Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
Sprichwort: Reich ist ein Mensch dann, wenn er weiß, dass er genug besitzt.
Leisten Sie sich das, woran Ihnen wirklich etwas liegt – und schaffen Sie es erst dann an, wenn das Geld dafür da ist. Die meisten Menschen verschwenden zu viel Zeit auf den Wunsch, das Leben solle anders sein, als es ist. Der Schlüssel zum Glück aber liegt darin, das Erreichte genießen zu können – auch wenn es von außen als noch so wenig erscheint.
Lernen Sie das Gebet des Jabez
In keinem anderen Text habe ich die simplify-Idee so schön zusammengefasst gefunden wie in zwei kurzen Versen aus dem Alten Testament, also dem jüdischen Teil der Bibel. Über 14 Millionen Exemplare wurden in den letzten beiden Jahren von einem kleinen Büchlein verkauft, das dieses Gebet enthält – ein erstaunlicher Erfolg für einen so alten und so kurzen Text. Das Gebet des Jabez findet sich gut versteckt mitten in einem langwierigen Geschlechtsregister im 1. Buch der Chronik in Kapitel 4, Vers 9 und 10 (und blieb daher viele Jahrhunderte praktisch unbekannt): »Jabez war angesehener als seine Brüder. Und seine Mutter nannte ihn Jabez; denn sie sprach: Ich habe ihn mit Kummer geboren.«
Das Gebet des Jabez
Segne, ja segne mich
und erweitere mein Gebiet.
Lass deine Hand mit mir sein
und halte Schmerz und Unglück
von mir fern.
(1. Chronik 4,10)
Jabez heißt auf deutsch »Schmerz«, und im jüdischen Denken hat der Name eine gleichsam schicksalhafte Bedeutung. Ein Mann mit einem solchen Namen trägt eine große Bürde. Jabez hatte schlechte Aussichten, aber er fand einen Weg: Er flehte Gott derart intensiv an, dass sein kurzes vierteiliges Gebet vom Verfasser der Chronik in die Liste aufgenommen wurde. Lernen Sie die vier Bitten des Jabez und ihre verblüffenden Bedeutungen kennen:
|86| »Segne, ja segne mich!«
Eine solche Bitte ist eigentlich verpönt. Man bittet nicht für sich, sondern für andere. In den Lebensgeschichten großer Männer und Frauen des Glaubens kann man es aber häufig anders nachlesen: Diese Menschen haben den Mut gehabt, um Segen zu bitten. Die Bitte um Segen heißt nicht einfach: Gib mir, was ich will! Segen heißt: Offen sein für die Form, in der das Gute zu einem kommt. »Bittet, so wird euch gegeben«, sagt Jesus (Matthäus 7,7). Der Jakobusbrief (4,2) wird noch deutlicher: »Ihr bekommt nicht, was ihr wollt, weil ihr Gott nicht darum bittet.« Der simplify-Weg (nicht nur beim Thema Geld, aber dort auch) beginnt mit der Überzeugung: Es ist genug für alle da, also auch für mich. Trennen Sie sich von der archaischen Vorstellung, dass Wohlstand bedeutet, jemand anderem etwas wegzunehmen. Reichtum im guten Sinn bedeutet nicht umverteilen, sondern Werte schaffen. Die Jabez-Bitte um Segen verändert den Blick. Sie sehen nicht mehr auf das, was fehlt, sondern auf das, was wächst, blüht und gedeiht. Dazu ist es häufig nötig, gegen den Strom der allgemeinen Medienmeinung zu schwimmen.
»Erweitere mein Gebiet!«
Das bedeutet zu fragen: Könnte es nicht sein, dass ich zu mehr bestimmt bin? Die Bitte um ein erweitertes Gebiet kann der Schritt zu einer ganz neuen Einstellung zum Leben werden. Das »erweiterte Gebiet« bedeutete beim alten Jabez zunächst mehr Weideland, also mehr Wohlstand. Es bedeutet aber auch, Grenzen zu sprengen, über das Gewohnte |87| hinaus zu denken, die eigenen Möglichkeiten zu nutzen, über den Tellerrand zu sehen. Menschen, die das Jabez-Gebet regelmäßig sprechen, berichten von erstaunlichen neuen Begegnungen. Ihr Blick weitete sich, neue Menschen traten in ihr Leben. Sie wagten es endlich, von einem toten Pferd abzusteigen und neue Möglichkeiten zu erproben.
»Lass deine Hand mit mir sein!«
Wer Grenzen überschreitet, verlässt die Bequemlichkeitszone: neue Herausforderungen im Beruf, mehr Arbeit, neue Aufträge. Das bedeutet auch so manche neue Gefahr, und manchmal mag es einem vorkommen, als habe sich der Segen in eine Last verwandelt. Darum ist der dritte Teil des Jabez-Gebets unverzichtbar: Lassen Sie sich helfen! Trauen Sie sich zu rufen: »Das schaffe ich nicht allein!« Die Hand, von der die Rede ist, kann die Hand Ihrer Verwandten sein, Ihrer Freunde oder die Ihres Lebenspartners. Es kann auch durchaus die Hand einer höheren Macht sein. In der jüdischen Religion gab es die Vorstellung, dass Gott zwei Hände hat – eine, die gibt, und eine, die auch einmal nimmt und lenkt. So wie es auch Tätigkeiten im Alltag gibt, zu denen man unbedingt zwei Hände braucht (wie zum
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