Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Sie jeweils das Stichwort Ihrer drei Top-Prioritäten darauf. Wählen Sie dabei nicht die drei dringendsten, sondern die drei wichtigsten Aufgaben (auf dem goldenen Schild steht also »meine Gesundheit«). Platzieren Sie diese drei Schilder auf Ihrem Schreibtisch oder wo Sie sonst am häufigsten arbeiten.
Verankern Sie Ihre Prioritäten im Kalender. Versehen Sie jeden Punkt Ihrer Liste mit einem realistischen, aber klar |49| definierten Datum (also nicht »nächsten Monat«, sondern 30. 3. 2005). Prüfen Sie, welche Aufgabe vor einer bestimmten anderen erledigt sein muss.
Lieben Sie Ihre Priorität Eliminieren Sie alle Unterbrechungen und Ablenkungen: kein Telefon, keine E-Mails, keine Spaziergänge zur Kaffeemaschine und keine Schwätzchen auf dem Flur. Solange die Priorität unerledigt ist, stellen Sie sich vor, Sie wären ein einsamer Marathonläufer, ein Bergsteiger auf dem Weg zum Gipfel, ein Einhandsegler bei der Weltumseglung oder was immer Ihnen als Bild dazu in den Kopf kommt.
Gewöhnen Sie sich an, beim Annehmen einer Aufgabe leicht tief- und beim Erledigen hochzustapeln: Liefern Sie etwas mehr als vereinbart oder schneller als erwartet (aber nicht zu früh, sonst gelten Sie als unterbeschäftigt).
Machen Sie das Setzen von Prioritäten zu Ihrer Königsdisziplin. Werden Sie ein Meister im Erledigen des Wichtigen und ein Stümper beim Ausführen des Unwichtigen. Niemals umgekehrt!
|50| To-do-Schulden auflösen
Ein Gefallen, den Sie jemandem versprochen, aber nicht erfüllt haben; ein Brief, den Sie seit Monaten schreiben wollen; ein Auftrag, den Sie angenommen, aber immer noch nicht begonnen haben – unerledigte Aufgaben, große und kleine, können mindestens so unglücklich machen wie ein dickes Dauerminus auf Ihrem Konto. Aber hierin liegt auch schon der Weg zur Rettung: Denn so, wie Sie mit der richtigen Strategie finanzielle Defizite abbauen können, geht das auch beim Pflichtenstau. Mit den folgenden Punkten kommen Sie aus der Falle Ihrer nicht eingelösten Versprechungen, die der tiefere Grund für das Entstehen der vielen unangenehmen Punkte auf Ihrer Prioritätenliste sind.
Lässt sich die Schuld löschen? Prüfen Sie, ob Sie die versprochene Aufgabe nicht vollständig annullieren können. Dazu brauchen Sie viel Mut. Aber bedenken Sie, wie viel Schmerz und Ärger Sie die unerledigte Angelegenheit bereits gekostet hat und |51| noch kosten wird, wenn Sie nicht handeln! Gehen Sie direkt auf den Betroffenen zu und sagen Sie ihm, dass Sie die zugesagte Aufgabe nicht schaffen. Demütigen Sie sich dabei nicht selbst und machen Sie sich nicht klein. Stehen Sie aufrecht und sagen Sie die Wahrheit gerade heraus, auch wenn sie unangenehm ist. In den meisten Fällen werden Sie darüber erstaunt sein, dass der andere schon damit gerechnet hat.
Hüten Sie sich vor Neuverschuldung. Die gefährlichste Versuchung nach einem derartigen Schuldenerlass besteht darin, dass Sie sich zu neuen Versprechungen hinreißen lassen. Schätzen Sie sich selbst realistisch ein und überfordern Sie sich nicht aufs Neue.
Lässt sich die Schuld vermindern? Wenn sich die versprochene Aufgabe nicht wieder absagen lässt, kämpfen Sie wenigstens um etwas Rabatt. To-do-Schulden haben die unangenehme Eigenschaft, mit fortschreitender Zeit immer gewaltiger zu wirken. Angenommen, |52| Sie wollten jemandem einen ausführlichen Brief schreiben. Je länger Sie damit warten, umso länger wird dieser Brief in Ihrer Vorstellung – und genau deswegen schieben Sie ihn ja vor sich her. Schrauben Sie Ihre eigenen Erwartungen herunter: Schreiben Sie keinen langen Brief, sondern nur einen ganz kurzen. Oder rufen Sie nur an, was häufig sogar die freundlichere Lösung ist. Jedenfalls werden Sie staunen, dass To-do-Schulden häufig Scheinriesen sind, wie die Gestalt des Herrn Turtur in der Geschichte von Jim Knopf: Sie wirken nur aus der Entfernung riesig. Wenn Sie sich endlich entschlossen haben, das Ganze zu erledigen, schrumpfen sie auf ihre wahren Dimensionen.
Outen Sie sich gegenüber anderen. Stehen Sie dazu, dass Sie sich übernommen haben und sammeln Sie Verbündete: Ihren Lebenspartner, die Kinder oder hilfreiche Freunde. Legen Sie mit ihnen zusammen einen Zeitraum fest, in dem Sie die aufgelaufenen Arbeiten erledigen. Malen Sie sich aus, wie schön es sein wird, wenn Sie sich endlich davon befreit haben. Arbeiten Sie dabei mit der selten benutzten zweiten |53| Zukunftsform der deutschen Sprache, die »eine vollendete
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