Simplify Your Life - Endlich mehr Zeit haben
Eindrücke« während des Telefonats
»Meine Zusagen«
»Zusagen des Gesprächspartners«
Überarbeiten Sie Ihr Formular während des Telefonierens immer wieder, bis es eine wirkungsvolle Arbeitshilfe für Sie geworden ist. Bewahren Sie Ihre Notizen beim entsprechenden Vorgang auf. Mit einem Blick auf Ihre alten Aufzeichnungen können Sie dann schnell die Einzelheiten eines früheren Telefonats sehen und sind hervorragend für einen weiteren Anruf beim selben Gesprächspartner vorbereitet. Intuition spielt bei Geschäften eine besondere Rolle. Bringen Sie daher während des Telefonierens nicht nur die sachlichen Fakten, sondern auch die Gefühle zu Papier.
Gestalten Sie Ihren Telefonarbeitsplatz Richten Sie Ihren Telefonarbeitsplatz so leistungsfähig und freundlich her, dass Sie gern dort sitzen: ein aufgeräumter Schreibtisch, ein |63| bequemer Bürostuhl, Telefonnotizen und Schreibgeräte in Griffweite. Liegt Ihr Hörer gut in der Hand, fühlt er sich am Ohr angenehm an? Kennen Sie die wichtigsten technischen Kniffe Ihres Apparats (Wahlwiederholung, Weiterverbinden, Freisprechen)? Wenn nicht, machen Sie einen Testanruf bei einem guten Bekannten, mit dem Sie alles einmal ohne Druck ausprobieren können. Wenn Sie viel telefonieren, probieren Sie es einmal mit einem Headset: Bei der Arbeit mit dem Telefon beide Hände frei zu haben, kann eine kleine Revolution Ihrer Arbeit bedeuten.
Immer auf den letzten Drücker?
Einmal erreichte uns folgende Anfrage: »Ich bin Deutschlehrerin und habe oft Berge von Aufsätzen zu korrigieren. Obwohl ich das Korrigieren nicht richtig hasse und manchmal sogar amüsant finde, schiebe ich es stets solange auf, bis ich wahnsinnig unter Druck stehe. 1 000 Einwände finde ich, um die Aufschieberei zu entschuldigen. Meist fühle ich mich zu müde und will das Korrigieren in |64| einem erholten Zustand erledigen. Oder es gibt andere Dinge, die erst einmal Vorrang haben. Oder mir graust es einfach, weil ich nicht weiß, wie ich effektiv, gerecht und fehlerfrei korrigieren kann. Irgendwann wird es so weit kommen, dass ich mich überhaupt nicht mehr zum Korrigieren aufraffen kann und meinen Dienst quittieren muss.«
Aufschieberitis ist keine Katastrophe Die erste und wichtigste Botschaft an alle, die unter Aufschieberitis leiden: Entspannen Sie sich und beenden Sie negative Prophezeiungen (»… dass ich meinen Dienst quittieren muss«). Sie schieben die Dinge vor sich her, weil das gut für Sie ist. Sie arbeiten gut unter Druck. Sie brauchen diesen Kick. Aufschieberitis verwendet Ihr Unbewusstes als Mittel, um Aufgaben prickelnd zu machen.
Aufschieberitis kann aber auch ein Hilferuf, ein Zeichen für Überlastung, sein. Wie anfangs bereits geschildert: In allen Berufen ist die Belastung in den letzten 20 Jahren im Schnitt um 30 Prozent gestiegen. Das Ich-kann-nicht-mehr-Syndrom wird |65| in unserem Land zunehmend zum Lebensfeind Nummer eins. Sie sind gut in Ihrem Beruf, aber Sie bräuchten mal eine Pause aus der Tretmühle – nicht nur Urlaub, sondern eine echte Auszeit. Da das meistens nicht geht, schafft sich Ihre Seele durch das Aufschieben kleine, lebensnotwendige Freiräume.
Auch wenn es sich schmerzlich anfühlt, doch mit diesem Schlendrian hat Sie Ihr inneres Faultier vielleicht schon vor so manchem Herzinfarkt oder Hörsturz bewahrt. Wirklich gesund ist dieses Verhalten aber nicht, sondern lediglich eine Notmaßnahme Ihrer Seele und Ihres Körpers. Überlassen Sie diese Aktivität aber nicht Ihrem Unterbewusstsein, sondern schaffen Sie sich bewusst Freiräume.
Sechs Mittel gegen Aufschieberitis
Unperfektion. Korrigieren Sie beispielsweise als Lehrer ein paar Schulaufgaben extrem schnell und schlampig. Geben Sie außergewöhnlich gnädig gute Noten. Vereinfachen Sie sich Ihren Job eine Zeit lang in geradezu unverantwortlicher Weise. |66| Priorität hat jetzt die »Aufholjagd«, die Sie erst einmal gewinnen müssen, sonst hecheln Sie noch nach Jahren Ihrem eigenen Plan hinterher.
Nothelfer. Heuern Sie jemanden an, der eine Zeit lang Ihren Job macht. »Geht nicht«, werden Sie sagen und viele Argumente wissen (kein Geld, keine Freunde, keine Zeit …). Probieren Sie es trotzdem und lassen Sie es darauf ankommen! Wenn Sie den angesprochenen Herzinfarkt oder Hörsturz hätten, würde sich ja auch jemand finden, der Sie irgendwie ersetzt, oder eine Methode, die das bisherige Verfahren vereinfacht. Das muss doch auch gehen, ohne dass Ihr Körper Schaden nimmt!
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