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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
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deine Arbeit fertig schreiben. Und dann habe ich sie einfach gefragt, ob sie mir nicht die Adresse geben kann. Und tatsächlich hat sie sich die Mühe gemacht. Ich bin mit zu ihr nach Hause gefahren, wir haben etwas verschwitzt noch einen Kaffee getrunken, dann hat sie in ihrem Notizbuch nachgesehen, und ich habe mir schließlich die Adresse aufgeschrieben.«
    »War ganz einfach«, fügte sie nicht ohne Stolz hinzu.
    »Katja, du bist echt ein Schatz, du bekommst einen ganz dicken Kuss von mir … und von Peter auch«, sagte Frank, als er Peters Winken sah.
    »Tja, schön, dass du dich so darüber freust, und ich habe es tatsächlich gern getan, aber ich bin mir trotzdem sicher, dass es euch nicht nützen wird. Macht euch noch einen schönen Tag in London, und dann gebt das Ganze bitte schnellstens auf«, sagte Katja.
    »Aber wir sind doch schon kurz vor dem Ende«, sagte Frank, »wir glauben, dass wir alles herausfinden können, wenn wir die Möglichkeit haben, Felgendreher selbst zu befragen.«
    »Das glaube ich kaum«, sagte Katja.
    »Aber wieso denn nicht? Sag uns doch einfach die Adresse, die sie dir gegeben hat, und den Rest machen wir.«
    »Ach, Frank, das ist ja gerade das Problem. Sie hat mir zwar die Adresse gegeben, aber ich fürchte, dass ihr mit ihr nicht viel anfangen könnt.«
    »Aber wo soll denn da ein Problem sein?«
    »Na, du musst es ja wissen. Hast du etwas zu schreiben? Ich diktier sie dir.« Frank nahm sich einen Kugelschreiber und hörte, wie Katja die Adresse vorlas:

    Franz Felgendreher
    Johanniter-Spital Bern
    Abteilung für Psychiatrie
    Hürtlistr. 12
    CH-7014 Bern

26
    Frank bemerkte die beiden Augenpaare, die ihm über die Schulter sahen. Als er aufblickte, sah er Peter und Kenneth McCully genauso bestürzt wie er selbst.
    Peter zuckte mit den Schultern und murmelte etwas wie: »Das war ’s dann wohl.«
    Aber Frank wollte es genau wissen.
    »Katja, hast du Pfleiderers Sekretärin gefragt, was die Adresse zu bedeuten hat? Heißt das, dass Franz Felgendreher als Patient dort im Krankenhaus ist, ich meine, in der Psychiatrie?«
    »Ja, genau das heißt es«, sagte Katja in leicht genervtem Tonfall, als sie merkte, dass Frank noch immer nicht ans Aufgeben dachte.
    »Sie hat mir auch einen Ansprechpartner genannt, den Direktor der Anstalt.« Sie verbesserte sich: »Nein, Anstalt sagt man wohl nicht mehr, aber der Mann heißt Dr. Friedrich Dufner, und wenn man mit Felgendreher telefonieren oder ihn besuchen möchte, muss man mit dem Direktor einen Termin vereinbaren. Eigentlich gibt es ganz normale Besuchszeiten. Aber Felgendreher sitzt in der geschlossenen Abteilung, und auch Professor Pfleiderer musste erst mit dem Direktor sprechen, bevor er Felgendreher sehen konnte. Mehr habe ich nicht für dich, ach ja, die Telefonnummer von diesem Dr. Dufner natürlich noch.«
    Sie nannte Frank die Nummer.
    »Du machst mir wirklich nicht den Eindruck, als würdest du aufgeben und zurückkommen wollen«, sagte Katja. »Frank, aber ich meine es ernst, sehr ernst. Wenn ihr die Karte nicht Frau Keller übergebt, werdet ihr selbst in größte Schwierigkeiten geraten.«
    Frank wollte antworten, wurde aber durch eine plötzliche Unruhe um ihn herum abgelenkt. Peter blätterte emsig in seinem Notizbuch, während Professor McCully ein Telefonbuch von London aufgeschlagen hatte.
    »Frank, was ist? Kannst du mir bitte sagen, was du jetzt vorhast?«, hörte er Katjas genervte Stimme am Telefon.
    »Ich denke, wir werden heute versuchen, mit diesem Felgendreher zu telefonieren. Vielleicht ist er ja ansprechbar, und wir können was erfahren. Katja, du bist wirklich großartig. Wie du das herausbekommen hast, ist phänomenal. Grüß Micha noch einmal von uns. Vielleicht haben wir ja bald wieder was für ihn. Und sobald ich weiß, wann ich zurückkomme, melde ich mich sofort bei dir.«
    Katja verabschiedete sich freundlich von ihm. Er kannte sie aber gut genug, um zu erkennen, dass ihr Ton immer unverbindlicher geworden war. Sie rechnete nicht mehr damit, dass er sein Vorhaben einfach aufgeben und die weitere Suche der Polizei überlassen würde. Und sie hatte damit Recht.
    Die Geschäftigkeit um ihn herum hatte zugenommen. Peter schrieb etwas aus einem Notizbuch ab und hatte sein Handy bereitgelegt. Professor McCully hatte das Zimmer verlassen, während er mit Katja telefoniert hatte, und er hörte, wie er im Nebenraum telefonierte.
    Frank las noch einmal die Adresse in seinem Notizbuch: Franz Felgendreher,

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