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Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen

Titel: Silberband 120 – Die Cyber-Brutzellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: PERRY RHODAN
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seinen Schulterumhang. »Im Ernst«, sagte er. »Ich habe mich wohl leicht erkältet. Oder das Dreckwasser in dem Teich war voll mit Bakterien und Viren.«
    »Wie du meinst.« Die lapidare Feststellung verriet, dass Angela Gore ihm das auch nicht glaubte. Unwillkürlich legte Egk seine Hand an die Achsel, er spürte die Härte seines kleinen Energiestrahlers.
    »Hast du vor, etwas zu kaufen, falls das möglich ist?«, fragte er.
    Angela schüttelte den Kopf. »Ich liebe Kunst, aber wenn ich ein Stück erwerbe, dann nur vom Künstler direkt. Auf Ausstellungen will ich mich nur informieren.«
    Gernon Egk schaute sie prüfend an. Sie ist nicht nur hübsch, sondern auch reich, stellte er zum wiederholten Mal fest. Und sie mag mich. Sie könnte eine glänzende Partie sein.
    Flüchtig erwog er, auf seine Rache zu verzichten, aber das behagte ihm nicht.
    Der Gleiter überflog einen Park, der sich halbmondförmig um eine Wohnsiedlung herumzog. Eine rote Gestalt bewegte sich schnell über das Areal.
    »Halt!«, rief Egk. »Da ist er!«
    Unwillkürlich reduzierte Angela die Fluggeschwindigkeit. »Wer ist wo?«, wollte sie wissen.
    »Icho Tolot. Gleich wird er unter uns sein.«
    Der Haluter stürmte geradewegs auf ein Kind zu. Angela sah ihn und ließ den Gleiter senkrecht abfallen, wobei sie die Notfallschaltung nutzte. Aber schon war Tolot dem Kind ausgewichen und lief weiter.
    Nicht einmal mehr zweihundert Meter betrug die Flughöhe. Tolot durchquerte ein Stückchen Wald, und sein Weg war mühelos zu verfolgen, weil er genügend zerfetztes Holz hinter sich ließ.
    »Wo bleiben die nur?«, fragte Angela Gore.
    »Wen meinst du?«
    »Die Polizei. Oder Tolots Freunde, die Mutanten, Perry Rhodan ... Wen hast du benachrichtigt?«
    Egk fühlte sich ertappt. Er hatte an alles gedacht, nur nicht mehr daran, dass er vorgegeben hatte, Alarm zu schlagen.
    »Ich habe Fellmer Lloyd erreicht«, log er und hoffte, dass der Telepath tatsächlich auf Terra weilte. »Er sagte, dass wir uns keine Sorgen machen sollen.« Gernon Egk lächelte. »Angela, die sind längst da. Mach dich von dem Gedanken frei, dass die Mutanten mit einem großen Aufgebot anrücken, Häuserblocks absperren und deutlich sichtbar auf den Haluter zurücken. Wenn sie eingreifen, sind sie so gut wie unsichtbar. Wahrscheinlich hat einer von ihnen dafür gesorgt, dass Tolot dem Kind nichts anhaben konnte.«
    Angela nickte zögernd. »Er läuft auf das Ausstellungsgelände zu«, erkannte sie, während sie den Gleiter wieder beschleunigte. »Hoffentlich sind die Mutanten auf der Hut.«
    Sie flog nur so schnell, dass sie ständig etwa zweihundert Meter hinter dem Haluter blieb, der nun durch gepflegte Gartenanlagen raste. Der Stadtbezirk Garbus zeichnete sich durch architektonisch stilvoll angelegte Siedlungen mit kleinen Häusern aus, in denen zumeist nicht mehr als drei oder vier Wohnungen waren. Hier gab es keine breiten Straßen, sondern fast nur verwinkelte Gassen mit zahllosen Restaurants und kleinen Geschäften, in denen Kunsthandel betrieben wurde. Nur noch wenige Kilometer trennten den Koloss von dem Ausstellungsgelände, auf dem sich Tausende von Besuchern aufhielten.
    »Bis jetzt hat es nur Sachschaden gegeben«, sagte Angela bedrückt. »Bald kostet es Menschenleben. Warum unternimmt niemand etwas?«
    »Ich weiß es nicht.« Gernon Egk seufzte. »Mir ist völlig unverständlich, warum die Mutanten nicht eingreifen. Aber glaube nicht, dass ich das zulasse; bevor es Tote gibt, muss ich eingreifen.« Er griff unter seinen Umhang und zog den Strahler hervor.
     
    Icho Tolot trug einen ebenso verzweifelten wie aussichtslosen Kampf aus. Während seines Sturmlaufs auf das Ausstellungsgelände zu klärten sich seine Sinne immer wieder für wenige Sekunden.
    Je näher er dem Ausstellungsgelände kam, desto stärker schien der fremde Einfluss zu werden. Tolot glaubte, Zusammenhänge erkennen zu können. Befand sich in der Nähe des Ausstellungsgeländes ein bislang unbekannter Mutant, der ihn beeinflusste und ihm seinen Willen aufzwang?
    Mehrmals versuchte er, wenigstens eine andere Richtung einzuschlagen. Es gelang ihm nicht. Tolot registrierte, dass er Zäune und Mauern durchbrach. Er sah Menschen schreiend davonlaufen und konnte nur hoffen, dass er niemanden verletzte oder gar zu Tode brachte.
    Gepeinigt brüllte er auf. Er liebte die Menschen auf der Erde, und nichts lag ihm ferner, als ihnen ein Leid anzutun. Doch seine Schreie klangen kaum wie Hilferufe, sondern

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