Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
warf mir einen freudig
überraschten Blick zu. »Das ist bestimmt wieder dein Drache. Hervorragend. Du
hast meine Erlaubnis, ihm von unserer bevorstehenden Vermählung zu berichten.
Du kannst ihm sogar ausrichten, er sei eingeladen. Ich lade alle Drachen ein!
Du hast fünf Minuten Zeit, alles zu erklären, danach erwarte ich, dass du
wieder zu mir zurückkehrst. In der Zwischenzeit treffe ich sämtliche
Vorkehrungen.«
Seine Gestalt flimmerte einen Moment lang, dann war
er verschwunden, wahrscheinlich auf dem Weg zu dem Raum, den er als seine
Bibliothek bezeichnete, obwohl er auf mich eher wie ein Porno-Museum wirkte.
»Großartig, danke«, sagte ich zu Sally.
»Oh, es tut mir leid, Süße; habe ich meine
Kompetenzen überschritten?«, fragte sie scheinbar bekümmert. Aber ich ließ mich
nicht täuschen.
»Du wirst eine erstklassige Dämonenfürstin, das
steht fest.«
Sie lächelte mich strahlend an. »Danke, May. Es ist
sehr lieb von dir, dass du das sagst...«
Sally verblasste, als ich aus Magoths Reich in die
wirkliche Welt zurückgeholt wurde.
»Oh, ihr Gesicht ist nicht mehr grün. Und ich habe
die Digitalkamera ausgeschaltet. Dabei wollte ich Cecile doch ein Bild schicken,
damit sie einmal sehen kann, wie heutzutage die Doppelgänger aussehen«,
beklagte sich eine Stimme.
»Cecile?«, fragte ich benommen. Diese Übergänge
machten mich immer ganz schwindlig. Alle standen genauso wie beim letzten Mal.
Aisling schmiegte sich an Drake, Jim hockte zu ihren Füßen (mit einer
Digitalkamera). Daneben stand Nora, die Hüterin, und hinter mir...
»Magoth hat mir fünf Minuten gegeben, und das
sollte wohl ausreichen, um dir die Seele aus dem Leib zu küssen«, sagte ich zu
Gabriel.
Er zeigte seine Grübchen und breitete die Arme aus.
Ich warf mich an seine Brust, und mein Herz hüpfte vor Freude, als mich seine
Wärme und sein Duft umfingen. »Nein, dazu brauchst du ein ganzes Leben lang,
mein kleiner Vogel. Aber bevor du dein lüsternes Verlangen an mir befriedigst,
muss ich dir erst etwas sagen.«
»Vielleicht sollten wir sie ein bisschen allein
lassen«, murmelte Nora.
»Wir sind im Wohnzimmer, falls ihr uns braucht«,
sagte Aisling.
»Ich will aber bleiben. Sieh doch, Gabriel hat
seine Hände auf ihren Hintern gelegt, und es sieht so aus, als ob May... aua!
Ich rufe gleich die Hotline für Dämonen-Missbrauch an!«
Jims Stimme wurde leiser, als Aisling den Dämon
hinter sich her aus dem Zimmer zerrte. Gabriel warf Drake, der sich nicht von
der Stelle rührte, einen Blick zu. »Es dauert nicht lange«, sagte er zu ihm.
Drake zog eine Augenbraue hoch, erwiderte jedoch nichts. Er verbeugte sich vor
mir und verließ das Zimmer, wobei er leise die Tür hinter sich schloss.
»Ich würde dir ja nur zu gerne widersprechen, aber
ich vermute, du redest nicht davon, mit mir Liebe zu machen. Ganz davon
abgesehen, dass Magoth mich zurückrufen würde, bevor wir auch nur zu
irgendetwas kämen.« Ich ließ meine Handflächen über das schwarze Leinenhemd
gleiten, das Gabriel trug. Obwohl die meisten Drachen in den Farben ihrer Sippe
gekleidet waren, trug Gabriel außer Silber und Grau auch oft Schwarz, meiner
Meinung nach ein Hinweis auf die Ursprünge der silbernen Drachen.
Gabriel warf einen spekulativen Blick auf eine
Chaiselongue in der Ecke, aber er besann sich rasch und stieß einen tiefen
Seufzer aus. »Ich bin schnell, aber so schnell nun auch wieder nicht. Unser
Vorhaben muss warten, bis wir mehr Zeit haben, Mayling.«
»Einverstanden, obwohl du weißt, wie schnell du
mich... Nein, du hast ja recht, wir warten damit, bis wir einmal nicht so in
Eile sind. Was hatte es mit dem Blick zu Drake vorhin auf sich? Und wie ist es
Nora gelungen, mich zu rufen? Ich bin doch kein Dämon.«
»Nein, aber eine Dienerin des Bösen, und deshalb
kann man dich genauso leicht rufen wie einen Dämon, Mayling. Du hast mir
gefehlt.«
Seine Lippen lagen warm auf meinen, während er
sprach. Mein ganzer Körper reagierte auf das unausgesprochene Verlangen, das in
seinen Augen stand. »Ich kann dir gar nicht sagen, wie sehr du mir gefehlt
hast. Dabei habe ich nicht einmal dazu Zeit. In...« Ich blickte auf
meine Armbanduhr. »...viereinhalb Minuten holt Magoth mich wieder zurück. Ach,
zum Teufel damit. Es waren so lange sechs Wochen...«
Er hob mich hoch, damit ich ihn küssen konnte, ohne
dass er sich zu bücken brauchte. Ich schlang meine Beine um seine Taille, und
unsere Zungen wanden sich umeinander.
»Feuer, bitte«,
Weitere Kostenlose Bücher