Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
gleichartiger Dinge auf einem Regalbrett, und es endet mit Haushalten, in denen Tapeten, Tischdecken, Wandbilder, Handtücher, Servietten, Geschirr und sogar die Kleidung des Sammlers mit kleinen Fröschen, Bären oder Kühen verziert sind. Dahinter steckt ein uraltes Bedürfnis von uns Menschen, sich mit etwas zu identifizieren. Oft sind es Tiere, wie bei den Namenstotems der nordamerikanischen Indianer. Sammlungen bringen ein System in die unüberschaubare Zahl von Dingen, die uns angeboten werden.
Werfen Sie einen kritischen Blick auf die Art von Dingen, die Sie sammeln: Wann haben Sie damit begonnen? Was könnte dahinter stecken? Haben Sie das Bedürfnis, das Sie damals hatten, immer noch? Oder werden Sie durch Ihre Sammlung in der Vergangenheit festgehalten? Dann lösen Sie Ihre Sammlung auf. Meist ist es leichter, das Sammeln von Modelleisenbahnen oder eine Kollektion alter Tassen ganz aufzugeben, als nur zu reduzieren. Wenn es jemanden gibt, an den Sie eines Ihrer Hobbys abgeben oder verkaufen können |57| (und damit Freude bereiten) – tun Sie’s! Es wird Ihr Leben wirklich vereinfachen und Sie frei machen für Neues.
Unterscheiden Sie streng zwischen Sammeln und bloßem Aufheben. Zu einer echten Sammlung gehören System und Spezialisierung, zum Beispiel Eierbecher aus bemaltem Porzellan oder Visitenkarten von Leuten mit dem gleichen Vornamen oder Teddybären in jeder Form. Eine eigene Sammlung aufbauen ist ein wunderbares Hobby, dem Sie zu Recht Zeit und Platz einräumen.
Aufheben dagegen ist das unsystematische Horten von Dingen, von denen Sie sich eigentlich trennen könnten. Sie brauchen sie nicht zum Leben, ihre Pflege kostet Zeit und Platz. Diese Dinge können sich derart vermehren, dass sie die Kontrolle über Sie übernehmen. Sie fressen Zeit und Energie, nehmen Platz weg, und mutieren mit der Zeit auch zum »Krempel«, weil es so viel und unüberschaubar ist. Motive fürs eigentlich unnötige Aufheben gibt es viele: Respekt (vor denen, die sie uns gegeben oder vererbt haben), als Vorsichtsmaßnahme für schlechte Zeiten, eventuelle Wiederverwertbarkeit, ehemals hoher Anschaffungspreis oder der Vererbungsgedanke (»das soll einmal der nächsten Generation gehören«).
Dinge, auf die eines der genannten Motive zutrifft, sollten Sie radikal aussortieren. Statt einer wahllosen Mischung aus wertvollen und unwichtigen Erinnerungsstücken haben Sie dann nur noch eine klar begrenzte Auswahl zu versorgen – eine echte Sammlung, an der Sie sich ganz anders freuen können.
Mit warmen Händen verschenken
Die populärste Methode, um sich von Dingen zu befreien: das Wegwerfen den Nachkommen überlassen. Dabei stellen die lieben Nachkommen meistens fest, dass 95 Prozent der geliebten wertvollen Dinge nicht einmal mehr jemand geschenkt haben möchte. Falls |58| Sie so etwas noch nicht selbst erlebt haben, lassen Sie es sich von Betroffenen erzählen.
Gehen Sie durch Ihre Wohnung und sammeln Sie alles, was Sie für jemand anderen aufbewahren. Dann geben oder verschicken Sie diese Dinge an die betreffenden Personen (aber fragen Sie, ob die es überhaupt haben wollen). Das »Geben mit warmen Händen« ist eine der lohnendsten Arten, sich von Ballast zu befreien.
Qualität vereinfacht
Behalten Sie nur das Beste. Der Dichter Somerset Maugham bemerkte: »Wenn Sie nichts akzeptieren außer dem absolut Besten, werden Sie meist auch das absolut Beste bekommen.« Lassen Sie Qualität vor Quantität gehen. Bevorzugen Sie die einfache Form, die der Funktion dient.
Gewinnen Sie Lebenszeit durch Wegwerfen
Geben Sie vor allem alte Zeitungen, Zeitschriften und auch Bücher großzügig ins Altpapier. Rechnen Sie beim Wegschmeißen mit: Es dauert etwa vier Stunden, um eine 1 Zentimeter dicke Zeitschrift komplett durchzulesen. Selbst wenn Sie nur ausgewählte Artikel lesen, ist es immer noch eine gute Stunde. Ein Karton mit circa 50 Zentimeter bedrucktem Papier entspricht also zwischen einer Woche und einem Monat Zeit, die Sie dabei gewinnen!
Auch wenn das sehr theoretisch ist – auf Ihr Unterbewusstsein wirkt ein Regal voller ungelesener Bücher oder ein Stapel ungelesener Zeitschriften negativ: »Eigentlich müsste ich das doch eines Tages mal benutzen …«
|59| Entscheidend: der freie Fußboden
Dinge, die auf dem Boden herumliegen, signalisieren Chaos. Sie werden staunen, wie ordentlich ein Zimmer allein dadurch wirkt, wenn nur der Boden vollständig freigeräumt ist. Volle Regale, Schränke oder Wände wirken
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