Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
Vom Netzwerk:
eigentlich nicht?“
    Mannito musterte sie. „Und was ist mit Silbersterns Geheimnis? Noch hast du nicht alles herausgefunden.“
    Annit seufzte. „Na und? Ich glaub nicht, dass ich von diesem Geschichtenerzähler noch etwas herauskriegen werde. Der redet doch nur! Und weißt du was?“ Mit blitzenden Augen baute sie sich vor Mannito auf. Inzwischen hatte sie dem Freund von dem erneuten Versuch, etwas von Abd al-Umar zu erfahren, erzählt. „Eigentlich will ich es gar nicht mehr. Warum auch? Wozu?“
    Mannito sah sie kopfschüttelnd an. „Ähm ... wie meinst du das denn jetzt?“
    „Es reicht doch eigentlich zu wissen, dass Silberstern nur böse wird, wenn er mit bösen Menschen zu tun hat, oder? Mehr muss ich doch gar nicht wissen!“
    Skeptisch runzelte Mannito die Stirn. „Und was ist mit deinem grauenvollen Traum? Der mit den Flammenaugen? Den du immer wieder träumst? Darüber weißt du doch noch gar nichts!“
    „Pah!“, machte Annit aufgedreht und zuckte die Achsel. „Wird schon irgendwann aufhören“, wehrte sie ab.  „Irgendwann wird es einfach aufhören. Von ganz allein  verschwinden, ganz bestimmt.“
    „Und wenn nicht?“, fragte Mannito leise.
    Scherzhaft strich Annit mit dem Briefumschlag über sein Gesicht. „Ganz bestimmt!“ Sie drückte den Brief an ihr Herz. Elena, Achmed, Dedeli. Vor ihrem geistigen Auge tauchte das kleine, flache Bauernhaus ihrer Eltern mit dem binsengedeckten Dach und den Mauern aus Lehmziegeln auf. Sie roch den süßen Duft ihrer Mutter, eine zarte Mischung aus Vanille und gebratenen Auberginen, und hörte die tiefe Stimme ihres Vaters. Sie sah ihn vor sich am Frühstückstisch sitzen, als der erste Brief seiner Eltern gekommen war. Er wollte es sich nicht anmerken lassen, aber er war zutiefst enttäuscht gewesen. Und jetzt haben sie doch eingelenkt! Achmed wird überglücklich sein!
    Ganz plötzlich und ohne Vorwarnung schoben sich weitere Bilder in ihren Kopf. Der Bauernhof in Südholzen. Die liebevollen Augen ihrer Adoptivmutter. Ihr leckerer Pflaumenkuchen, der große Garten mit den vielen Apfelbäumen, deren Zweige immer so voll knackiger roter Äpfel hingen, dass sie sich schier bis zum Boden senkten ...
    „Magst du?“ Alisha stand vor ihr und hielt ihr eine Tasse Minztee unter die Nase.
    Der intensive Duft der Minze vertrieb den Geruch des  Pflaumenkuchens und holte Annit in die Realität zurück.  Annit nippte an dem Tee. Er schmeckte süß und kräftig.  Was würde ich jetzt für eine Cola geben!, dachte Annit  sehnsüchtig.
    „Du willst also wirklich zurück nach Dedeli?“, unterbrach Mannito ihre Gedanken, während er ebenfalls an seinem Tee schlürfte.
    „Genau“, erwiderte Annit entschlossen. Erst nach Dedeli und dann zurück nach Deutschland, erst nach Südholzen und anschließend nach Lindenhain. Sie hielt inne. Ich muss Caro eine Mail schreiben, schoss es ihr durch den Kopf!
    Sie drückte Mannito die Teetasse in die Hand und eilte in das Zelt des Stammesfürsten. Er war nicht da, nur Barissa. Annit deutete auf den Computer, die Beduinenfrau nickte. Rasch schaltete Annit das Gerät ein und startete das Mailprogramm. „Liebe Caro. Es gibt super Neuigkeiten. Stell Dir vor, die Eltern meines Vaters kommen nach Dedeli! Sie wollen ihn sehen und mich! Sie wollen sich versöhnen! Ist das nicht großartig? Juhu! Und danach reise ich zurück nach Deutschland. Ich hab solche Sehnsucht nach Euch allen! Es ist Zeit, meine Reise hier zu beenden. Eigentlich wissen wir ja alles, was wir rauskriegen wollten! Annit.“ Zack und weg!
    Annit wollte gerade aufstehen, als der Computer einen Posteingang meldete. „Das ging aber schnell“, murmelte sie. „Offenbar sitzt Caro gerade vor ihrem PC. Bestimmt freut sie sich, mich bald zu sehen.“ Annit blieb sitzen und klickte die Mail auf. „Mann, Annit, das mit den Eltern Deines Vaters freut mich total. Ich weiß ja, wie sehr Du Dir das gewünscht hast! Und ich würde mich total freuen, Dich endlich mal wiederzusehen. Dich und das süße Silbersternchen! Ich vermisse Euch wahnsinnig und weiß schon kaum mehr, wie ihr ausseht! Aber, Annit, meinst Du wirklich, dass es richtig ist, jetzt schon aufzugeben? Irgendwie war ja dann alles umsonst, na ja, nicht ganz umsonst, denn wir haben ja den zweiten Teil der Prophezeiung, aber irgendwie schon! Es gibt so viel, was wir noch nicht wissen, Annit. Und ich bin sicher, nur Du kannst es herauskriegen, denn Dich und

Weitere Kostenlose Bücher