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Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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gehört dem Stamm“, sagte der Stammesfürst knapp.
    Genau in diesem Moment tauchte der Dorfälteste am Zelteingang auf. Mit einer Kopfbewegung deutete der Stammesfürst Annit an, dass sie das Zelt verlassen möge.
    Annit gesellte sich zu Mannito und Yussuf, die die Pferde für die Weiterreise vorbereiteten.
    „Hast du schon gehört, dass Habib verschwindet?“, rief ihr Mannito zu.
    Annit nickte.
    „Super, oder?“
    „Klar.“ Annit legte ihre Arme um Silbersterns Hals und schmiegte sich an ihr Pferd. Einerseits war sie froh, wenn sie Habib nicht mehr begegnen würde, andererseits hatte sie ein ziemlich ungutes Gefühl in ihrem Bauch.

 
Nachricht aus Dedeli
    Nach drei Tagen fand die Reise dann ein Ende. Die Beduinen hatten einen geeigneten Platz gefunden, an dem sie zumindest für eine Weile bleiben wollten. Ganz in der Nähe gab es eine kleine Quelle, die genug Wasser fiir alle spendete. Es dauerte noch einen weiteren Tag, dann war das Beduinendorf aufgebaut. Annit half gerade Alisha beim Kartoffelschälen, als Mannito in das Zelt stürzte und mit einem Brief wedelte.
    „Post für dich! Aus Dedeli! Hat mir gerade ein Beduine in die Hand gedrückt! Er war im nächstgrößeren Ort, wo es eine Postsammelstelle für den Stamm gibt“, verkündete er. „Dort holt jemand dann regelmäßig die Post ab.“
    Annit ließ Kartoffel und Messer sinken, wischte sich die Hände ab und nahm Mannito den Brief aus der Hand. Hastig öffnete sie den Umschlag und überflog die Zeilen, dann riss sie die Arme hoch und hüpfte wie ein Jo-Jo  durch das Zelt. „Es hat geklappt!“, jubelte sie dabei. „Ich  hab’s die ganze Zeit gewusst! Juhu!“
    Mannito beobachtete sie erwartungsvoll. „Was denn? Was hast du gewusst? Was steht in dem Brief?“
    Mit Schwung ließ sich Annit auf ein Kissen fallen. „Ich hab’s immer geahnt!“
    Mannito setzte sich neben sie. „Was denn? Sag schon!“
    „Hör zu, ich les es dir vor.“ Feierlich hob Annit den Brief. „Meine über alles geliebte Tochter! Wie geht es Dir? Wir vermissen Dich. Du fehlst uns hier. Hoffentlich ist alles okay bei Dir? Gestern geschah ein Wunder, Annit. Ein unsagbares Wunder! Stell Dir vor, die Familie von Deinem Vater hat sich nochmals gemeldet. Sie wollen ihm vergeben, sie wollen den verlorenen Sohn in die Arme schließen, sie wollen mich kennenlernen und vor allem, teure Tochter, sie wollen in Dein Antlitz sehen, Dir die Ehre eines Treffens erweisen. Es wird ein großer Tag für Achmed und mich, und das haben wir nur Dir zu verdanken, Annit. Schon nächsten Monat soll es so weit sein. Ich zähle die Tage und Stunden. Zum zweiten Mal gibt uns das Leben eine zweite Chance. Die erste war mit Dir. Den Tag, an dem Du endlich nach all den Jahren bei uns in Dedeli vor der Tür standest, werde ich für immer in meinem Herzen bewahren. Und nun ist das Schicksal so gnädig und wird uns erneut eine Chance geben. Nun,  Mohammed, mit dem ihr damals nach Syrien gefahren  seid, wird am 22. wieder von einer Tour aus dem süd lichen Syrien zurück in die Türkei starten. Ich habe mit  ihm gesprochen. Er kennt den Beduinenstamm der Beni  Sharqi, weil er mit ihm Geschäfte macht, und weiß daher  auch, wo er sich aufhält. Er wird Euch, Dich und Deinen
    Freund, dort abholen und mit Freuden zu uns zurückbringen, geliebte Tochter. Wir erwarten Dich mit Herzen voller Sehnsucht und voller übergroßer Freude. Deine Eltern Achmed und Elena.“
    Annit drehte sich zu Mannito. „Ist das nicht super?“, murmelte sie. Sie spürte einen Kloß in ihrem Hals und merkte, wie ihre Augen feucht wurden. „Ist das nicht ein supertoller, wunderbarer Brief!“
    Mannito nahm ihre Hände in seine. „Das freut mich so für dich“, strahlte er. „Ich weiß ja, wie sehr du dir das gewünscht hast!“
    „Oh ja!“ Annit versuchte verstohlen, die Tränen wegzublinzeln, die sich in ihre Augen schlichen. „Es war mein größter Wunsch.“ Sie faltete den Brief erneut auf und las ihn nochmals. „Nächsten Monat, da ist ja noch eine ganze Weile hin.“
    Mannito blickte auf seine Uhr mit Datumsanzeige. „Bis zu dem Treffen ja“, nickte er. „Aber der 22. ist schon bald, nämlich in knapp zwei Wochen.“
    „Wie?“ Annit fuhr herum. „Dann müssten wir schon übernächste Woche los? Schon übernächste Woche könnten wir mit Mohammed nach Dedeli fahren?“ Sie hielt inne, überlegte kurz, dann huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. „Warum

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