Silver Dragons 02 - Viel Rauch um Nichts-neu-ok-26.12.11
Ende setzen. Ich werde ihm einfach sagen, dass ich dich foltern werde, wenn
er es noch einmal versucht.«
Ich ignorierte das Wort »foltern« (ganz zu
schweigen von dem entzückten Leuchten in Magoths schwarzen Augen) und
konzentrierte mich auf das Wesentliche. »Ach ja? Und wie willst du Gabriel das
sagen? Du kannst Abbadon nicht verlassen - du besitzt weder die Macht noch die
Fähigkeit dazu und Gabriel ist sicher nicht dumm genug, hierher zu kommen und
sich in deine Hände zu begeben.«
Magoths Kinnmuskeln zuckten. Sally, die sich in
einen Sessel gesetzt hatte und in meinen Zeitschriften blätterte, blickte auf.
»In der Carrie-Fay-Akademie für Schönheit und
Verzauberung haben sie uns beigebracht, nie zu sagen, dass etwas unmöglich sei.
Es muss doch ganz bestimmt einen Weg für dich geben, Abbadon zu verlassen,
Magoth?«
»Hmm.« Magoth überlegte.
Ich fragte mich, was wohl die Strafe dafür sein
mochte, einen Anwärter auf die Stelle eines Dämonenfürsten zu erwürgen.
»Ich könnte schwören - bitte verzeih mir, wenn ich
mich einfach so einmische, obwohl du mich nicht um meinen Rat gefragt hast, und
Bael allein weiß, dass du über viel mehr Erfahrung verfügst als ich - , aber
ich könnte schwören, dass ich in der Doktrin des Unendlichen Bewussten etwas
über Methoden gelesen habe, Abbadon zu verlassen.«
Magoth starrte sie an, als seien ihr plötzlich
Flügel und ein Heiligenschein gewachsen.
»Kennst du die Doktrin nicht?«, fragte sie und warf
mir einen verwirrten Blick zu, bevor sie sich wieder ihm zuwandte. »Es handelt
sich um die Gesetze, nach denen A b b a d ...«
»Ich weiß, was die Doktrin ist.« Er unterbrach sie
mit einer unwirschen Geste. »Ich habe das Kapitel über geeignete Methoden zur
Bestrafung von ungehorsamen Dienern verfasst, eine Tatsache, die meine süße May
vergessen zu haben scheint.«
»Ich bin doch hier, oder etwa nicht?«, fragte ich.
»Ich habe es nicht vergessen.«
»Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass jemand das
Zusammensein mit dir als Strafe empfindet«, bemerkte Sally mit einem Lächeln,
bei dem sie wesentlich mehr Zähne zeigte, als ein Mensch haben konnte. »Du bist
bei Weitem der netteste aller Dämonenfürsten, die ich bisher kennen gelernt
habe.«
Magoth legte beide Hände auf ihre Brüste und
schmiegte sich an sie. »Du verstehst nur zu gut, was es bedeutet, so zu sein
wie ich, aber leider kann ich nicht mit dir schlafen, wie du es verdient hast,
bis meine süße May eingewilligt hat, meine Gemahlin zu werden.«
»Wie kommst du denn darauf ?«, fragte ich
erstaunt.
Er zuckte mit den Schultern und hörte zögernd auf,
Sallys Brüste zu kneten. Sie schien nichts dagegen zu haben, dass er sie
begrapschte. »Ich umwerbe dich, damit du meine Gemahlin wirst. Und bis du
einwilligst, muss ich all meine Energien auf dich konzentrieren. Aber wenn du
zustimmen würdest, könnten wir uns einem köstlichen Dreier hingeben, bei dem
eine von euch...«
»Ich habe dir doch bereits gesagt, dass das nicht
geschehen wird«, unterbrach ich ihn, bevor er begann, in Einzelheiten zu
schwelgen. Magoth liebte Details, wobei es keine Rolle spielte, ob es sich um
Bestrafungen oder Sex handelte; er konnte sich in beidem stundenlang ergehen.
»Was, der Dreier oder die Gefährtin?«, fragte
Sally.
»Beides.« Ich wandte mich zu Magoth. »Ich habe die
Bestrafung, an deiner Seite sein zu müssen, weil ich zum Dibbuk geworden bin,
akzeptiert, aber ich werde nicht deine Gefährtin werden.«
»Habe ich dir eigentlich schon gesagt, dass du in
dieser Position Zugang zu meiner Macht hast?«, fragte er und kam auf mich zu.
Magoth verfügte nicht über Gabriels lässige Eleganz und Geschmeidigkeit, aber
ich konnte nicht leugnen, dass er dem verdammt nahe kam. Er blieb so dicht vor
mir stehen, dass er mich beinahe berührte. Sein Körper entzog der Luft jegliche
Wärme, und ich erschauerte unwillkürlich.
»Äh... nein, das hast du nicht. Was für eine
Macht?« Einen Moment lang spielte ich mit der Idee, Magoths Angebot anzunehmen,
um dadurch so viel Macht über ihn zu bekommen, dass ich seinen Klauen entkommen
und wieder zu Gabriel zurückkehren konnte.
»Nun...« Er lächelte und fuhr mit dem Finger über
mein Kinn.
Seine Berührung jagte einen eisigen Schauer über
meinen Rücken. »In Abbadon wird eine Gefährtin genau wie der Dämonenfürst, zu
dem sie gehört, von den anderen Fürsten mit Respekt behandelt.«
Ich überlegte einen Moment lang, wobei ich einen
Schritt
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