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Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse

Titel: Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Capelli
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Annit. „Du hast uns gerettet! Dich hat der Himmel geschickt!“
    Gerührt ließ Annit die Liebkosungen ihrer Adoptivmutter über sich ergehen. Es fühlte sich gut an, die Freude der beiden zu sehen. Ich hab die richtige Entscheidung getroffen, dachte Annit in diesem Moment glücklich. Es war richtig, Syrien zu verlassen und nach Südholzen zu kommen. Doch ein klein wenig mischte sich Melancholie in ihr Glücksgefühl. „Dich hat der Himmel geschickt!“, hatte Ursula gejubelt. So etwas Ähnliches hatte Elena, ihre leibliche Mutter, auch immer wieder gesagt. Seit dem letzten Brief, der ein Foto ihrer Großeltern enthielt, hatte sie nichts mehr von Elena und Achmed aus der Türkei gehört. Hoffentlich geht es ihnen gut!, überlegte sie.
    „Die erste Buchung für zwei Wochen. Das muss gefeiert werden. Heute Abend koche ich uns was Leckeres“, kündigte Ursula an.
    Es gab Nudelauflauf mit Gemüse, und Annit verspeiste zwei Portionen. Mannito verputzte vier und hielt sich den Bauch, als Ursula nach dem Essen den Tisch abräumte.
    „Ich bin so voll und pappsatt, aber es schmeckte so gut“, jammerte Mannito genüsslich leidend. „Ich hab schon lang nicht mehr so lecker gegessen.“
    „Du hast auch einen gesunden Appetit“, meinte Ursula. „Das ist schön. Schließlich bist du noch im Wachstum.“
    „Ich nicht“, kicherte Annit übermütig. „Ich bin jetzt schon fast so groß wie Elena.“
    Elena! Ursula zuckte zusammen. Hannes auch. Es war das erst Mal, seit Annit in Südholzen war, dass sie den Namen ihrer richtigen Mutter ausgesprochen hatte.
    Ursula räusperte sich. „Wer hat denn noch Platz für einen Nachtisch?“, fragte sie so unbekümmert wie möglich.
    „Ich“, rief Annit schnell, nur um die peinliche Situation zu überbrücken.
    „Ich auch“, stimmte Mannito rasch ein.
    Ursula ging in die Küche und kam mit frischen Tellern und einer großen Platte voll Apfelküchle zurück. Dann setzte sie sich, strich ihre Schürze glatt und schaute Annit direkt in die Augen. „Wie ist sie denn so?“
    Annit wusste sofort, wen Ursula meinte. Sie schluckte und lud erst mal zwei Apfelküchle auf ihren Teller.
    Verlegen strich Ursula noch einmal über ihre bereits völlig glatte Schürze. „Lass uns jetzt darüber reden, Annit“, begann sie dann leise. „Wir haben viel zu lange geschwiegen. Es war falsch von uns, dir nicht früher zu erzählen, dass wir dich adoptiert haben, aber..." Ursula machte eine Pause. „Wir hatten Angst, dich zu verlieren.“ Sie atmete tief durch. „Doch ich habe in der langen Zeit, während du weg warst, gelernt, dass man niemals jemanden durch die Wahrheit verlieren kann - sehr wohl aber durch die Unwahrheit und durch Schweigen. Also ... erzähl uns von deinen Eltern. Wie sind sie?“
    „Moment!“, sagte Hannes und stand auf. „Mag wohl sein, dass man der Wahrheit ins Auge blicken muss. Aber vorher brauch ich was für meine Nerven.“ Er stapfte in die Küche und kehrte mit zwei Tassen voll Kaffee wieder zurück. Eine reichte er Ursula, eine stellte er vor sich auf den Tisch.
    Annit war inzwischen nach oben in ihr Zimmer geflitzt und hatte das Foto von ihren Eltern aus dem Rucksack geholt. Nun legte sie es auf den Tisch. „Das sind sie“, erklärte sie.
    Ursula nahm das Foto und betrachtete die beiden ganz genau. Elena Demirel, eine zierliche Person mit leuchtend blauen Augen und dunklen, glatten Haaren, die unter dem farbenprächtigen Kopftuch hervorlugten. Und Achmed Demirel, ein großer Mann mit lockigen schwarzen Haaren, einem Schnauzbart und dunklen Augen. Er trug auf dem Bild ein traditionelles türkisches Festtagsgewand mit einer Mütze auf dem Kopf.
    „Du hast ihre Augen“, sagte Ursula, bevor sie das Foto an Hannes weiterreichte.
    „Seinen Bart hast du zum Glück nicht“, stellte der fest. „Und seine Frisur auch nicht.“
    Ein Lächeln huschte über Annits Gesicht. „Achmed sieht ernst und streng aus, aber er hat einen weichen Kern“, begann sie schließlich zu erzählen. „Beide sind ganz klasse. Und ich bin sehr glücklich, dass ich sie kennengelernt habe.“ Als sie merkte, wie Ursula schluckte, legte sie rasch eine Hand auf deren Arm. „Ihr zwei seid auch klasse.“ Annit strich liebevoll über Ursulas Hand. „Manche haben zwei doofe Eltern, ich hab vier tolle.“
    Ursula hob einen Zipfel ihrer Schütze und betupfte damit ihren Augenwinkel. „Erzähl weiter.“
    Und Annit startete ihren langen Bericht. Schilderte von ihrer weiten Reise, die sie von

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