Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN

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es Mallagan. »Das ist einfach unmöglich.«
    »Es sind unsere Symbole«, sagte Scoutie, als sie den Anblick der Zeichen an diesem ungewöhnlichen Ort verdaut hatte.
    »Es sind Zeichen, wie Menschen sie benutzen.« Faddon klang mehr als nur aufgeregt. »Vielleicht haben die Kranen schon früher Betschiden entführt.« Damit gab er zu, dass er eine Verbindung zwischen den Symbolen und den Betschiden akzeptierte.
    Diese Zeichen hatte jeder von ihnen oft genug gesehen, neben den Türen, die in die Hütten der Schiffsbewohner führten. Viele Betschiden konnten sich nicht damit abfinden, dass sie zu einem Leben auf einem Planeten verurteilt waren. Weil sie die Wahrheit nicht akzeptierten, redeten sie sich ein, wie ihre Vorfahren in einem Schiff zu leben. Deshalb bezeichneten sie ihre Häuser als Kabinen und die Türen als Schleusen, und sie malten Ornamente neben die Eingänge, deren Sinn sie kaum verstanden. Jetzt erst, nachdem er genügend Erfahrung mit der Realität der Raumfahrt gesammelt hatte und sich mit den Zeichen konfrontiert fand, erkannte Mallagan den Sinn der Ornamente – vorher hatte er sich niemals Gedanken darüber gemacht.
    Neben den Türen der Betschiden waren runde Schalter aufgezeichnet, und darunter saßen diese Symbole – das aufrecht stehende Oval, der nach links gekrümmte Bogen und andere, die hier – wenngleich in leicht verfremdeter Form – wiederkehrten.
    »Vielleicht haben wir doch die SOL gefunden«, sagte Surfo Mallagan verhalten.
    Brether Faddon trat schnell an die Wand heran und schlug mit der flachen Hand auf die mit dem aufrechten Oval markierte Fläche.

    Sekundenlang herrschte absolute Stille. »Es funktioniert nicht«, sagte Scoutie seufzend.
    »Freust du dich darüber?«, fragte Faddon ärgerlich. »Willst du nicht hinein?«
    »Ich will hinein, nur nicht an dieser Stelle. Wir sollten uns eine richtige Schleuse suchen.«
    Brether Faddon lachte gezwungen. Er verstummte sofort, als ein seltsames Schleifen hörbar wurde.
    »Es geht auf!« Von einer Sekunde zur nächsten verlor sich ihre Angst. Scoutie schüttelte ab.
    Mallagan fand, dass diese schnellen, extremen Gemütsschwankungen für jeden von ihnen zurzeit charakteristisch waren. Sie pendelten zwischen unbegründeter Freude und hysterischer Furcht hin und her.
    Mallagan spürte den Einfluss am eigenen Leib, instinktiv zog er sich von dem Schott zurück. Etwas lag neben ihm auf dem Boden. Er hatte es zuvor nicht bemerkt, nun bückte er sich hastig und hob es auf. Es war ein langes Stück Metall und schwer genug, jemandem damit den Schädel einzuschlagen.
    Das Schleifen war verstummt, das Rechteck der Schleusentür setzte sich in Bewegung. Hinter dem entstehenden Spalt war es finster. Mallagan versuchte ebenso wie seine Gefährten, der Dunkelheit wenigstens einen Blick abzuringen. Als das Schott schon fast völlig offen stand, wussten sie immer noch nicht, was aus dem Schiff auf sie zukam – aber sie ahnten, dass da etwas war. Vielleicht nahmen ihre Ohren Geräusche wahr, die gar nicht bis in ihr Bewusstsein vordrangen.
    »Wer ist da?« Surfo Mallagan trat einen Schritt vor. Die Metallstange hielt er abwehrbereit in der Hand.
    Es gab keine Antwort. Stattdessen zuckte ein bläulicher Energiestrahl auf. Mallagan ließ sich einfach fallen. Er rollte unter dem Strahl hinweg und erkannte dabei, dass der Schütze offensichtlich nicht imstande war, seinem Ziel mit normaler Geschwindigkeit zu folgen.
    Scoutie und Brether Faddon hatten sich sofort zur Flucht gewandt. Mallagan folgte ihnen. Hinter ihm erklang ein merkwürdiges Rasseln, dann ein Quietschen, aber er nahm sich keine Zeit, nach der Ursache zu schauen. Ohnehin erreichte er in dem Moment die Öffnung und sprang in den Sand hinab.
    »Weg hier!«, keuchte er.
    Sie hasteten an der Schiffswandung entlang und warfen sich hinter dem nächsten Dünenkamm in Deckung. Ein Ding kam aus dem Schiff hervor, metallisch schimmernd, geformt wie ein großes Ei, mit einer Fülle von Armen und Beinen, die seltsam steif nach allen Seiten abstanden.
    »Ein Roboter«, flüsterte Brether Faddon. »Er bewacht das Schiff.«
    »Er bewacht diesen Eingang«, berichtigte Mallagan ebenso leise. »Wir wissen nicht, wie es an anderen Stellen aussieht.«
    »Hineinzukommen wird dort kaum leichter sein.«
    Der Roboter verharrte vor der Öffnung, seine Arme und Beine bewegten sich schwerfällig. Dass diese Maschine nicht mehr richtig funktionierte, darüber brauchte Mallagan nicht nachzudenken, es war