Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
Vom Netzwerk:
Regierung, die zu nachsichtig ist. Das können wir uns nicht mehr leisten, solange es keinen neuen Weg gibt.«
    Alle schauten ihn gebannt an. Er hatte es geschafft. Die klare Ansage sorgte für absolute Aufmerksamkeit.
    Nun ließ Clark einen Stapel Papiere um den Tisch gehen. »Ich stelle Ihnen jetzt einen Maßnahmenkatalog vor, für den ich alleine die Verantwortung übernehme. Er wurde von den besten Strategen meines Teams ausgearbeitet, und ich muss wohl nicht betonen, dass er strengster Geheimhaltung unterliegt. Die Maßnahmen sind höchst effizient, darüber müssen wir heute einen Konsens finden.«
    Mit verschränkten Armen sah er jedem Einzelnen der Anwesenden nacheinander ins Gesicht, ebenfalls ein alter Trick aus seiner Militärzeit. »Jeder von Ihnen kann sich das Konzept durchlesen. Es liegt an Ihnen, entsprechend auf Ihre Polizeibehörden und Militärs einzuwirken – und natürlich Ihre politischen Weggefährten …«
    Lou Strieber war der Einzige in der Runde, der nicht aufstöhnte, nachdem er die ersten Zeilen gelesen hatte. Er schaute zu Clark.
    »Bist du dir sicher, Roy?«
    »Ich sehe keinen anderen Weg, um den Schaden, den dieser Pö…, diese Bevölkerungsteile anrichten, dauerhaft einzudämmen.«
    Lauernd sah er sich um. Die Reaktionen auf das Papier reichten von schockiert aufgerissenen Augen bis zu kühl kalkulierter Zustimmung. Letzteres war auch aus der Miene von Torices zu deuten.
    »Na ja, für meine Landsleute in Mexiko ändert sich nicht mal viel.« Er grinste, stand auf und holte sich vom Buffet ein paar Häppchen. »Aber wie viele Gefängnisse wollen Sie eigentlich bauen, Roy?«
    Clark blickte Torices überlegen an.
    »Kein Einziges. Das wird nicht nötig sein, wenn ich mit diesen Anarchisten fertig bin.«
    Gleichmütig sammelte er das zweiseitige Konzept wieder ein, als handele es sich um Speisekarten eines Pizzaservice.
    »Aber das ist völlig irre«, begehrte ein italienischer Industrieller auf, der sich bislang zurückgehalten hatte. »Vor allem sehe ich nicht, wie Sie das auf dem Gipfel den demokratischen Regierungen verkaufen wollen. Mal ganz abgesehen davon, dass in einem solchen Klima unsere Geschäfte leiden könnten, weil …«
    Das war klar, dachte Clark und brachte den Bedenkenträger unwirsch zum Schweigen.
    »Es ist besser, wenn wir jetzt in kleinerer Runde weitermachen. Danke, meine Herren.«
    Ein Dutzend Männer erhob sich von seinen Stühlen. Was jetzt folgte, war nur für den Inner Circle von Clarks und Striebers Vertrauten bestimmt. Einige der Männer, die aufstanden, wirkten blass und niedergeschlagen. Sie wussten, dass die alte Welt und damit auch ihr Geschäftsmodell endgültig einer neuen Ära weichen würde. Die wenigen, die es fertigbrachten, Clark beim Verlassen des Raums noch in die Augen zu blicken, zeigten ihm ihren Respekt. Obwohl sie nur einen Teil seiner Maßnahmen zu sehen bekommen hatten, schien allen bewusst zu sein, was er auf sich nahm. Letztlich hielt er seinen Kopf für Fehler hin, die sie begangen hatten.
    Stoisch ließ Clark alles über sich ergehen. Er hatte erreicht, was er wollte. Diese Geldsäcke sollten zustimmen, aber sich nicht auch noch gut dabei fühlen. Es reichte, wenn sie und ihre Familien heil aus dem Schlamassel herauskamen. Er musste auf einmal an seine Frau und seine Tochter denken, die von alledem nichts wussten und es auch nie erfahren würden. Aber wenigstens hatten sie eine sichere Zukunft, wenn seine Maßnahmen zum Tragen kamen.
    Als sich der Raum geleert hatte, nickte er den verbliebenen Teilnehmern zu.
    »Gut. Kommen wir nun zur Operation Silent Control.«

KAPITEL 37
WÜSTE NEVADA – BUNKER WHITESTAR
    Torben kauerte zusammengerollt in einem weitaus weniger komfortablen Raum als nach seinem ersten Zusammentreffen mit der CIA. Genauer gesagt, war es eine Gefängniszelle: ein simples Bett, ein stählerner Schrank, sonst nichts. Die Toilette befand sich in der vorderen Ecke neben einer schweren Stahltür, eine nackte Neonlampe setzte ihn ohne Pause grellem Licht aus. Er wusste nicht, ob Tag oder Nacht war, aber er konnte ohnehin keinen Schlaf finden.
    Auf dem Tisch lagen seine Jeans, ein Shirt, Sneakers und Socken, die er im Hotel zurückgelassen hatte. Offenbar hatte man alles fein säuberlich hierhergebracht und akkurat übereinandergestapelt.
    Er hatte keine Ahnung, wie lange er hier schon ohne Kontakt zu irgendjemandem eingesperrt war. Unablässig zermürbte er sich sein überreiztes Hirn mit Überlegungen, was ihm

Weitere Kostenlose Bücher