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Silberfieber

Silberfieber

Titel: Silberfieber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Wuehrmann
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Zollbeamte war auch die Dame von British Airways freundlich. Doch im Unterschied zu ihrem Kollegen hatte sie nichts dagegen einzuwenden, nachdem sie Peter Adams Flugdaten im Computer geprüft hatte, Gloria McGinnis die gewünschte Auskunft zu geben.
    »Sie sind nach Basel gereist und fliegen dann mit der Crossair weiter nach Bern«, sagte sie bereitwillig.
    »Ich danke Ihnen vielmals, das ist sehr freundlich von Ihnen.«
    Und ohne einen Augenblick zu zögern, fügte sie hinzu: »Wo kann ich denn bitte für heute noch einen Flug nach Bern buchen?«
    Jetzt war es ein ehrliches, fast schon verschwörerisches Lächeln, das sie von der Frau erhielt.
    »Gleich dort drüben, am Ticketschalter«, sagte sie und deutete auf eine Schalterreihe auf der anderen Seite der Abflughalle. Gloria bedankte sich und durchquerte die Halle zum Schalter.
    »Ich hätte gern ein Ticket für den nächsten Flug nach Basel und anschließend weiter nach Bern.«
    »Es gibt für heute nur noch einen Flug nach Basel, auf den kann ich Sie aber gerne buchen. Einen Anschlussflug nach Bern können Sie heute leider nicht mehr erreichen. Dorthin könnten Sie erst morgen Weiterreisen, oder Sie nehmen die Bahn. Bern ist nicht allzu weit von Basel entfernt«, erhielt sie umfassend Auskunft.
    »Gut«, sagte Gloria, »dann buche ich zunächst nur den Flug nach Basel. Das Ticket soll allerdings auf meinen Mann ausgestellt werden. Daniel McGuffin. Er ist kanadischer Staatsbürger. Meinen Sie, Sie könnten das Ticket hier für ihn am Schalter hinterlegen?«
    »Natürlich, kein Problem.«
    Lächelnd ging Gloria McGinnis ihren Trolley einsammeln, der ihr aber bereits von einem übereifrigen, höflichen Gentleman entgegengezogen wurde. Nachdem sie dessen schüchterne Einladung zu einer Tasse Tee mit einem bestimmten, dafür aber umso unendlicheren Dank abgelehnt hatte, verließ sie wieder das Flughafengebäude. Sie holte ihr Handy hervor und informierte Einstein über die neueste Entwicklung in Sachen der Karte. Alles in allem war sie mit dem Ablauf des Nachmittags nicht unzufrieden. Einstein musste sich schon auf dem Weg zum Flughafen befinden, und sie hatten die Spur der Karte nicht verloren. Zudem hielt sie es für unmöglich, dass die beiden Männer ihr Angebot, viel Geld für die Karte zu zahlen, nicht bald in Erwägung ziehen würden. Das hatten bis jetzt alle getan, die der Zauber der alten Seekarte und die Aussicht auf schnellen Reichtum in ihren Bann geschlagen hatten, und sie rechnete auch in diesem Fall fest mit einer ähnlichen Reaktion.
    Gloria McGinnis zog fester an ihrem jetzt bedenklich rumpelnden Trolley und wartete an der Haltestelle für den Flughafenbus zum Terminal 4, von wo aus sie noch am selben Abend ihren Heimflug nach Montreal antreten würde.

29
    Hauptkommissarin Christine Keller war stinksauer. Nicht so sehr auf die zwei smarten blonden Studenten, von denen sie ausgetrickst worden war, sondern hauptsächlich auf sich selbst. Wie hatte sie sich nur darauf verlassen können, dass die beiden ihr Versprechen halten würden und ihr die Landkarte, das allem Anschein nach entscheidende Motiv für den Mord an Professor Pfleiderer, übergeben würden?
    Wütend warf sie die wenigen Kleidungsstücke, die sie für den Kurzaufenthalt in London auf die Schnelle zusammengesucht hatte, zurück in ihren Reisekoffer, der aufgeklappt auf dem Hotelbett lag.
    Wenn sie doch gestern Abend nur darauf bestanden hätte, Frank Schönbeck und Peter Adams ins Institut an der Universität zu begleiten, um sich die Karte gleich geben zu lassen. Was für ein ärgerlicher, blöder Fehler, der den gesamten Ablauf der Ermittlungen in Frage stellte! Da war sie zum ersten Mal damit beauftragt worden, der bedeutendsten Spur in einer Mordermittlung selbstständig, auf sich allein gestellt und dazu noch im Ausland nachzugehen, und dann das.
    Schuld daran war eigentlich nur dieser Frank Schönbeck, das hatte sie schon an dessen nachdenklicher Zurückhaltung bei ihrer gestrigen Befragung gemerkt. Er hatte nur zögernd und mit Bedacht auf ihre Fragen geantwortet. Zwar war er nicht unkooperativ gewesen, aber sie hätte an seinem Grübeln bei jeder Frage, die sie ihm gestellt hatte, sehen müssen, dass er irgendwas ausbrütete. Möglicherweise lag es auch daran, dass er sich die Schuld am Tod des Professors gab. Ziemlich weit hergeholt, dieser Gedanke. Sie hätte ihm erklären können, dass Menschen, die bereit waren, aus Habgier einen Mord zu begehen, bestimmt keine Rücksicht auf

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