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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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Raum.
    Sollen sie doch messen, was sie wollen, dachte er trotzig, dann werden sie endlich erfahren, dass ich nicht gelogen habe.
    Der Raum war kalt und feucht. Von der Decke hing eine Lampe mit einem Metallschirm, die einen kreisförmigen Lichtkegel auf die Tischplatte warf, den übrigen Raum aber im Halbdunkel ließ. Jetzt erst entdeckte Torben den Spiegel, der die gesamte gegenüberliegende Wand ausfüllte. Schemenhaft erkannte er sich selbst darin sowie den Soldaten hinter ihm.
    Es war nicht gerade beruhigend, mit diesem unnahbaren Kraftpaket allein zu sein. Mit aller restlichen Energie versuchte er, seine Beklommenheit zu bezwingen.
    Nach ein paar Minuten kam Clark herein. Kommentarlos legte er Torben ein dickes Buch auf den Schoß und signalisierte dem Soldaten zu gehen.
    Torben schielte zu dem Buch. Auf dem Cover war das Symbol der Vereinten Nationen zu sehen und darunter der Titel: Secret Annual global Security Report.
    »Lesen Sie das«, befahl Clark. Mit Freundlichkeiten hielt er sich offenbar nicht mehr auf.
    »Wieso?«, fragte Torben, aber Clark hatte sich schon abgewandt, um die schummrige Kammer zu verlassen.
    »Tun Sie es einfach, vielleicht geht Ihnen dann noch ein Licht auf.« Und weg war er.

    Orlando hatte im Nebenraum den Wellensender aufgebaut, direkt vor der Glasscheibe, die auf Torbens Seite als Spiegel getarnt war. Die Strahlenkanone war auf einem Stativ befestigt und auf Torben gerichtet. Seit gut zehn Minuten wurde er mit einer Frequenz von 7,83 Hertz bestrahlt.
    Mittels des Rechners und der psychotronischen Waffe übertrug Orlando die immer gleichen Gedankenphrasen, die den Probanden umstimmen sollten. Sie korrelierten nach Annahme Clarks mit Torben Arnströms Weltbild. Nun würde sich zeigen, ob er durch die grundsätzliche Übereinstimmung, die Arnström nach Annahme des Direktors bei diesem Dokument erreichen würde, empfänglich für die Botschaften in seinem Unterbewusstsein sein würde.
    Vergeblich hatte er versucht, seinen Chef von diesem Experiment abzubringen. Doch Clark hatte ihm zu verstehen gegeben, dass ein tödlicher Ausgang des Versuchs für ihn nichts weiter als ein Kollateralschaden wäre. Ihn interessierte nur, dass man bei einer erfolgreichen Manipulation zukünftig alle Verhöre weitaus schneller und effektiver durchführen könnte als bisher.
    »Also, haben Sie alles wie besprochen eingerichtet?«, riss der CIA-Direktor Orlando aus seinen Gedanken.
    »Ja, Sir. Wir bombardieren ihn mit Nachrichten, die sein kritisches Weltbild bestätigen, zugleich aber auch Angst vor der Zukunft auslösen, wenn er sein Programm nicht löscht und hier, wie Sie es wollen, mitarbeitet.«
    »Das heißt, Sie machen sein Unterbewusstsein aufnahmefähig?«, fragte Clark, stolz, die komplexen neurobiologischen Vorgänge verstanden zu haben.
    »Genau, Sir.« Der Wissenschaftler ließ seine Apparatur nicht aus dem Blick. »Wir bringen ihn im wahren Sinn des Wortes auf gleiche Wellenlänge, und somit wird sein Unterbewusstsein frei für implantierte Gedanken. Die erscheinen ihm dann wie seine eigenen.«
    »Fantastisch!« Gegen seine Gewohnheit zeigte der CIA-Chef, wie begeistert er war. »Wir drehen ihn also um?«
    Darien Orlando lächelte schief. »Es müsste gelingen, die negativen Affekte seines Bewusstseins in positive zu verwandeln. Dann erst formt sich nämlich der implantierte Gedanke in eine Handlungsanweisung um.«
    »Dann lassen Sie mal die Puppen tanzen«, lachte Clark.
    Auf einem Laptop dokumentierte Orlando den Verlauf des Experiments. »Sehen Sie, das ist schon passiert.«
    Protokolleintrag
    Zeit
09:53 Uhr
Bestrahlung beginnt/erste Anzeichen erhöhter Aktivität im Cortex
09:55 Uhr
Photonen werden geladen/Herzfrequenz normal
    »Sie wissen doch, Details langweilen mich zu Tode«, sagte Clark herablassend. »Machen Sie Ihren Job, ich mache meinen.«
    Nach einigem Zögern schlug Torben mit Mühe das Buch auf, das Clark zurückgelassen hatte. Solche Schriften der Vereinten Nationen hatte er einst während des Studiums gelesen, doch dieser Band unterschied sich dadurch, dass er auf dem Vorsatzblatt den Stempel »Geheim – vertraulich – nur zum internen Gebrauch bestimmt« trug.
    Was Torben dem Vorwort des UN-Generalsekretärs entnahm, war die schonungslose Zusammenfassung der globalen Ereignisse, die in der Prognose gipfelten, der Zusammenbruch der Weltwirtschaft stehe spätestens im Jahre 2013 bevor.
    Irritiert blätterte er zum Vorsatzblatt zurück. Bei diesem Bericht handelte es

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