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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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trennte ein Stück der Bauchhaut ab und breitete sie auf dem Rücken des Tieres aus. Auf die Haut legte er das Herz und die Leber und wickelte alles zu einem glatten Paket zusammen. Scoutie und Brether Faddon schnitten große Stücke Fleisch zurecht, und schließlich machten sie sich schwer beladen auf den Rückweg.
    Als sie die Plattform erreichten, hatte der Krane die Strickleiter eingezogen.
     
    Von oben klang ein leises Kichern zu ihnen herab.
    »Der Kerl findet das auch noch amüsant«, knurrte Scoutie.
    »Weg hier!«, stieß Mallagan hervor. »Wenn der Bursche uns mit seinen Metallbrocken bewirft, wird es kritisch.«
    Sie rannten den nächsten Hang hinauf.
    »Kommt nur her!«, rief der Krane. »Kommt, meine kleinen Freunde, wir werden miteinander speisen!« Sein Kichern hatte etwas Irres an sich.
    »Der Kerl ist verrückt!«, stieß Faddon hervor.
    Scoutie verdrehte die Augen. »Ich fürchte, du hast recht.«
    Ein zweiter Schuss fauchte so dicht über sie hinweg, dass sie, ob sie wollten oder nicht, in Richtung der Plattform zurückweichen mussten.
    »So ist es gut«, lobte der Krane. »Kommt näher, es wird ein Festmahl werden.«
    »Warum geht er nicht hin und holt sich selbst ein Stück Fleisch?«, schimpfte Faddon. »Ist er zu faul, die paar Meter zu laufen?«
    »Ich fürchte, er hat es auf eine andere Beute abgesehen«, sagte Mallagan, während sie dem dritten Schuss auswichen und der Plattform wieder ein Stück näher kamen.
    Faddon blieb einfach stehen. »Beweg dich!«, brüllte der Krane feuerte erneut. »Ich versenge dir das Fell, dann gibst du eine prächtige Beute für die Colnys ab – mir reichen die beiden anderen.«
    »Passt auf!«, raunte Mallagan. »Wir lassen uns von ihm zur Plattform treiben. Das darf nicht zu schnell gehen, sonst schöpft er Verdacht, aber auch nicht zu langsam, dann verliert er womöglich die Geduld.«
    »Und dann?«, fragte Faddon skeptisch.
    » Unter die Plattform«, antwortete Mallagan trocken. »Wenn er dort an uns heran will, muss er die Strickleiter benutzen, auf der erwischen wir ihn.«
    »Hast du das Messer noch?«
    »Ich werde ihn nicht töten und möglichst nicht einmal verletzen. Für mich ist ziemlich sicher, dass er seinen Spoodie verloren hat. Er ist nicht bösartig, sondern krank.«
    »Was ist?«, schrie der Krane und gab den nächsten Schuss ab. »Kommt schon her zu mir, ihr Festtagsbraten!«
    Mallagan hatte, als er auf der Plattform war, keine Energiewaffe entdeckt. Der Krane mochte sie wer weiß wo versteckt gehabt haben, doch darüber nachzudenken war es zu spät.
    Sie waren der Plattform schon bis auf etwa dreißig Meter nahe, da warfen sie ihre Lasten von sich und rannten los. Der Krane schrie empört auf. Ein Metallbrocken sauste aus der Höhe herab und verfehlte sein Ziel nur knapp.
    Unter der Plattform warfen Mallagan und seine Gefährten sich keuchend zu Boden. Aber der Krane würde warten können. Er hatte Wasser und Nahrung, die Betschiden dagegen besaßen nichts.
     
    Es wurde empfindlich kalt, und die Betschiden hatten nichts, womit sie Feuer machen konnten.
    Surfo Mallagan trug wenigstens noch das Paket mit den Innereien bei sich. Er schnitt das Herz des Schweins in Streifen und verteilte es. Sie würgten es roh hinunter. Das ungewürzte Fleisch verursachte ihnen Übelkeit, solange sie darauf herumkauten. Vom Magen aus schickte es dann ein Gefühl der Wärme durch den Körper, nur hielt dieser Zustand nicht lange an.
    Der Krane hatte seine Lampe anders aufgehängt, ihr Licht fiel auf allen Seiten über den Rand der Plattform. Eine Zone von Helligkeit entstand, die nicht leicht zu überwinden war, zumal der Gegner über eine moderne Waffe verfügte.
    Die einzige Hoffnung der Betschiden bestand darin, dass der Krane irgendwann schlafen musste. Sie blieben in Bewegung, um sich warm zu halten. Doch ihr Gegner schien ähnliche Motive zu haben, er wanderte mit nervtötender Ausdauer auf und ab. Unter der Plattform waren seine hallenden Schritte deutlich zu hören.
    Die Nacht schien eine Ewigkeit zu dauern. Als endlich fahle Helligkeit unter die Plattform kroch, erschienen Scharen winziger Insekten. Sie stürzten sich auf die herumliegenden Knochen, und es schien ihnen nichts auszumachen, dass längst kein Fleisch mehr daran war. Allerdings verschonten sie die Betschiden ebenso wenig.
    Die Plattform ragte wie eine lange, schmale Halbinsel aus dem Schiff hervor. Die drei fragten sich, ob dieses Gebilde schon vor der Bruchlandung existiert haben mochte.

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