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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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reagieren. Faddon lag mit geschlossenen Augen im Sand und bewegte sich nicht mehr.
    Als Mallagan seinen Freunden so nahe war, dass er sie mit dem Speer hätte berühren können, war er nicht schlauer als zuvor. Er sah und hörte nichts von einem Angreifer.
    Chircool kam ihm in den Sinn und dass es auf seiner Heimatwelt Tiere gab, die sehr klein waren. Dennoch waren ihnen mitunter Jäger zum Opfer gefallen. Vielleicht war es hier ähnlich, ein winziger Gegner im Sand hatte mit giftigen Bissen angegriffen. Surfo Mallagan hielt das für die plausibelste Erklärung, zumal er immer deutlicher glaubte, die Symptome einer Vergiftung bei den Gefährten zu erkennen.
    Als er sich über Scoutie beugte und die jähe Hitze spürte, schrie er auf. Surfo Mallagan spürte einen brennenden Schmerz auf seinem Schädel, über dem Herzen und auf dem rechten Oberschenkel, genau im Bereich seiner Buhrlo-Narben. Daran hatte er zuvor nicht gedacht. Faddon hatte zwei Narben links und rechts des Bauchnabels, bei Scoutie saßen die glasartigen Hautverdickungen am rechten Fuß, am Rücken und am Hals. Unter diesen Umständen wunderte es ihn nicht mehr, dass Scoutie keinen Laut von sich gab.
    Mallagans Überlegungen kreisten hektisch um die Frage, ob der Anfall, dem sie alle drei in gleicher Entfernung zu dem hellroten Wrack erlagen, mit dem Schiff zusammenhing. Vielleicht, spekulierte er, während er gegen den Schmerz ankämpfte, spürte er die Wirkung einer Waffe, die ungebetene Gäste fernhalten sollte.
    Er stemmte sich hoch. Überrascht registrierte er, dass der Schmerz ihm kaum mehr zu schaffen machte. Das Brennen war erträglich geworden. Zugleich verstand er, dass Brether Faddon und Scoutie stärker darunter litten, weil es ihnen nicht möglich gewesen war, sich auf die Gefahr einzustellen. Beide standen unter Schock.
    Er hob Scoutie auf und trug sie ein Stück auf das Wrack zu, kehrte um und holte Faddon. Den schwergewichtigen Jäger, der wenige Fingerbreit größer war als Mallagan selbst, fasste er unter den Achseln und schleifte ihn durch den Sand.
    »Lass mich los!«, krächzte Faddon schon nach wenigen Metern. »Ich kann ...«
    Er verstummte, als Mallagan ihn tatsächlich losließ und er rücklings in den Sand fiel. Das Erste, was er nach seiner Überraschung von sich gab, war eine Verwünschung.
    »Gut so«, bemerkte Mallagan spöttisch. »Das nenne ich rasche Genesung. Spürst du noch etwas?«
    »Ja«, knurrte Faddon. »Und das ist nicht gerade angenehm.«
    »... es ist aber auch nicht so schlimm, wie es den Anschein hat.« Mallagan wandte sich um und ging zu Scoutie. Nach einigen Augenblicken stapfte Faddon schweigend hinter ihm her.
    Scoutie blinzelte, als Mallagan sich über sie beugte, sie hochhob und auf die Füße stellte.
    »Geh!«, befahl er.
    Scoutie stürzte über die eigenen Füße. Mallagan fing sie auf. Beim dritten Versuch wurde ihm klar, dass er es so nicht schaffen würde. Sosehr es ihm widerstrebte, er gab Scoutie zwei schallende Ohrfeigen. »Beweg dich!«, schrie er sie an. »Vorwärts!«
    Sie machte mehrere Schritte, fuhr dann jäh herum und sprang ihn an. Er wich zurück, um dem Angriff etwas von seiner Wucht zu nehmen, dennoch fielen Scoutie und er ineinander verkrallt in den Sand. Scoutie war alles andere als schwach und hilflos, sie brachte genug Kraft und Wendigkeit ins Spiel, um den Jäger in Atem zu halten.
    Als Mallagan meinte, dass sie sich weit genug erholt hatte, ließ er zu, dass sie die Oberhand gewann und auf seinen Armen kniete. Er wandte den Kopf zur Seite, um ihr zu zeigen, dass er sich geschlagen gab.
    »Das machst du nicht noch einmal mit mir!«, zischte sie.
    »Natürlich nicht«, beteuerte er erleichtert. »Es sei denn, du willst dich wieder wegen einer Kleinigkeit tot stellen.«
    Scoutie stutzte. »Es tut mir leid«, murmelte sie und richtete sich verlegen auf.
    Faddon, der die verlorenen Waffen eingesammelt hatte, beobachtete beide argwöhnisch. »Ihr scheint euch heute besser denn je zu verstehen«, bemerkte er. »Ist das der Weg, auf dem man dich gewinnt, Scoutie? Muss ich erst eine Prügelei mit dir anfangen?«
    »Hör auf zu brummen, Dummkopf!«, versetzte die Betschidin vorwurfsvoll. »Ich mag euch beide.«
    »Genau das ist das Problem«, murmelte Faddon.
    Scoutie lenkte ab, indem sie auf das Wrack deutete. »Ich will endlich hinüber«, sagte sie. »Es sieht aus, als würde es seit langer Zeit hier liegen. Was für ein Schiff mag das sein?«
    »Vielleicht ist es wirklich die SOL!«,

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