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Silent Control | Thriller

Silent Control | Thriller

Titel: Silent Control | Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thore Dohse Hansen
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bitte, ich will nicht zurückverfolgt werden. Ich ruf dich in zehn Minuten wieder an.«
    »In Ordnung«, sagte Kilian knapp.
    Torben legte auf und sprang auf die Straße. Ein Yellow Cab kam auf ihn zugefahren, das er winkend anhielt.
    »Fahren Sie in Richtung Wall Street«, rief er der Fahrerin zu, während er sich auf den Rücksitz warf. Die Taxifahrerin musterte ihn kurz im Rückspiegel, dann gab sie Gas. Kilian war also frei. Klang, als wäre er nicht betroffen. Das ist ein gutes Zeichen, dachte Torben.
    Kurz hinter dem Palham Bay Park entdeckte Torben eine weitere Telefonzelle.
    »Warten Sie hier, bitte.«
    »Woher weiß ich, dass Sie wiederkommen?«
    Torben reichte ihr zwanzig Dollar nach vorn, die sie in den Ausschnitt ihres geblümten Kleids steckte.
    »In Ordnung. Ich warte, aber nur zehn Minuten, Kleiner.«
    Torben stieg aus, trat in die Zelle und wählte erneut Kilians Nummer.
    Es dauerte eine Weile. Torben strich sich über den knurrenden Magen. Seit dem Hamburger am Tag zuvor hatte er keinen Bissen zu sich genommen.
    Endlich meldete sich Kilian. »Torben? Wo bist du?«
    »In New York. Ich erklär’s dir später. Ich brauche deine Hilfe.«
    »New York?«, wiederholte Kilian. »Na, das nenne ich einen Zufall. Stell dir vor, ich bin vor einer Stunde hier gelandet. Ich treffe mich mit meinem Vater und fliege morgen Abend mit ihm nach Brüssel.«
    Konnte das sein? Er klang, als wäre tatsächlich alles in Ordnung, als hätte er das mit der Fahndungsliste nicht mal gehört. Torben schob alle Zweifel in diesem Moment beiseite. Wenn das stimmte, was Kilian gesagt hatte, klang es wie Musik in seinen Ohren.
    »Kann ich mit euch fliegen?«, fragte er atemlos.
    »Wenn dir damit geholfen ist – warum nicht? Vergiss mal unseren Streit. Ich weiß, dass du einen ganzen Sack Probleme hast. Aber wenn’s drauf ankommt, haben wir doch immer zusammengehalten, oder?«
    Torben lehnte seine Wange an die Glasscheibe der Telefonzelle. »Ja, haben wir. Danke, Kilian.«
    »Keine Ursache«, erwiderte Kilian. »Was ist, wollen wir uns treffen? Dann kannst du mir erzählen, was passiert ist.«
    Torben ahnte, dass es nicht besonders schlau war, sich schon jetzt mit Kilian zu verabreden. Er hätte untertauchen, sich verstecken und erst am nächsten Abend wieder am Flughafen auftauchen sollen. Doch sein Gefühl absoluten Verlassenseins siegte. Er sehnte sich danach, mit einem Vertrauten zu reden.
    »In der Nähe des Zuccotti Parks gibt es ein Restaurant, das Trinity Place«, schlug er vor. »Passt dir achtzehn Uhr?«
    »Keine gute Idee, das wäre viel zu gefährlich für dich«, protestierte Kilian. »Hast du nicht die Fahndungsaufrufe gesehen? In New York bist du im Augenblick bekannter als Batman. Komm lieber um zweiundzwanzig Uhr in die Teller Avenue. Hausnummer 1303. Ich kenne die Gegend von früher. Da treiben sich abends keine Bullen mehr rum. Bis dahin tauchst du am besten im Claremont Park unter, der ist ganz in der Nähe. Ich werde pünktlich sein. Also?«
    Torben konnte nicht antworten. Mit Schrecken sah er, dass ein Polizeiwagen auf der gegenüberliegenden Straßenseite parkte. Die Polizisten schienen ihn zu beobachten.
    »Ich muss Schluss machen. Wir sehen uns um 20 Uhr in der Teller Avenue.«
    Er legte auf, behielt aber den Hörer in der Hand. Wie gelähmt sah er, dass die Polizisten aus dem Wagen stiegen. Einer von ihnen öffnete sein Waffenhalfter.
    Panik erfasste ihn. Schnell legte er den Hörer auf und lief zum wartenden Taxi. Als er sich umdrehte, sah er, wie die Polizisten mit gezogener Waffe auf ihn zukamen.

KAPITEL 19
WÜSTE NEVADA – BUNKER WHITESTAR
    Ungeduldig legte Clark seine Hand auf den Scanner und blinzelte in die kleine Kamera, die über ihm hing. Ein Laser tastete seine Iris ab. Mit einem hydraulischen Zischen öffnete sich die Tür zum Laborbereich von Darien Orlando.
    Nach all den Rückschlägen wollte er nun seinen Trumpf sehen. Wie umgewandelt, wechselte er durch zwei Türen in einen Laborraum. Er erbaute sich daran, dass der Testlauf der Hirn-zu-Hirn-Kommunikation in Afghanistan ein gelungenes Ablenkungsmanöver war, längst arbeiteten seine Wissenschaftler an einer gänzlich anderen Dimension dieser neuen Waffengattung.
    Der Laborbereich bestand aus einem weitläufigen Netz von Räumen, getrennt durch Glasscheiben. In den einzelnen Parzellen standen Liegen, Stühle und Apparaturen. Grelles Neonlicht ließ die weißen Wände ringsum und den klinisch sauberen Boden unwirklich erscheinen.
    Der

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