Silberne Sterne über Montana
ist gestern abgeschlossen worden. Ich habe die Papiere mitgebracht."
Tana, noch immer in Zacharys Arm wie im Schraubstock, fühlte sich plötzlich ganz schlecht. "Jetzt schon?" flüsterte sie.
"Das macht nichts, Tana", sagte Zach barsch und blickte Cody starr an. "Wir haben das Vieh. Wir werden auf meinem Land ein Haus bauen, sobald wir verheiratet sind."
"Du besitzt ja gar kein Land."
Tana fühlte, wie sich Zachs Hand verkrampfte und sein ganzer Körper steif wurde.
"Was willst du damit sagen, Cody?" fragte sie. "Zachary besitzt viel Land."
Cody ließ den Blick zu ihr schweifen, und sein Gesichtsausdruck wurde weich. "Nein. Du besitzt viel Land, Tana, da er es mit dem Geld deines Vaters gekauft hat, gehört es jetzt dir."
Sie vernahm die Worte, nur machten sie keinen Sinn. "Mit dem Geld meines Vaters ...?" wiederholte sie, und ihr Blick schoss von Cody, der eine grimmige Miene hatte, zu Hazel, die ganz große Augen machte und sehr erstaunt wirkte, und dann, als sie den Mut fand, zu Zach.
Zuerst schien sein Gesichtsausdruck wie erstarrt, während sie ihn aber betrachtete, verzerrten sich seine Züge.
"Das kann nicht wahr sein", flüsterte sie. Ihre Lippen fühlten sich wie betäubt an, und sie vermochte die Worte kaum auszusprechen. "Sag ihm, Zach, sag ihm, dass es nicht wahr ist."
Cody sah sie an und seufzte. Ohne jede Selbstgefälligkeit und Überheblichkeit sagte er schließlich: "So Leid es mir tut, aber es ist wahr, Tana."
"Nein!" Sie schüttelte den Kopf und wollte es einfach nicht glauben, sogar dann noch nicht, als Zach den Arm von ihrer Taille gleiten ließ.
"Sag ihm, Zach, sag ihm, dass er sich irrt", bat sie ihn, aber Zach schloss nur die Augen und wandte den Kopf ab.
"Zachary?" flüsterte Tana und tastete nach seinem Arm, doch er schob ihre Hand beiseite.
"Du hattest während der Trockenheit genügend gute Weideflächen und hast auch durch Krankheiten kein Stück Vieh verloren. Zach verkaufte die Rinder und behielt das Geld ebenso wie jenes, das er angeblich für die Zufütterung ausgab.
Tatsächlich verwendete er es, um sehr viel Land zu kaufen.
Alles auf seinen Namen."
In der Halle war es merkwürdig still. Zachary hätte Cody, der eine solche Anschuldigung auszusprechen gewagt hatte, in diesem Moment angreifen müssen, tat es aber nicht.
Es war wahr. Zachary gestand seine Schuld ein, indem er nichts sagte, sondern wie erstarrt dastand.
Tana wich von Zacharys Seite und flüchtete sich in Hazels Arme, weil sie nirgendwo sonst Trost finden würde. Sie war von dem Mann betrogen worden, den sie liebte, und dann nochmals von einem Mann, von dem sie geglaubt hatte, ihn lieben lernen zu können.
"Warum, Zach?" flüsterte sie, und zum ersten Mal wandte Zachary den Kopf und sah sie an. Und sie las in seinem Blick, was sie vorher nie hatte sehen wollen.
"Warum nicht?" erwiderte er bitter. "Es hätte mir in jedem Fall gehören sollen. Die Ranch, das Vieh, du ... alles. Und es würde so gewesen sein, wärst du nicht weggelaufen. Du hättest bleiben sollen, Tana. Du hättest bleiben und mich heiraten sollen, und das Ganze wäre nicht passiert." Er wandte sich ab und zuckte die Schultern. "Ich wusste, dass du am Ende zurückkehren würdest. Als dein Vater krank wurde, sah ich meine Chance, um sicherzustellen, dass du auch zu mir zurückkehren würdest. Wenn du dein Zuhause verlieren würdest, musstest du zu mir kommen."
Sein Blick begegnete flüchtig ihrem, und plötzlich begriff Tana, dass er nicht bedauerte, was er getan hatte, sondern nur, dass er erwischt worden war. Sie schloss die Augen, um ihn nicht sehen zu müssen, und erwartete, von Verzweiflung überwältigt zu werden, spürte aber nur grenzenlose Leere, als wäre sie völlig empfindungslos geworden.
"Deshalb hat er die Scheune angezündet", fügte Cody leise hinzu.
"Wie bitte?" fragte Tana atemlos und blickte ihn entsetzt an.
"Da wusste er noch nicht, dass die Präklusion unausweichlich war, Tana. Er dachte, du könntest dein Zuhause mit dem Verkauf der Kälber im Frühjahr retten, und musste sichergehen, dass die niemals geboren wurden."
Im Geist sah sich Tana durch den Raum stürzen und den Mann angreifen, dem sie, solange sie sich erinnern konnte, vertraut hatte. Einen Mann, der so kalt war, dass er in der Lage war, die Träume anderer zu zerstören, um zu seinem Ziel zu gelangen. Stattdessen aber stand sie nur da und blickte Zachary starr an. Sie nahm nur verschwommen wahr, dass sich die Vordertür öffnete und zwei Männer
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