Silberstern Sternentaenzers Sohn 08 - Rueckkehr ins Ungewisse
liebe Annit, vor allen Gefahren, die auf dich warten mögen.“
Es war eine Nachricht vom Stammesfürsten! Annit war total überwältigt. Der Sattel schien tatsächlich etwas ganz Besonderes zu sein. „Und mein Silberstern hat natürlich mal wieder herausgefunden, dass dieser Sattel eine Nachricht für mich verbirgt. Wer weiß, wann ich den Zettel sonst entdeckt hätte!“ Zärtlich streichelte Annit ihren schönen schwarzen Hengst. Sie fühlte sich in diesem Moment ihrem Pferd sehr, sehr nahe.
Was ist mit Mannito los?
In den darauffolgenden Wochen war auf dem Hof harte Arbeit angesagt. Annit, Mannito, Ursula und Hannes richteten mit vereinten Kräften den Zaun wieder her, besserten den Putz aus und strichen alle Wände und Balkone. Mit Unterstützung von zwei Freunden bauten sie auch den Dachboden so um, dass dort Gästezimmer eingerichtet werden konnten. Bald war aus dem etwas heruntergekommenen Bauernhof ein richtig hübscher Ferienhof geworden.
Annit und Mannito freuten sich, dass sie ihre Pferde wiederhatten, und nutzten die freie Zeit, um gemeinsam auf Silberstern und Ranja auszureiten - so wie heute. Die Luft war nach einem kurzen, aber heftigen Regenschauer angenehm frisch.
„Ich bin so froh, dass wir meinen Adoptiveltern helfen konnten“, rief Annit dem Freund über die Schulter zu. „Nachdem der Umbau nun so einigermaßen fertig ist, will Hannes mit verschiedenen Schulen im Umkreis sprechen und ihnen vorschlagen, ihre Projektwochen bei uns auf dem Hof auszurichten. Vielleicht setzen sie uns auch als Schullandheim ein. Könnte doch klappen, oder?“
„Ja, vielleicht. Schon möglich“, erwiderte Mannito nur kurz angebunden.
„Oder meinst du nicht?“, setzte Annit nach.
Doch Mannito sagte nichts, nickte nur leicht. Er wirkte irgendwie traurig und geknickt.
Annit ritt langsamer, bis Mannito aufgeholt hatte, und betrachtete den Kumpel verstohlen aus den Augenwinkeln. Seit wir hier in Deutschland sind, ist Mannito manchmal so merkwürdig drauf, so verschlossen und zurückhaltend! Ob es ihm hier nicht gefällt? Schon klar, die viele Arbeit! Ich hab mich in letzter Zeit auch zu wenig um ihn gekümmert. Ich war so beschäftigt mit meinen Adoptiveltern und dem Hof..., dachte sie und fühlte sich etwas schuldig. „Ursula und ich, wir wollen nachher eine Art Prospekt entwerfen, um ein bisschen Werbung für unseren Bauernhof zu machen. Magst du uns helfen? Du hast bestimmt bessere Ideen als wir.“
„Weiß noch nicht. Mal sehen“, antwortete Mannito nur.
„Komm, lass uns mal ein bisschen Tempo machen“, schlug Annit nun vor. Vielleicht muntert ein flotter Galopp ihn ja etwas auf, fügte sie in Gedanken hinzu und trieb Silberstern an. „Wer als Erster am Waldrand ist! Los!“
Mannito ließ sich tatsächlich mitreißen und parierte ebenfalls durch. So jagten die beiden kurz darauf im rasanten Galopp über die Felder und Wiesen. Bei den Baggerseen legten sie eine kleine Verschnaufpause für die Pferde ein und gingen ein Stück spazieren. Mannito blieb weiterhin recht schweigsam. Schließlich traten sie den Rückweg an.
Nachdem sie Silberstern und Ranja in den Stall geführt und abgesattelt hatten, rieben sie sie trocken. Während sie dann das Fell der Tiere ausgiebig striegelten, startete Annit erneut einen Versuch. „Was hast du eigentlich? Du bist so komisch!“, begann sie mit sanfter Stimme und nickte dem Freund aufmunternd zu.
Aber Mannito winkte nur ab. „Nichts, gar nichts“, sagte er nur. Er stellte den Pferden noch frisches Wasser hin, bevor er mit hängendem Kopf und hängenden Schultern den Stall verließ und sich in sein Zimmer verzog.
Betrübt blickte ihm Annit nach. Heute war er echt schlecht drauf, dachte sie und drückte Silberstern zum Abschied einen Kuss auf die Nüstern.
Dann ging auch sie in ihr Zimmer. Sie fuhr den Computer hoch, um sich im Internet noch ein paar Werbeauftritte von Ferienhöfen anzugucken, quasi als Vorlage für ihren Prospekt. Danach klickte sie rasch ihr Mailprogramm auf und entdeckte Post von einem ihr unbekannten Absender. „Was ist denn das für eine komische Adresse? Vermutlich wieder irgendeine dämliche Spam!“
Gerade wollte sie die Mail in den Papierkorb befördern, da hielt sie inne. „Mein lieber Mannito! Es ist nun schon so lange her stand da. Ohne den Text zu lesen, scrollte Annit geschwind ans Ende der Mail. „... herzliche Grüße. Dein Vater.“
Annit stutzte. Mannitos Vater? Aber das ist ja ... Das gibt’s doch gar nicht!... Sie
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