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Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 06 - Annit und der Geschichtenerzaehler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Silberstern ist doch das Wichtigste in meinem Leben.“
    Der Stammesfürst blickte zu Abd al-Umar. Der nickte.
    „Durch die Befreiungsaktion hast du deinem Pferd gezeigt, dass es davor keine Angst zu haben braucht, und dein Traum wird daher sicher bald verschwinden“, gab der Stammesfürst wieder. Er sah Annit an. „Hast du noch Fragen, Mädchen?“
    Annit zögerte. „Nun ja“, begann sie. „Schon. Sind es auch magische Pferde? Falak und Sahir?“, fragte sie dann. „Haben sie besondere Gaben wie Silberstern und Sternentänzer?“
    Der Stammesfürst und der Geschichtenerzähler wechselten einen schnellen Blick. Offenbar hatte Abd al-Umar die Frage verstanden.
    „Was Falak angeht...“, begann der Stammesfürst dann. „Wie ich dir bereits berichtet habe, übergab dieser Pferdezüchter dem Beduinenstamm zusammen mit dem Pferd, Falaks Mutter, dieses Pergament mit der Prophezeiung. Die Beduinen waren der Schriftsprache nicht mächtig, wussten also nicht, was auf dem Pergament notiert war. Sie haben es nur aufbewahrt, weil sie dachten, das Papier würde etwas über den Besitz des Pferdes aussagen. Mehr weiß ich nicht, Mädchen. Ich weiß nicht, ob Falak auch eines dieser besonderen magischen Pferde ist.“
    „Und Sahir?“, stieß Annit hervor. „Da Sternentänzer, der Sohn von Falak und Sahir, eine magische Gabe besitzt, muss doch einer von beiden auch ein magisches Pferd sein?“
    Abd al-Umar schloss für einen Moment die Augen und lauschte der Übersetzung. Dann öffnete er die Augen wieder und begann zu sprechen.
    „Das weiß keiner zu sagen“, übersetzte der Stammesfürst. „Die magische Gabe offenbart sich nur dem Menschen, der dafür bestimmt ist.“
    Amis Worte, dachte Annit und erinnerte sich an den Nachmittag, als sie bei der alten, weisen Frau war, die als Hexe und Heilerin arbeitete. Damals hatte sie erfahren, dass sie die Auserwählte war, die Silbersterns Gabe nutzen konnte. Ihre Freundin Carolin hatte sich davor lange Zeit vergeblich bemüht, etwas über die Magie von Silberstern herauszufinden. Doch ihr hatte sich der Hengst nicht offenbart.
    Annit schaute zum Stammesfürsten. Er hat die magische Gabe von Falak offenbar nicht herausgefunden. Entweder er ist nicht dazu bestimmt, oder Falak ist einfach kein magisches Pferd? Aber wenn das so ist, würde das bedeuten, dass Sahir...?
    Der Geschichtenerzähler erhob sich, deutete vor dem Stammesfürsten eine leichte Verbeugung an und wollte gehen.
    „Halt!“, rief Annit ihm nach. „Ich hab noch eine letzte Frage!“
    Der Geschichtenerzähler blieb stehen und nickte. Er hatte wohl aufgrund des Tonfalls verstanden, was Annit wollte.
    „Was ist mit Sahir geschehen? Lebt er noch? Wo ist er jetzt?“, stieß sie hektisch hervor.
    Der Stammesfürst und der Geschichtenerzähler tauschten Blicke. Abd al-Umar sagte kein Wort, schüttelte nur leicht den Kopf.
    .„Er weiß es nicht“, erklärte der Stammesfürst.
    Annit musterte den Geschichtenerzähler. Er senkte den Blick und verließ das Zelt. Irgendetwas sagte ihr, dass der Mann nicht die Wahrheit gesprochen hatte. Dass er wusste, wo Sahir war.

 
Mannitos merkwürdige Wandlung
    Müde wie ein Stein sank Annit an diesem Abend auf ihre Matratze. Kaum hatte sie die Augen geschlossen, fand sie sich plötzlich in einem seltsamen Traum wieder.
    Ein prächtiger Rappe mit einem hellen Stern auf der Stirn trabte über ein Feld. Er war herrlich anzusehen, und alles schien ganz friedlich. Doch plötzlich blieb er stehen. Ganz ohne Vorwarnung stieg er und keilte wie wild aus. Das Pferd erschien jetzt völlig aggressiv. Es drehte sich so schnell um sich selbst, dass es nur schemenhaft zu erkennen war. Aber dann, auf einmal konnte Annit seinen Kopf ganz deutlich sehen. Seine Augen, die eigentlich keine waren, sondern tiefe, dunkle Löcher, aus denen züngelnde Feuerflammen aufstiegen. Alles wirkte mit einem Male düster und bedrohlich. Der Feuerschein der Flammen flackerte heller als tausend Sonnen und formte sich zu einem riesigen Feuerkreis. Annit wollte schreien, doch es kam kein Ton über ihre Lippen. Plötzlich tauchte wie aus  dem Nichts eine Gestalt auf. Sie trug eine Kapuze, die ihr Ge sicht verdeckte. Die Gestalt hob ihre Hand und legte sie auf  den Hals des Pferdes. Plötzlich begann die Kapuze zu rutschen.  Gleich würde sie das Gesicht sehen ... Es war sie selbst, Annit.  Sie streichelte das wilde Pferd. Ganz sanft und liebevoll, wie der und

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