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Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
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sie sich nicht hundsmiserabel? Dennoch bemerkte sie den eisigen Wind nicht, ebenso wenig ihre schmerzenden Muskeln und den harten Boden. Warum nahm sie nur die Wärme an ihrer Wange wahr, die von Codys Schulter ausströmte, seinen steten, kräftigen Herzschlag und frischen Duft? Trotz ihres eingeschränkten Gesichtsfelds erhaschte sie einen Blick auf seine Hand, die ihre Schulter umfasst hielt, und das erregte sie merkwürdig. Himmel, sie verbrachte die Nacht in der Umarmung eines Mannes, dessen Namen sie gerade vor einer Stunde erfahren hatte!
    Sie bewegte sich leicht und neigte den Kopf zurück, um Cody ins Gesicht zu sehen, in der Hoffnung, von dem Blick seiner kristallklaren blauen Augen ablesen zu können, weshalb sie so etwas für ihn empfand. Was sie aber sah, machte ihr plötzlich Angst, obwohl sie dafür keine Erklärung hatte. Als sie seinem Blick begegnete, spürte sie, als sollte es eine Warnung sein, dass sich sein Herzschlag beschleunigte, und auch ihr Puls schien zu flattern. Dann atmete Cody tief durch und kniff die Augen irgendwie anschuldigend zusammen. Sie wollte gegen das, was nun unweigerlich passieren würde, protestieren oder es verhindern - doch bevor sie etwas sagen konnte, streiften seine Lippen plötzlich ihre. Sein Kuss war elektrisierend, und beide zuckten danach gleichzeitig zurück. Ihre Blicke begegneten sich, und ihre Mienen drückten Verwunderung und Schock aus.
    Er schob sie unvermittelt von sich und setzte sich auf. Tana jedoch blieb liegen, eine Hand an den Lippen, wo sie noch immer seinen heißen Mund zu spüren glaubte.
    Er packte einen weiteren Ast und warf ihn verärgert ins Feuer, woraufhin ein Funkenregen in der frostigen Luft aufstob.
    "Tut mir Leid", sagte Cody barsch, zog die Knie im Schlafsack an, umfasste sie und blickte starr in die Flammen.
    "Schon gut", sagte sie ruhig und sah auf, so dass sie sein Gesicht von der Seite betrachten konnte. "Es war doch nur ein Kuss. Das ist doch nicht weiter schlimm."
    Er lachte kurz und hart auf. "Sie haben keine Vorstellung, wie schlimm das in Wirklichkeit ist. ,Nur ein Kuss', so etwas gibt es nicht."
    Tana sah ihn erstaunt an. Wahrscheinlich war das richtig, was er gesagt hatte, zumindest soweit es ihn betraf. War es deshalb so anders gewesen? Hatte sie etwa deshalb das Gefühl, zum ersten Mal geküsst worden zu sein? Wider Willen musste sie an Zacharys ersten Kuss im Schatten genau dieser Berge denken.
    Nach den zahlreichen Küssen ungeduldiger Männer mit feuchtkalten Händen hatte Zachary sie wirklich erschüttert. Das lag zum einen daran, dass er Empfindungen in ihr weckte, die genau ihrer Vorstellung von dem entsprachen, was sie fühlen sollte, am meisten aber hatte die Einbildung sie verstört, dass die Berge es beobachtet und missbilligt hatten. Ob lächerlich oder nicht, bei Cody hatte sie das Gefühl nicht gehabt. Lag es vielleicht daran, dass er sie überrascht hatte?
    "Ich möchte es noch einmal machen", sagte sie unvermittelt.
    "Was?"
    "Würden Sie mich noch einmal küssen?"
    Er sah sie erstaunt an. "Warum, verdammt noch mal, soll ich das tun?"
    Sie suchte nach einer einleuchtenden Begründung. "Weil es mir gefallen hat. Ihnen nicht?"
    Einen Augenblick erwiderte er nichts, sondern sah sie nur sprachlos an. Dann atmete er tief ein und schüttelte ungläubig den Kopf. "Sind Sie wirklich so naiv? Sehen Sie sich um.
    Entdecken Sie hier irgendjemand, der Ihnen helfen würde, wenn die Sache außer Kontrolle gerät?"
    Sie richtete sich hoch auf und runzelte die Stirn, verwirrt, weil er verärgert zu sein schien. Die Dinge werden uns nicht entgleiten, wollte sie sagen. Bevor sie es jedoch ausgesprochen hatte, schallte seine Stimme über die Weide: "Woher, verflixt noch mal, wollen Sie das wissen?" rief er und erschreckte sie so sehr, dass sie zurückwich. "Sie wissen überhaupt nichts von mir.
    Was geschieht, wenn ich mehr als nur einen Kuss will? Was ist, wenn ich mehr will - Sie will -, ob Sie es wollen oder nicht?"
    Einen Augenblick war Tana sprachlos. "Sie würden es nicht machen", flüsterte sie und fragte sich, kaum dass sie es ausgesprochen hatte, woher sie die Gewissheit nahm.
    "Und genau deshalb", sagte er mit einem Ausdruck von Ekel,
    "können die Mitchells nicht das verteidigen, was ihnen gehört.
    Sie sind zu vertrauensvoll."
    Tana schluckte. "Ich vertrau niemandem", erwiderte sie gereizt.
    Er drehte den Kopf zu ihr um und sah sie an. "Mir aber doch, oder?"
    "Ja", erwiderte sie, ohne zu überlegen, und schwieg dann,

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