwebte eine schleierartige, matt leuchtende Gestalt.
    »Zurück!«, flüsterte Scoutie.
    »Noch einmal fliehe ich nicht vor diesem Spuk!«, widersprach Mallagan heftig.
    »Aber du sagtest doch ...«, begann Faddon und schwieg, weil der Freund sehr schnell seinen Bogen spannte und schoss. Der Pfeil jagte auf die Gestalt zu, wurde abgelenkt und zerbrach beim Aufprall an der Höhlendecke.
    »Ein Lichtschild!«, ächzte Faddon. »Dieses Wesen trägt einen Lichtschild.«
    »Wir verschwinden besser!« Scoutie wandte sich um, machte aber nur zwei oder drei Schritte, bevor sie mit einem entsetzten Laut innehielt. Im Höhlengang auf der gegenüberliegenden Seite des Sees schwebte eine zweite bleich schimmernde Gestalt.
    »Es sind nur zwei«, sagte Mallagan bedächtig. »Und ich spüre keine Kälte.«
    »Warum versperren sie uns den Weg?« Faddon nahm seinen Bogen von der Schulter und legte einen Pfeil auf die Sehne.
    »Du weißt, dass es so nicht geht«, bemerkte Mallagan.
    »Was sollen wir sonst tun?«
    »Nachdenken – und alle Gefühle zügeln. Diese Wesen müssen einen Grund haben, uns hier festzuhalten. Ich glaube allerdings nicht, dass sie uns nach dem Leben trachten.«
    »Was wollen sie dann?«, fragte Scoutie. »Was könnten wir schon für sie tun? Es gibt hier nichts ...«
    »Doch.« Mallagan fuhr sich mit dem Handrücken über den Mund. »Hier gibt es etwas, wenn ich auch nicht weiß, was ich damit anfangen könnte.«
    »Du?«, erkundigte sich Brether Faddon. »Nicht wir? Du meinst, dass du tauchen und durch die Öffnung ...?«
    »Was sonst?«, fragte Mallagan zurück.
    »Aber der Energieschirm?«, wandte Scoutie ein.
    »Er ist entweder durchlässig für feste Körper oder nicht. Wenn nicht, kann ich nur wieder auftauchen. Aber ob diese Wesen sich damit zufriedengeben würden ...« Er vollführte eine ratlose Geste.
    »Bring dich nicht in Gefahr!«, warnte Scoutie.
    »Ich denke eher, wir sind in Gefahr, wenn ich nichts tue.« Surfo Mallagan zog sich bis auf die Unterhose aus. Er atmete mehrmals tief durch, pumpte die Lungen voll Luft und sprang mit den Füßen voran in den See.
    Während er abwärtssank, stieg über ihm eine Kette silbrig schimmernder Blasen empor. Ungefähr auf halber Tiefe brachte er sich mit behutsamen Schwimmstößen genau über die Öffnung.
    Seine Anspannung wich ein wenig, als er mühelos den Energieschirm durchdrang und mit der gleichen Geschwindigkeit wie zuvor abwärtssank, nur dass jetzt nicht Wasser um ihn herum war, sondern atembare Luft, die zudem dem Druck in gut zwölf Metern Wassertiefe angepasst war.
    Sekunden später berührten seine Füße den Boden des kreisrunden Raumes. Aufmerksam blickte er sich um. Die Wand ihm gegenüber war von einer größeren Öffnung durchbrochen, die ihn den Ausschnitt eines anderen Raumes erkennen ließ. Entschlossen ging Mallagan hinüber. Zur Linken gab es eine Wand mit wabenförmigen Fenstern. Er trat näher heran und schaute durch eines der Fenster.
    Kurz stockte ihm der Atem. Hinter dem Fenster befand sich eine ebenfalls wabenförmige Kammer, und darin schwamm in einer hellgelben Flüssigkeit ein betschidengroßes hominides Lebewesen. Es hatte einen spindelförmigen Rumpf, zwei kurze Beine mit übergroßen Füßen und zwischen den drei Zehen die Rudimente von Schwimmhäuten. Dazu vier Arme, von denen je zwei durch Rudimente von Flug- oder Schwimmhäuten verbunden waren, nur je einen Finger an beiden unteren Armen und je drei Finger an den oberen, davon je einen Daumen.
    Der Kopf saß auf einem unterarmlangen dünnen Hals, wirkte platt gedrückt und hatte drei Augenschlitze unter der Stirn. Der Mund war breit. Über der Oberlippe befanden sich drei Nasenlöcher, und an den Mundwinkeln hingen je sechs fingerlange Barteln.
    Mallagan erschrak,

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