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Silicon Jungle

Silicon Jungle

Titel: Silicon Jungle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shumeet Baluja
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Verbindung und haben bereits die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, damit so etwas nicht noch einmal vorkommt.«
    »Wie lange war Stephen Thorpe bei Ubatoo beschäftigt?«, wollte eine Reporterin von Atiq wissen.
    »Er ist seit fast drei Monaten bei uns, als Praktikant.«
    »Ein Praktikant hatte Zugriff auf alle Informationen, die Sie über Ihre User sammeln? Wie ist das möglich?«
    »Er hatte Zugriff auf einen Teil der Informationen, nicht auf alle«, erwiderte Atiq. »Und wir überprüfen noch, welche Daten er im Einzelnen genutzt hat und wie viele Informationen unseren Praktikanten und Angestellten in Zukunft zugänglich sein sollen.«
    »Wenn ich das richtig verstehe, hat Thorpe diese Daten an die ACCL geliefert, an einen gewissen Sebastin Munthe. Stand Munthe in direktem Kontakt zu einer Terrororganisation? Wird Ubatoo in Anbetracht dieser Entwicklungen weiter mit der ACCL zusammenarbeiten?«
    Atiq war fassungslos, dass sie Sebastins Namen kannten, und fragte sich, ob Alan und Rajive etwas damit zu tun hatten.
    »Ich möchte betonen, dass wir noch dabei sind, uns einen genauen Überblick zu verschaffen. Die Lage ist äußerst unübersichtlich. Aber ich kann Ihnen versichern, dass zumindest Stephen, soweit wir wissen, keinerlei Kontakte zu irgendwelchen Terrororganisationen hatte. Darüber hinaus ist die ACCL eine vorbildliche Organisation, deren Ziele wir respektieren. Einige wenige Einzelpersonen haben sich falsch verhalten, nicht die ACCL und schon gar nicht Ubatoo.«
    »Hat Munthe die Terrorgruppen kontaktiert?«
    »Ich kenne Munthe nicht. Ich kann nur sagen, dass es Stephen meiner Meinung nach ganz sicher nicht war.«
    »Wissen Sie denn, welche Informationen an Al Qaida gegangen sind?«
    »Al Qaida? Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Wo sind Stephen Thorpe und Sebastin Munthe jetzt? Und wer hat mit ihnen zusammengearbeitet? Aus gut unterrichteten Kreisen haben wir erfahren, dass noch andere Ubatoo-Mitarbeiter beteiligt sein könnten.«
    »Davon weiß ich nichts. Ich nehme an, dass die beiden derzeit vom FBI oder der CIA , oder wer sonst zuständig ist, verhört werden. Ob möglicherweise noch andere beteiligt waren – wie gesagt, die Situation ist noch unklar. Wir sind dabei, uns ein Bild zu machen, genau wie Sie.«
    »Dann sind also andere involviert?«
    Und so gingen die Fragen weiter, nahmen volle sieben Minuten der dreißigminütigen Abendnachrichten in Anspruch. Die Reporterin hatte das Glück, einen völlig übermüdeten Atiq vor die Kamera zu bekommen. Was er vielleicht noch alles preisgegeben hätte, wenn das Interview länger gewesen wäre, blieb offen. Jedenfalls reichten die sieben Minuten aus, um deutlich zu machen, dass Stephen die Informationsquelle gewesen war.
    Da Molly nichts anderes mehr einfiel, rief sie Atiq bei Ubatoo an und hinterließ ihm eine Nachricht mit der Bitte, ihr bei der Suche nach Stephen zu helfen. Wenn er ihr nur sagte, welche Leute sie kontaktieren könnte, um sich zu vergewissern, dass es Stephen gutging, wäre das schon ein Anfang. Sie hoffte, dass Atiq Mitleid haben und sie zurückrufen würde, doch es verging eine Woche, bis er sich schließlich meldete. Er entschuldigte sich und teilte ihr mit, dass er ihr leider gar nichts sagen könne, so gern er das auch täte.
    Am ersten Abend, den sie allein zu Hause war, lag Molly nur auf der Couch und zappte durch die Sender von einer Nachrichtensendung zur nächsten.
    In der Woche darauf rollte das Fernsehen die Ereignisse der letzten Tage immer wieder auf, wobei sich die Berichterstattung auf vereinzelte neue Informationen, einige wenige Fakten, vor allem aber auf ausufernde Spekulationen und endlos viele Meinungen stützte. Sogar Mollys Name wurde genannt, Gott sei Dank aber nicht allzu genau unter die Lupe genommen. Ihr Telefon klingelte zwar einen ganzen Tag lang, verstummte dann aber.
    Sieben Tage waren vergangen, und nichts hatte sich verändert. Seit dem Tag, als sie bei Ubatoo gewesen war, hatte sie nicht mehr die Wohnung verlassen, und auch das Sonnenlicht drang durch die zugezogenen Vorhänge nicht zu ihr. Die Berichterstattung brach die ganze Zeit über nicht ab, und Molly war stets in der Nähe des Fernsehers geblieben.
    Sieben Tage sind eine lange Zeit, wenn man nichts anderes tut, als jedes mögliche »Was wäre wenn« und »Vielleicht« haarklein zu sezieren. Molly konnte nur in wenigen Augenblicken klar denken. Von all den Erklärungsmodellen, die sie sich ausdachte, um irgendwie zu verstehen, was

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