Silberne Sterne über Montana
mit Pillar und all diesen Kälbern wieder herunter. Die sind jetzt in der Scheune, und nach der Auktion im Frühling werden wir genug Geld haben, um D.C. auszuzahlen und einen neuen Anfang starten zu können.
Nun, wie ist das, wenn alles in Ordnung ist?"
Sekundenlang sah Zach aus, als wäre er k.o. geschlagen. "Ich kann es nicht glauben", flüsterte er, drehte den Kopf und blickte Tana starr an. "Du bist in die Berge hinaufgeritten?" Sie zuckte zusammen, als seine Stimme lauter wurde. Sie erwartete, dass er sie ausschimpfte, nicht aber einen Feuersturm. "Beim Heraufziehen eines Blizzards?" Er stampfte laut auf, beugte sich zu Tana und rief: "Nach all dem, was deinem Vater passiert ist, bist du hinaufgeritten und hast diese verdammten Rinder herunter...?"
"Sie war niemals in Gefahr", mischte sich Cody ruhig ein, und seine Gelassenheit machte Zachs Unbeherrschtheit noch deutlicher und wirkte auf Zach verletzend. "Ich war bei ihr."
Tana, die noch immer über Zachs unerwarteten Ausbruch erschrocken war, spürte, wie Hazel sie mit dem Ellbogen leicht anstieß, und zwang sich, den Kopf zu drehen und Cody anzusehen. Er saß noch immer lässig auf seinem Stuhl, erinnerte aber in seiner Bewegungslosigkeit an eine stark zusammengepresste Sprungfeder, die jeden Moment emporschnellen konnte. "Gebraucht hat sie mich natürlich nicht", fuhr er fort und beobachtete Zach genau. "Wie sich herausgestellt hat, war ich dabei das Greenhorn, und schließlich sorgte sie für mich. Es würde mich nicht wundern, wenn diese Ladys zu denken beginnen, dass Männer mehr Ärger darstellen, als sie es wert sind."
Tana sah Cody erstaunt an. Zachary blinzelte, schluckte, stellte umständlich seine schmutzige Schüssel auf dem Tisch neben seinem Stuhl ab, bevor er wieder sprach. "So, die Rinder sind also unten."
"Ganz richtig." Cody atmete aus und lächelte, aber der Ausdruck seiner Augen blieb wachsam. "Sicher und wohlbehalten, jedes einzelne, und gut überwintert, soweit ich es ermessen kann."
"Nun." Zach drückte sich an die Stuhllehne und sah zu Tana.
"Nun", wiederholte er, "das ist in der Tat eine gute Nachricht, und solange du sicher unten bist..." Er sah langsam um sich, als würde er nicht mehr genau wissen, was er eigentlich hatte sagen wollen. "Denke, ich werde mich mal ins Bett begeben, wenn es euch nichts ausmacht." Und plötzlich bemerkte er es: Tanas Gesichtszüge entspannten sich, als sie seine dunklen Bartstoppeln sah und die Linien um seinen Mund, die die Anstrengung hinterlassen hatte.
Wie auch immer man es betrachtete, ob nun als dummes, herausforderndes Verhalten oder nicht, seine lange Fahrt im Schneetreiben war wirklich eine Heldentat gewesen, und er hatte die damit verbundenen Strapazen auf sich genommen, weil ihm einige Menschen wichtig gewesen waren. Sie streckte die Hand aus und berührte in einer Geste von Dankbarkeit sein Knie, schuldbewusst, dass sie anfangs so ärgerlich reagiert hatte.
"Ich bin froh, dass du zurück bist, Zachary", sagte sie ruhig.
Er legte die Hand auf ihre und lächelte verzerrt. "Nun, das ist doch wenigstens etwas, oder?" Und dann verließ er den Raum.
Es war das erste Mal, dass sie ihn - wenn auch nicht am Boden -, so doch in die Knie gezwungen gesehen hatte. Seine prahlerisch zur Schau gestellte Männlichkeit war - wenn auch nur leicht - angeknackst, und der verletzliche Mann, der sich flüchtig offenbart hatte, rührte sie an. Könnte er doch nur mehr von dieser Seite zeigen!
"Tana."
Sie drehte langsam den Kopf und blinzelte Cody an.
"Ich möchte die Bücher sehen."
"Die Bücher?" wiederholte sie irgendwie einfältig.
"Die Bücher der Ranch."
"Oh. Die sind im großen Schreibpult in meines Vaters Büro."
Sie zuckte gleichgültig die Schultern. "Sieh sie dir nur an. Ich denke, ich werde ..."
"O Himmel, es ist ja schon so spät", sagte Hazel plötzlich und sprang so unvermittelt auf, dass ihr Strickzeug zu Boden fiel.
"Ich denke, ich geh auch ins Bett. Gute Nacht, Tana." Sie küsste die junge Frau auf die Wange. "Nacht, Cody."
"Gute Nacht, Hazel." Er sah sie flüchtig an und dann Tana.
Tana stand langsam auf und wollte Hazel folgen, doch da hatte Cody sich schon erhoben und ihr den Arm um die Schultern gelegt. Sie sah ihn erstaunt an.
"Du willst ihn wirklich heiraten?" fragte er ärgerlich.
"Was? Wa...?"
Er schüttelte sie heftig. "Und er weiß ganz genau, was er tun muss, um das zu bekommen, was er will..."
"Hör auf!" Sie entwand sich ihm, wich zurück und blickte ihn
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