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Silvy will die Erste sein

Silvy will die Erste sein

Titel: Silvy will die Erste sein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marie Louise Fischer
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ist
geplatzt“, beendete Katrin den Bericht.
    „Pech“, sagte Hartmut ohne
allzu großes Bedauern, „dann können wir wohl wieder schieben. Kommst du mit,
Olga?“
    „O ja!“ rasch schlüpfte Olga in
ihren Regenmantel und gab Leonore die Hand. „Gute Besserung für deine Mutter!“
Und schon war sie hinter den Jungen her und zur Tür hinaus.
    Die anderen blieben noch, bis
der Krankenwagen vorfuhr und zwei Sanitäter Frau Müller, die bis zum Hals mit
einem regendichten Tuch bedeckt war, vorsichtig hinaustrugen.
    Leonore lief nebenher und hielt
ihrer Mutter einen Regenschirm über den Kopf. „Darf ich mitfahren, Herr
Doktor?“ bettelte sie. „Bitte, bitte, ich muß doch unbedingt wissen...“
    „Also gut“, sagte Dr. Horn,
„steig ein! Ich hole dich dann später in der Klinik ab. Aber du mußt dann auch
aufhören zu weinen.“
    „Ganz bestimmt“, versprach
Leonore und kletterte zu ihrer Mutter in den rückwärtigen Teil des
Krankenwagens.
    Herr Doktor Horn hatte Mantel
und Hut angezogen; jetzt verstaute er seine Bereitschaftstasche in seinem Auto,
setzte sich an das Steuer, wendete und fuhr davon.
    „Sieben kleine Negerlein“, sang
Katrin, „denen war es einerlei, was nun aus den anderen wurde, so sind wir nur
noch drei!“
    „Also, ich muß schon sagen“,
meinte Silvy, „daß das selbst in Anbetracht der Umstände eine sehr sonderbare
Auffassung von Gastfreundschaft ist.“
    „Ich möchte bloß mal wissen,
wie du dich benehmen würdest, wenn deiner Mutter so etwas passieren würde!“
konterte Ruth. „Bestimmt würde ich nicht...“
    „Zankt euch nicht, Freunde,
haut euch lieber!“ fiel Katrin ihr ins Wort. „Wir haben jetzt drei
Möglichkeiten: entweder schauen wir nach, wo die berühmten Kanapees und der
hochgelobte italienische Salat stecken...“
    „Ausgeschlossen!“ sagte Silvy
sofort. Ausnahmsweise war auch Ruth dieser Meinung. „Das geht nicht, Katrin,
das wäre gar zu unverschämt.“
    „Na schön. Ich habe zwar Hunger
und könnte eine kleine Stärkung brauchen, aber, bitte, wie ihr wollt!“
    „Und dein zweiter Vorschlag?“
    „Wir könnten aufräumen!“
    „Das hieße aber tatsächlich die
Menschenliebe auf die Spitze treiben!“ behauptete Silvy. „Müllers sind
schließlich fünf. Die können ruhig sehen, wie sie mit der Arbeit fertig
werden.“
    „Und außerdem ist die Leiter
kaputt“, sagte Ruth, „und ich möchte mir keinesfalls auch noch ein Bein
brechen.“
    „Dann gondeln wir eben kurz
entschlossen nach Hause.“
    „Das geht nicht“, widersprach
Ruth, „weil die beiden Kleinen im Haus sein müssen, die können wir doch nicht
einfach allein lassen.“
    „Habe ich total vergessen“,
gestand Katrin.
    „Und außerdem wissen Peter und
Paul noch gar nicht Bescheid!“ gab Silvy zu bedenken.
    Sie standen immer noch in der
Haustür, berieten sich und blickten in den Regen hinaus, als die beiden Jungen
endlich aufkreuzten.

    „Hallo“, rief Peter schon von
weitem, „was steht ihr da wie bestellt und nicht abgeholt? Ihr wißt wohl ohne
uns nichts anzufangen!“
    „Ist die Party schon in vollem
Gange?“ fragte Paul, als sie näher gekommen waren.
    „Es gibt keine Party“, erklärte
Silvy unumwunden, „eure Mutter ist von der Leiter gefallen, ein Krankenwagen
hat sie abgeholt, und Leonore hat sie begleitet.“
    „Hört auf mit dem Quatsch!
Solche Witze könnt ihr mit uns nicht machen!“ rief Peter.
    „Da seid ihr schiefgewickelt“,
erklärte Katrin, „Silvy hat ausnahmsweise mal die Wahrheit gesagt.“
    „Aber ihr braucht euch nicht zu
beunruhigen“, fügte Ruth hinzu, „außer einer Gehirnerschütterung und einem
Beinbruch ist nichts passiert.“
    Die Brüder waren ziemlich blaß
geworden.
    „Ihr habt Nerven!“ knurrte
Paul.
    „Können wir euch helfen?“
fragte Katrin höflich. „Aufräumen oder uns um die Kleinen kümmern?“
    „Nicht nötig. Das machen wir
schon alleine“, lehnte Peter in einem reichlich patzigen Ton ab.
    „Oh, wir wollten uns keineswegs
aufdrängen“, sagte Katrin zuckersüß, „so interessant, wie ihr zu glauben
scheint, ist uns eure ehrenwerte Gesellschaft gar nicht!“ Sie wandte sich Ruth
und Silvy zu. „Los, zieht euch an. Ihr seht, unsere Typen sind hier nicht
erwünscht.“ Sie schlüpfte in ihren Kapuzenmantel, nahm ihren Schuhbeutel,
stürmte aus dem Haus und wartete erst nach einigen Metern auf die anderen.
    „So frech hättet ihr zu den
Jungen auch nicht zu sein brauchen“, tadelte Ruth.
    „Waren sie denn

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