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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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gebratenem Fleisch zu ihnen herüber.
    »Einer der Schiffbrüchigen?«, überlegte Scoutie.
    »Ich glaube nicht, dass von denen noch einer am Leben ist«, sagte Mallagan.
    »Warum nicht? Der Roboter hat auch leidlich funktioniert, und die Schleuse hat sich geöffnet. Es gibt also Energie im Schiff, und wo die ist, kann jemand überleben.«
    Mallagan antwortete nicht. Auf der Plattform war Bewegung zu erkennen. Eine Gestalt hatte sich aus dem Schatten neben der Hütte gelöst und ging auf das Feuer zu.
    »Ein Krane«, erkannte Faddon verblüfft. »Wie kommt der hierher?«
    Der Wolfslöwe stocherte in der Glut herum, dann richtete er sich auf und sah sich suchend um. Schließlich ging er zum Rand der Plattform und spähte nach unten. »Kommt her!«, rief er laut. »Ihr habt sicher Hunger, nicht wahr? Ich werde euch bewirten.«
    »Meint der uns?«, erkundigte Scoutie sich verdattert.
    »Er kann uns gar nicht bemerkt haben«, sagte Mallagan.
    »Wo bleibt ihr?«, rief der Krane ungeduldig. »Kommt endlich her, Freunde. Wollt ihr mich in dieser Nacht im Stich lassen? Seht, was ich für euch habe!« Er hob einen Kanister, der neben ihm stand, und schüttete den Inhalt über den Rand der Plattform in die Tiefe. Es plätscherte vernehmlich.
    »Wenn das Wasser ist ...« Faddon leckte sich über die spröden Lippen.
    »Ja, Wasser!«, schrie der Krane wie zur Antwort. »Mehr Wasser, als ihr in dieser Wüste jemals finden werdet. Ihr braucht euch nur zu bedienen.«
    Über sein Gelächter hinweg hörten die Betschiden ein scharfes Schnappen. Etwas winselte, dann ertönte ein halblautes Knurren. Unterhalb der Plattform erschienen im schwachen Dämmerlicht mehrere dunkle Schemen. Sie sprangen hin und her. Mallagan glaubte erkennen zu können, dass einige der Tiere den nassen Sand hinunterschlangen. Andere sprangen in die Luft, als wollten sie die letzten Tropfen erhaschen, die aus dem Behälter fielen.
    Der Krane stellte den Kanister ab und warf kleine Gegenstände zu den Tieren hinunter. Das Krachen und Schmatzen verriet den Betschiden, worum es sich handelte.
    »Er füttert sie.«
    »Aber nur mit dem, was er selbst nicht verzehren kann«, sagte Mallagan. »Ahnt ihr etwas?«
    »Und ob«, flüsterte Scoutie.
    Die Tiere unter der Plattform stürzten sich wie von Sinnen auf die Knochen. In ihrer Gier verloren sie den letzten Rest von Misstrauen und nahmen sich nicht die Zeit, ihre Beute an einen sicheren Ort zu schleppen. An Ort und Stelle brachen sie die Knochen auf.
    Der Krane hob die Hand. Ein schwerer Metallbrocken fiel in die Tiefe und zerschmetterte einem der Tiere den Schädel. Die Kreatur starb lautlos.
    Insgesamt fünf oder sechs Tiere wurden von weiteren Brocken erschlagen, dann zielte der Krane schlecht. Wie ein Alarmsignal heulten die Schmerzensschreie des nur verwundeten Raubtiers durch die Nacht. Die Artgenossen rasten davon.
    »Eine seltsame Jagd«, sagte Scoutie verächtlich.
    »Der Bursche hat damit Erfolg«, gab Mallagan zu bedenken.
    Der Krane ließ eine Strickleiter herab und kletterte behände nach unten. Die Tiere waren etwa einen dreiviertel Meter groß. Er band sie zu einem Bündel zusammen und ging zur Leiter zurück. Er setzte gerade den Fuß auf die unterste Sprosse, da erklang ein drohendes Grunzen. Ein gut zwei Meter hohes, einem langbeinigen Schwein ähnlich sehendes Geschöpf stürmte auf den Kranen zu, der sich verzweifelt bemühte, schneller in die Höhe zu kommen.
    »Los!«, schrie Mallagan und sprang über den Kamm der Düne hinweg. Die Gefährten folgten ihm, ohne zu zögern, und sie brüllten aus Leibeskräften, während sie auf das Schwein zurannten. Jeder von ihnen musste wissen, dass sie allein mit einer provisorischen Steinaxt und einem dünnen Speer kaum eine Chance gegen das Tier hatten. Aber sie konnten nicht einfach zusehen, wie der Krane von diesem Burschen mit den gewaltigen Hauern zerrissen wurde.
    Das Schwein wandte den Schädel und grunzte warnend. Der Krane nutzte die Gelegenheit und brachte sich wenigstens aus der unmittelbaren Nähe des Angreifers. Doch sofort wandte sich das Schwein wieder ihm zu und schlug seine Zähne in die Sprossen der Strickleiter. In wilder Wut zerrte es an der Leiter.
    Scoutie war dem Tier am nächsten. Sie sprang es förmlich an, schlug ihm die Axt in die Seite, tauchte blitzschnell unter dem massigen Leib hindurch und brachte offenbar von der anderen Seite her einen zweiten wuchtigen Hieb an, denn das Schwein schrie erbärmlich auf und ließ von der Leiter

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