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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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sich nicht vorstellen, dass es überall in dem Wrack so sein sollte.
    Die hinteren Kabinen waren leer. Alles deutete darauf hin, dass die Räume geplündert worden waren, nur ließ sich nicht feststellen, wann das geschehen war, und vor allem, wer das getan hatte.
    Schließlich forderten die Strapazen des Tages ihr Recht.
     
    Mehrere Stunden Schlaf und eine ausgiebige Mahlzeit reichten, um die Betschiden wieder auf die Beine zu bringen. Sie fühlten sich frischer und unternehmungslustiger als je zuvor. In den Nasszellen hatten sie ausgiebig den Staub abgewaschen. Dass in einem der Räume das Wasser versiegt war, beunruhigte nicht weiter. Es gab genug andere Kabinen, denn das Schiff war so unendlich groß ...
    Ein breiter Korridor war im Gegensatz zu allen anderen Räumen nicht beleuchtet. Dieser Gang führte in eine scheinbar unendliche Finsternis.
    »Vielleicht sollten wir es besser an einer anderen Stelle versuchen«, sagte Faddon. »Falls in der Dunkelheit etwas auf uns lauert, wird es wenig helfen, dass wir gute Jäger waren.«
    Mallagan lachte amüsiert, obwohl er sich ebenfalls alles andere als wohlfühlte. »Was sollte schon auf uns lauern?«, fragte er. »Wir sind hier nicht im Dschungel, sondern in einem Raumschiff!«
    »Schön und gut, in was für einem Raumschiff? Wer hat es gebaut? Wo sind die Bewohner geblieben?«
    »Es könnte ein kranisches Schiff sein. Die Konzentratnahrung, die Konstruktion der Nasszellen ...«
    »Das sind zufällige Ähnlichkeiten, nicht mehr. Nichts von alldem war jemals für Kranen bestimmt. Die Kabinen, die Möbel, die Betten – alles ist viel zu klein. Es ist für Menschen gemacht, Surfo! Warum willst du das nicht einsehen?«
    »Weil es nicht so sicher ist, wie du glaubst. Ich gebe zu, dass die Räume, in denen wir die Nacht verbracht haben, für Kranen zu klein sind, nur heißt das keineswegs, dass es kein kranisches Schiff ist. Wie viele Völker gehören zum Herzogtum von Krandhor? Warum sollte nicht eines darunter sein, dessen Angehörige uns ähnlich sehen und ähnliche Bedürfnisse haben? Vielleicht irrte Yistor, als er von einem nichtkranischen Schiff sprach.«
    »Manchmal bist du sturer als St. Vain!«, warf Faddon dem Freund vor.
    »Alles, was wir haben, sind Vermutungen, keine Beweise.« Mallagan seufzte. »Und nun gehen wir weiter. In diesem Korridor lauern keine Ungeheuer auf uns. Die Energieversorgung ist ausgefallen, oder was weiß ich.«
    Brether Faddon sah Hilfe suchend zu Scoutie. Sie lächelte nur und zog die Brauen hoch. Trotzig umfasste er seinen Speer und folgte Mallagan in die Finsternis.
    Sie kamen flott voran. Aus dem Gang, den sie verlassen hatten, fiel noch etwas Licht herüber. Es verblasste aber schnell, bis es nichts mehr gab, woran menschliche Augen sich anzupassen vermochten.
    Als es so dunkel wurde, dass nicht einmal mehr die Wände zu sehen waren, tasteten die drei sich voran. Sie fanden zwei ebenfalls finstere Seitengänge und eine Reihe von Vertiefungen, in denen undefinierbare Gegenstände standen.
    Erst als Mallagan zufällig einen Kontakt in einer der Nischen schloss und ein schwaches rötliches Licht aufglomm, erkannten die Betschiden, was in diesen Vertiefungen verborgen war. Entsetzt starrten sie auf den vor ihnen stehenden Roboter, dann wandten sie sich zur Flucht. Sie stürmten blindlings los. Dass sich keiner von ihnen den Schädel einrannte, war nur ein glücklicher Zufall.
    Nach geraumer Zeit wurde ihnen bewusst, dass der Roboter sich nicht bewegt hatte. Sie hielten inne und blickten zurück. Die Nische war wieder dunkel.
    »Seine Augen waren blind«, bemerkte Scoutie. »Der Roboter funktioniert überhaupt nicht mehr!«
    Die Spannung löste sich, sie setzten ihren Weg fort. Wenig später flammte Licht auf.
    »Es ist nur die Notbeleuchtung«, sagte Mallagan erleichtert. »Wir haben nichts zu befürch...« Das Wort blieb ihm im Hals stecken, als er sah, was vor ihnen lag.
     
    Etwas füllte den Korridor aus. Unzählige feine Auswüchse reckten sich nach allen Seiten, drängten stellenweise eng zusammen und waren miteinander zu schenkeldicken Strängen verflochten. Es war unmöglich, die Farbe dieses Gebildes zu benennen, denn in dem rötlichen Licht erschien es einfach nur schwarz. Auf jeden Fall war es lebendig. Es bewegte sich schwach, und ab und zu war ein feines Rascheln zu hören.
    »Es könnte eine Pflanze sein«, sagte Brether Faddon unsicher.
    »Mitten in diesem Schiff?« Zweifelnd betrachtete Mallagan die eigenartige Masse.

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