Simplify Your Life - Einfacher und Gluecklicher Leben
bezahlt. Solche »Festhonorare« machen ihrem Namen häufig alle Ehre: Sie bleiben über Jahre, ja Jahrzehnte, fest. Der allgemeine Anstieg der Einkommen geht an ihnen vorbei. Dabei müsste ein Honorar von 250 Euro bei einer extrem geringen jährlichen Steigerungsrate von 2 Prozent nach 10 Jahren mindestens 298 Euro betragen. Bei 3,8 Prozent, dem durchschnittlichen Anstieg der Löhne von 1989 bis 1999, wären es sogar fast 350 Euro! Selbst nach nur 5 Jahren müsste Ihr 250-Euro-Honorar auf 290 Euro gestiegen sein, um mit dem Anwachsen Ihrer Lebenshaltungskosten Schritt zu halten.
Hier hilft nur Mut: Rechnen Sie Ihrem Auftraggeber die Unangemessenheit Ihrer Entlohnung vor. Argumentieren Sie sachlich: Wenn Sie nach mehreren Jahren immer noch Aufträge bekommen, ist man ja offensichtlich mit Ihnen zufrieden. Drohen Sie nicht mit Ihrem Weggang, aber haben Sie auch keine Angst davor. Sagen Sie sich: Alles wird teurer, das weiß mein Auftraggeber auch. Deshalb wird er auf meine Forderung eingehen.
Das Gleiche gilt für Angestellte. Wenn Sie nachweisen können, dass Sie mit Ihrer Arbeit den Profit Ihrer Firma steigern konnten, sollten Sie auch in angemessener Weise am Erfolg beteiligt werden.
|108| Dos and Don’ts für Ihre Karriere
Der erste Schritt zu beruflichem Erfolg ist, dass Sie ihn überhaupt wollen. Viele Menschen kommen in ihrem Beruf nicht weiter, weil sie unbewusste Blockaden gegen die »Karriere« haben. Ähnlich wie beim Thema Geld sind diese Blockaden verbunden mit einem ganzen Bündel an Vorurteilen und Halbwahrheiten: »Befördert werden nur die Schleimer.« »Weiter kommt nur, wer über Leichen geht.« »Wer mehr Verantwortung trägt, muss viel mehr arbeiten.« »Wer oben ist, wird von den bisherigen Kollegen gemieden oder gemobbt.« »Wer oben ist, kann tiefer fallen.« Lauter Einsichten, die vielleicht ein Körnchen Wahrheit enthalten. In ihrer Gesamtaussage aber sind sie Unsinn.
Sagen Sie den oben aufgezählten Vorurteilen Lebewohl. Ersetzen Sie die alten Sätze durch neue – schließlich gibt es auch gute Gründe, nicht bis ans Lebensende am angestammten Arbeitsplatz zu bleiben: Weiter oben gibt es mehr Gehalt. Weiter oben haben Sie mehr Entscheidungsspielraum. Wer oben ist, genießt höheres Ansehen und wird besser behandelt (auch von den eigenen Kindern und vom Ehepartner). Befördertwerden bringt mehr Abwechslung und Arbeitsfreude. Der Wechsel zu anderen, attraktiveren Arbeitgebern wird leichter.
Der simplify-Weg geht (wie so oft) von den Äußerlichkeiten zum Inneren. Beim Thema Karriere lautet die simplify-Weisheit: Um Erfolg zu haben, sollten Sie sich wie ein erfolgreicher Mensch verhalten. Hier einige typische Situationen aus dem Berufsalltag und die jeweils falsche sowie richtige Reaktion darauf:
Ein Kollege wird vor Ihnen befördert
Gerade noch arbeiteten Sie im selben Zimmer, und nun ist der ehemalige Kollege Ihr Vorgesetzter.
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Verlierer-Verhalten:
Sie schalten auf »Dienst nach Vorschrift« und sabotieren den Eben-noch-Kollegen. Damit überzeugen Sie den Chef, dass er den Richtigen befördert hat und Sie für eine höhere Aufgabe offenbar nicht geeignet sind.
Erfolgs-Verhalten:
Analysieren Sie (nach dem ersten Schrecken), was Ihr vorgezogener Kollege richtig gemacht hat. Fragen Sie Ihren Chef offen, was Sie tun müssen, um beim nächsten Mal zum Zuge zu kommen.
Ihr Chef verlangt ständig Überstunden
Sie wissen, dass man mit Stechuhrverhalten niemals aufsteigt. Aber müssen Sie für Ihr kümmerliches Gehalt deswegen dauerhaft einen Elf-Stunden-Manager-Tag hinlegen?
Verlierer-Verhalten:
Um Auseinandersetzungen zu vermeiden, erfinden Sie Entschuldigungen, damit Sie den Abend doch frei bekommen. Sie stiften Kollegen zur Meuterei an. Oder Sie lassen sich notgedrungen ausnutzen.
Erfolgs-Verhalten:
Sagen Sie nicht zu oft nein. Betrachten Sie Ihren Chef als Ihren wichtigsten Kunden, dessen Geschäftsbeziehung Ihnen sehr am Herzen liegt. Wenn er sich darauf verlassen kann, dass Sie sich in Stresszeiten total engagieren, sollten Sie ihn allerdings in weniger hektischen Zeiten um einen freien Tag oder andere Vergünstigungen bitten. Wenn Sie einerseits Engagement zeigen, andererseits aber auch das Rückgrat haben, Ihre eigenen Interessen zu vertreten, wird der Chef Ihnen zutrauen, dass Sie in einer höheren Position auch besser die Unternehmensbelange vertreten können.
|110| Ihr Budget wird gekürzt
Wohin man schaut, werden Kosten gespart. Prinzipiell ist das besser, als dass
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