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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
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gemacht haben, bevor Danny ihn gefunden hat, weiß ich nicht. Alle Achtung. Aber Sie werden ja einen Grund haben, ausgerechnet in diesem Loch zu buddeln. Also, herauf mit Ihnen!«
    Sie sahen, wie Gloria und Mr. Van jeweils eine Leiter packten und wieder in die Grube hinabließen. Dass sie keine Wahl hatten, machte ihnen Daniel McGuffin deutlich. Frank erkannte die Pistole wieder, mit der er jetzt auf sie zielte. McGuffin hatte sie auch in Hamburg benutzt, als er sich noch Einstein nannte.

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    Frank und Peter kletterten die glitschigen Leiterstufen hinauf und blickten in die Mündung von Daniel McGuffins Pistole. Er winkte sie mit der Waffe heran. Gloria McGinnis stand an seiner Seite. Sie hätten sie niemals wiedererkannt, wäre sie ihnen zufällig auf der Insel begegnet. Sie trug schwarze Regenkleidung, und ihre roten Haare steckten unter einer riesigen Kapuze, deren Rand sie weit über ihre grünen Augen gezogen hatte, von denen Peter vor noch nicht einmal einer Woche so geschwärmt hatte. Wenn er nicht so abgekämpft gewesen wäre, hätte er gelacht, als ihm der Name des Pubs einfiel, in dem sie sich am Freitagabend getroffen hatten. Das Black Pirates Inn. Aber Peter war nicht in der Laune, mit Gloria McGinnis zu flirten. Denn wie McGuffin hielt sie eine Pistole auf sie gerichtet. Anders als McGuffin umklammerte sie die Waffe allerdings mit beiden Händen und achtete darauf, dass ein paar Meter Mindestabstand zwischen ihr und Frank und Peter verblieben, um sofort auf einen möglichen Fluchtversuch reagieren zu können. Aber Frank und Peter dachten nicht an Flucht. Gloria McGinnis hielt sie beide achtsam auf Distanz, und Mr. Van, der mit der dritten Pistole auf sie zielte, war unberechenbar. Sie bewegten sich auf äußerst unsicherem Untergrund, der Boden war schlüpfrig, und das lockere Geröll bot den Füßen keinen Halt. Bei jeder überhasteten Bewegung liefen sie Gefahr, auf dem schlammigen Geröll auszurutschen und in eines der umliegenden Löcher zu stürzen. Kenneth McCully kam hinter ihnen als Letzter aus dem Schacht geklettert.
    »Halt, nicht umdrehen. Bleibt schön da stehen, wo ihr seid. Die Arme nach oben und hinter dem Kopf verschränken«, kommandierte Mr. Van. Sie gehorchten, ohne ein Wort zu sagen. Auch McCully tauchte zwischen ihnen mit hinter dem Kopf verschränkten Armen auf.
    »So, und jetzt tretet alle drei zur Seite. Stellt euch nebeneinander dort drüben an der Kante auf. Und zwar ganz langsam und einer nach dem anderen.«
    Sie bewegten sich zu der befohlenen Stelle. Mr. Van wollte sie so nahe wie möglich bei sich haben, und die geeignetste Stelle war die von ihm aus gesehen rechtwinklig abzweigende Grubenkante. So konnte er sie gleichzeitig im Auge behalten und zu McGuffin in den Schacht hinuntersehen. Gloria McGinnis stand neben ihm und hielt weiterhin die Pistole mit beiden Händen auf sie gerichtet. Alle warteten, was Daniel McGuffin tun würde.
    McGuffin hatte inzwischen den Schachtboden erreicht. Es fiel ihm schwer, einen standsicheren Platz zu finden. Seine Stiefel versanken bis zum Knöchel in den Pfützen, und es schüttete unaufhörlich. Keine Lücke zeigte sich in der undurchdringlichen Wolkenwand über Wavy Island. Die Insel bot noch einmal alles auf, um ihr Geheimnis zu bewahren.
    McGuffin machte sich an einer der Spitzhacken zu schaffen, die sie vor dem Auftauchen ihrer Gegner in Stellung gebracht hatten, um die Holzbohle von dem Abschlußstein wegzuhebeln. Er machte sich nicht mal die Mühe, den Stein mit der gälischen Inschrift genauer zu untersuchen, doch wussten sie auch nicht, wie lange er ihnen zusammen mit den anderen von oben schon zugehört hatte. Anscheinend wusste McGuffin längst, dass es auf den Stein ankam, den er gerade bearbeitete. Doch der Balken davor bereitete ihm einige Schwierigkeiten. Sicherlich wäre es zu zweit sehr viel einfacher gewesen, da sie mit der zweiten Spitzhacke hätten nachsetzen können und eine größere Hebelwirkung erzielt hätten. Sie hörten McGuffin am Schachtboden rackern und fluchen.
    Dann gelang es ihm endlich, einen Hebel zu finden. Frank konnte im Nachhinein nicht mehr genau beschreiben, was dann passierte. Alles ging viel zu schnell, um es richtig erfassen zu können, zusätzlich versperrte ihm McGuffins breiter Rücken die Sicht. Endlich hatte sein Zerren und Ziehen mit der Spitzhacke an dem verkanteten Holz Erfolg. Der Holzbalken rückte zur Seite und gab den Abschlußstein frei.
    Alles was danach passierte, ging in einem

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