Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberne Sterne über Montana

Silberne Sterne über Montana

Titel: Silberne Sterne über Montana Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Melinda Cross
Vom Netzwerk:
nicht unten?"
    "Noch nicht."
    "Okay", Zach sah sie direkt an, "ich denke, wir können ohne ihn beginnen."
    Auf dem Weg zur Garderobe verlangsamte Tana ihren Schritt etwas, denn ihr wurde plötzlich bewusst, dass sie nicht allein mit Zach zur Scheune gehen wollte, und sie fragte sich, warum wohl nicht. Sie zuckte zusammen, als Zach die Tür hinter sich schloss, so dass sie in dem kleinen Raum von der Außenwelt wie abgeschnitten zu sein schienen.
    "Was ist los, Tana?"
    "Nichts", antwortete sie, lächelte flüchtig und langte nach ihrem Mantel, und ihr schauderte, als sie hineinschlüpfte. "Hier draußen ist es nur so kalt."
    "Nein." Er berührte ihren Arm, und sie wäre unwillkürlich zurückgewichen, wäre sein Gesichtsausdruck nicht so unschuldig und überrascht gewesen. "Es steckt mehr dahinter", sagte er ruhig und versuchte, in Blickkontakt mit ihr zu kommen. "Du bist heute Morgen anders, beinahe so ... als hättest du Angst vor mir." Er sah plötzlich wie ein kleiner Junge aus.
    Frustriert presste er die Lippen zusammen, und seine Stimme klang ausgesprochen gereizt. "Es betrifft das, was Cody letzte Nacht gesagt hat, stimmt's? Er hat es nicht genau ausgesprochen, denn dafür ist er zu clever, hat aber die Saat ausgesät, und du hast ihm geglaubt. Du denkst, ich hätte die Ranch heruntergewirtschaftet ..."
    Tana sah ihn überrascht an, denn das, was vergangene Nacht gesagt worden war, hatte nichts damit zu tun, wie sie sich momentan fühlte. "Zach, ich denke so etwas überhaupt nicht.
    Ich ..." Sie sah auf ihre Stiefel hinunter, als könnte sie dort eine zufrieden stellende Antwort darauf finden, warum sie sich plötzlich in der Gesellschaft des Mannes unwohl fühlte, den sie seit Jahren kannte.
    "Ich weiß nicht, was heute Morgen mit mir los ist, Zach", erwiderte sie schließlich seufzend. "Ich denke, ich bin einfach nur nervös. Du und Cody ..."
    "Was ist mit ihm und mir?" Er kniff die Augen misstrauisch zusammen.
    Tana sah zu ihm auf, plötzlich irritiert, weil sie ihre Unsicherheit offenbarte, und sowohl über Zach wie auch Cody verärgert, die sie so aus dem Gleichgewicht brachten. "Dir hasst euch, das ist es", sagte sie scharf, "und - wie ich meine - völlig grundlos, was uns alle angespannt sein lässt. Es ist so, als würde man mit einer Bombe leben, die gleich explodieren kann."
    "Oh", sagte er, und es klang irgendwie einfältig, doch sein charmantes Lächeln ließ sie beinahe vergessen, worüber sie sprachen, "das ist es also." Er lachte in sich hinein, nahm seinen Mantel vom Haken und zog ihn an. "Natürlich hassen wir uns.
    Was hast du erwartet? Wir kämpfen schließlich um dieselbe Frau."
    Tana wollte etwas erwidern, aber es entfiel ihr sofort, so dass sie stattdessen nur blinzeln konnte. Sie hatte nicht erwartet, sobald Hazels Einschätzung der Lage bestätigt zu hören. Es entsprach gar nicht Zachs Art, so offen über seine Gefühle zu sprechen. Für einen stolzen Mann wie ihn barg das zu viele Risiken. Gewiss, er hatte "angeboten", sie zu heiraten und ihr ein Zuhause zu geben, als es offensichtlich war, dass die Mitchell-Ranch verlustig gehen würde. Das Angebot hatte aber mehr den Charakter eines Almosens gehabt und nicht wie ein Antrag geklungen. Wenn sie ihm einen Korb gab, würde es keine Zurückweisung sein, sondern die Verschmähung seiner Mildtätigkeit. Das überraschende Eingeständnis aber, dass er um sie kämpfen würde, machte ihn angreifbar, und das entsprach so gar nicht seinem Naturell. Er gab vor, mit dem Zuknöpfen seines Mantels beschäftigt zu sein, dann aber sah er langsam auf, bis er ihrem Blick begegnete. Seine Augen waren dunkel, und ihr Ausdruck war unergründlich und - es war kaum zu glauben - verriet trotzdem Begehrlichkeit.
    "Warum siehst du so überrascht aus, Tana? Du hast doch immer gewusst, was ich für dich empfinde."
    Sie zog ungeduldig den Reißverschluss ihres Mantels hoch, konnte aber nicht den Blick von Zach abwenden. Irgendetwas stimmte hier nicht! Er wollte sich einen Fausthandschuh überstreifen, stopfte ihn dann aber in die Manteltasche. "Ich konnte mich noch nie besonders gut ausdrücken", sagte er langsam und blickte sie starr an. "Ich dachte immer, wenn es zwischen einem Mann und einer Frau stimmt, dass sie beide ...
    wissen würden ... Aber möglicherweise habe ich mich da geirrt..."
    Unvermittelt kam er näher und umfasste mit seiner rauen Hand ihr Kinn und hob es dann an. Sie fühlte, wie sein Atem ihre Augenlider streifte, und dann folgte ein sanfter,

Weitere Kostenlose Bücher