Silicon Jungle
ist?« Es tat gut, den Sarkasmus in ihrer Stimme zu hören. Während der normalen Arbeitszeit hielt sie sich für gewöhnlich damit zurück.
»Aarti, wir sind nicht mehr bei Ubatoo. Es wird ein Weilchen dauern. Ich hoffe, bis nächste Woche schaffe ich es, mich durch alle Telefonmitschriften durchzuackern. Hast du mehr Glück gehabt?«
»Noch nicht. Ich hoffe, ein paar Computerressourcen freimachen zu können, damit ich anfangen kann, auch ihre Kreditkartenbewegungen zu analysieren«, erwiderte sie und nahm in Stephens fensterlosem Minibüro Platz.
»Ich denke, selbst bei Ubatoo stünden uns nicht mehr die gleichen Ressourcen zur Verfügung wie früher. Bei den angekündigten Personalkontrollen und den Dutzenden von Aufsichtskomitees, die sie zum Schutz der Privatsphäre ihrer User versprochen haben, dürfte die Arbeit dort lange Zeit ziemlich mühsam werden.«
»Meinst du wirklich? Selbst in Atiqs Gruppe? Das würde doch alles, was unsere … ich meine seine … Gruppe gemacht hat, zunichtemachen oder zumindest lahmlegen.«
»Die Vorschriften wurden schließlich wegen seiner Gruppe überhaupt erst eingeführt. Aber ich würde auch jede Wette eingehen, dass Jaan entweder nichts von den Vorschriften und Komitees weiß oder, falls doch, dass er ihnen keine Beachtung schenkt. Darüber nachzudenken ist ihm wahrscheinlich zu banal und …«
»… und Atiq merkt es sowieso nicht«, beendete sie den Satz für ihn.
»Bis einer von ihnen hier landet, bei uns«, fügte Stephen mit einem Lächeln hinzu.
Er saß einen Moment lang da und trank seinen Kaffee. Schließlich griff er in seinen Schreibtisch und nahm vorsichtig das Weihnachtsgeschenk für sie heraus. »Keine Ahnung, ob es dir gefällt. Es ist eine 1894er Ausgabe von Stolz und Vorurteil . Sie ist nicht mehr im allerbesten Zustand, aber ich dachte … jedenfalls, ich hoffe, es gefällt dir. Ich weiß, ich hätte es einpacken sollen …«
»Das gibt’s doch nicht! Genau die hab ich mir immer gewünscht – seit ich das Buch zum ersten Mal gelesen hab. Danke. Tausend Dank«, sagte sie, beugte sich vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. »Das ist perfekt. Wirklich.«
Stephen nahm sein Geschenk vom Schreibtisch, wo er es beim Hereinkommen abgelegt hatte. Er riss das Weihnachtspapier auf – die vollständige Freddie-Krueger-Serie.
»Ich liebe Horrorfilme«, sagte er begeistert. »Woher hast du das gewusst?«
Das Neonlicht konnte den Schimmer in ihren Augen und ihr glückliches, freudiges Lächeln nicht mindern. Sie hielt ihr Buch hoch und strahlte.
»Aus vermutlich derselben Quelle, die dir genau verraten hat, was ich mir wünsche.«
DANKSAGUNG
Schreiben wird oft als einsame Tätigkeit angesehen. Da ist auch was dran, aber wenn das Werk dann vollendet ist und erscheinen soll, hat man es plötzlich mit vielen Menschen zu tun. Großen Dank schulde ich dem Verlag Princeton University Press, vor allem Vickie Kearn und ihrem fantastischen Team, für die Betreuung bei diesem ganzen Prozess. Vickies unermüdlicher Zuspruch und ihre freundlichen Worte waren mir eine unschätzbare Hilfe.
Bei Google wurden meine schriftstellerischen Ambitionen sowohl von meinen Vorgesetzten als auch von meinen wunderbaren Kollegen voll und ganz unterstützt. Andernfalls wäre das Leben schwierig und ganz sicher um einiges weniger interessant gewesen.
Ich habe während des Schreibens viele Angehörige und Freunde um Kritik gebeten und selbstsüchtig ihre Zeit in Anspruch genommen. Allen, die erste Entwürfe gelesen und mir so wohldurchdachtes Feedback gegeben haben, möchte ich für ihre Unterstützung danken. Glaubt mir, Reaktionen wie böse Blicke, unwirsche Bemerkungen und Augenverdrehen, die mir zunächst als Überempfindlichkeit ausgelegt wurden, waren bloß meine ganz persönliche Art, Danke zu sagen.
Mein ganz besonderer Dank gebührt Todd Wiggins. Er hatte das Pech, als erster »Außenstehender« meine erste »endgültige Version« (von vielen) zu lesen. Todd, ich entschuldige mich offiziell dafür, dir das zugemutet zu haben. Obwohl, Vorsicht, wenn du mich lässt, würde ich es noch einmal tun – deine aufschlussreiche Kritik war eine Hilfe dabei, das Buch von der ersten bis zur letzten Seite umzugestalten.
Bei dem Menschen, dem ich das meiste sagen sollte, meiner Frau Kaari, bin ich am sprachlosesten. In einem Jahr, in dem unser beider Leben auf den Kopf gestellt wurde, nahm sie sich die Zeit, zahllose Entwürfe zu lesen, mir wieder und wieder den Rücken zu stärken
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