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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
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herabhängen.
    Doch dieser Zustand hielt nicht lange an.
    Unvermittelt stürzte sich Mr. Van auf den neben ihm stehenden Peter, packte ihn am Arm und presste ihm die Pistole gegen die Schläfe. Peter hatte sich gerade wieder in Sicherheit gewiegt, sodass er von Mr. Vans Angriff völlig überrascht wurde.
    Frank bemerkte nun den Grund für die unvermutete Attacke. Er lag in der Geste von Gloria McGinnis, die ihre Pistole fallen ließ und ihre Hände langsam nach oben hob. Die Pistole polterte neben ihr in den nassen Kies. Hinter ihr war ein Mann in dunkelbrauner Uniform und mit breitkrempigem Hut aufgetaucht, der ihr einen Gewehrlauf in den Rücken drückte. Ein schwarzer Stiefel schob Glorias Pistole zur Seite. Die Befehle, die er Gloria McGinnis zuschrie, konnten sie wegen des alles übertönenden Wasserrauschens nicht hören.
    Doch Mr. Van hatte unglaublich schnell reagiert.
    Neben dem uniformierten Bill Grimsby erschienen nun auch Captain Frederic Ross und Hauptkommissarin Christine Keller. Alle waren bewaffnet. Sie riefen irgend etwas Unverständliches in ihre Richtung, aber Frank und McCully waren viel zu weit entfernt, um auch nur eine Silbe verstehen zu können.
    Mr. Van konnten sie dafür um so besser hören.
    »Ihr zwei bleibt, wo ihr seid. Ich werde eurem Freund nichts tun«, rief er ihnen zu. »Aber ich werde mich auch nicht festnehmen lassen. Sagt das denen da drüben.« Er deutete mit dem Kopf in Richtung der drei Polizisten.
    »Ich will nur zurück zum Festland. Dann lasse ich ihn laufen. Verfolgt mich nicht. Sonst lege ich ihn um.«
    Mr. Van packte Peters Arm fester und hielt ihm die Pistole unter das Kinn. Sie konnten die Angst deutlich in Peters Gesicht sehen. Er würde bestimmt keinen Fluchtversuch unternehmen. Mr. Van begann, sich zusammen mit Peter im Laufschritt in die Richtung zu entfernen, von der er wusste, dass sie ihn zurück zum Verbindungsdamm fuhren würde.

49
    Christine Keller reagierte als Erste auf die Geiselnahme und nahm die Verfolgung auf. Frederic Ross folgte ihr. Sergeant Bill Grimsby blieb zurück und sicherte die Gefangennahme von Gloria McGinnis, die er mit angelegten Handschellen zum Landrover zurückführte.
    Als Christine Keller an Frank Schönbeck und Kenneth McCully vorbeistürmte, warf sie Frank nur einen kurzen Blick zu, verzichtete aber darauf, ihm oder McCully irgendwelche Anweisungen zuzurufen. Sie würden sie ohnehin nicht befolgen. Das hatten sie ihr in der vergangenen Woche ausreichend bewiesen.
    Sie hörte Frederic Ross neben sich keuchen. Schon nach wenigen Metern hatte er sie eingeholt, obwohl er stark erkältet war. Vor allem kam er mit dem unebenen Gelände weit besser zurecht als die deutsche Kommissarin. Er war an die Naturwege gewöhnt. Sie dagegen musste immer wieder ihr Tempo drosseln, um nicht in eine Steinsenke zu stolpern oder auf dem nassen Gras wegzurutschen.
    »Er will zum Damm«, sagte Frederic Ross zwischen zwei schweren Atemzügen, »und dann mit dem Wagen zurück. Aber das wird er nicht schaffen. Das Wasser steht schon zu hoch.«
    Sie liefen zum nahen Ufer hinunter, überquerten einen kurzen Kieselstrand und erklommen eine grasbewachsene Klippe, bis nach einigen Kurven der Verbindungsdamm zur Cruden Bay in Sicht kam. Christine Keller atmete schwer, und Frederic Ross schnappte mit offenem Mund nach Luft. Gar nicht weit von ihnen entfernt sahen sie, wie Mr. Van auf einen Mercedes-Geländewagen zu rannte, der direkt neben der Auffahrt zum Damm abgestellt war.
    Doch damit hatten sie gerechnet. Nach ihrer ersten morgendlichen Umrundung der Insel mit dem Landrover hatten sie bei der Rückkehr zum Damm den dort abgestellten Mercedes entdeckt. Sergeant Bill Grimsby hatte sofort gewusst, wem er gehörte. Es gab auch nur diese eine Möglichkeit, denn Mr. Van und seine Begleiter waren die Einzigen, die ohne besondere Genehmigung die Insel betreten durften. Bob, der den ganzen Tag über an der Kontrollstation am Dammeingang ausharrte, wusste, dass Mr. Van der Inhaber der letzten Grabungslizenz für Wavy Island war, und hatte, ohne nachzufragen, die Überfahrt gestattet.
    Sie waren noch etwa zweihundert Meter von Mr. Van und Peter entfernt, als Mr. Van sie herankommen sah. Sofort hob er die Pistole und zielte demonstrativ auf den vor ihm stolpernden Peter.
    Christine Keller und Frederic Ross näherten sich jetzt langsamer, um Peter nicht zu gefährden. Sie sahen, wie Mr. Van mit der einen Hand die Waffe auf Peter gerichtet hielt und mit der

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