Simplify Your Love - Gemeinsam einfacher und gluecklicher leben
auf
Wenn ein Paar vom Liebeszelt in den Gutshof umgezogen ist, geht es auf der einen Seite zurück in die Lebensverhältnisse, in denen jeder der beiden vorher bereits war: in eine Ausbildung oder den Beruf. Auf der anderen Seite beackern Sie Neuland: Sie ziehen zusammen und vereinigen Ihre Haushalte. Oft bedeutet das für einen von beiden einen einschneidenden Ortswechsel, manchmal verbunden mit einem Wechsel des Arbeitsplatzes. Oder einer von beiden, meist |151| die Frau, gibt seinen Beruf ganz auf. Jedenfalls gibt es eine Menge zu klären, weil sich viel ändert und viel Neues auf Sie zukommt.
Wir betrachten das als Ihre Lebensfelder, die Sie rund um Ihren Gutshof anlegen und bestellen möchten. Sie sind dazu da, um Sie und Ihre Beziehung zu versorgen.
Die klassische Zwei-Felder-Wirtschaft: Berufsfeld und Hausarbeitsfeld
Nach diesem traditionellen Konzept ist der Mann der materielle und gesellschaftliche Ernährer der Familie. Sein Einkommen und sein Status bestimmen den Wert der Familie. Die Frau ist zuständig für »das Haus«: die Pflege des Besitzes, die Hausarbeit und die emotionale Versorgung der Familie. Beim seltenen Hausmann-Modell wird diese Aufgabenverteilung umgedreht, das Ergebnis aber ist das gleiche: Es wird ein Gefälle in der Beziehung erzeugt. Wer den häuslichen Binnenraum versorgt, verzichtet auf etwas und steht gesellschaftlich und finanziell weiter unten als der andere. Solange der »häusliche« Partner, meist die Frau, damit kein Problem hat und sich rundum gut fühlt, ist gegen dieses erprobte Modell nichts einzuwenden.
Familie als reformbedürftige Gemeinschaft
Die Zwei-Felder-Wirtschaft wird für Frauen mit guter Ausbildung ein immer fragwürdigeres Modell. Immer mehr Frauen (und allmählich auch immer mehr Männer) möchten es nicht mehr als gottgegeben betrachten. Die große Studie |152|
Frauen in Deutschland
des Bundesfamilienministeriums von 2004 zeigt, dass vor allem jüngere Frauen und Männer Familie und Beruf unbedingt miteinander verbinden wollen. Der Anteil der erwerbstätigen Frauen steigt nach wie vor und lag 2002 bundesweit bei 59 Prozent (Männer: 72 Prozent). Frauen sperren sich gegen den »automatischen« Verlust der Partnergerechtigkeit, der von ihnen gefordert wird, sobald eine Familie gegründet wird: Mit dem Kind entsteht ein Ungleichheits- oder sogar Abhängigkeitsverhältnis gegenüber dem Mann. Genau über diesen Punkt muss ein Paar kreativ verhandeln können. Theoretisch haben die Männer die Notwendigkeit einer fairen Verteilung der Belastungen in der frühen Familienphase längst begriffen; in der Praxis hapert es auf männlicher Seite aber oft noch daran, genau wie die Frau zugunsten der Familie zeitweise (!) berufliche Kompromisse zu machen oder zurückzustecken. Die Klagen der Frauen wecken in ihnen oft nur das Gefühl, dass ihnen ein gutes Stück ihres positiven Verantwortungsbewusstseins als verlässliche Partner und Familienernährer schlecht gemacht wird.
Die simplify-Lösung für dieses Dilemma: Ersetzen Sie die klassische Zwei-Felder-Wirtschaft mit den beiden getrennten Ernährerrollen durch eine intelligentere Aufteilung.
Die moderne Fünf-Felder-Wirtschaft
Mithilfe des folgenden Modells können Sie sich von den traditionellen Vorstellungen Ihrer Eltern und Großeltern lösen, ohne deren gute Kernaussage zu verlieren: die gegenseitige Fürsorge und Verlässlichkeit. Der amerikanische Bewusstseinsforscher
Ken Wilber
hat fünf zentrale zwischenmenschliche Bedürfnisse formuliert. Werden sie befriedigt, geht es uns gut. Werden sie in einer Ehe oder Partnerschaft befriedigt, geht es dieser Beziehung gut.
|153| Stellen Sie sich vor, diese fünf Grundbedürfnisse entsprechen fünf Feldern rund um Ihren Gutshof, den Sie als Paar betreiben. Ein guter Ertrag dieser Felder macht Ihr Vermögen aus. Ein Paar wird satt von den guten Früchten seiner Beziehungsfelder. Es kann davon auch Kinder ernähren und sogar Überschüsse erzielen, mit denen es andere unterstützen kann. Je mehr Felder ein Paar gemeinsam bestellen und pflegen kann, desto reicher erlebt es – bei aller damit verbundenen Mühe – seine Beziehung.
Die doppelten Ernährerrollen
Gemeinsame und partnerschaftliche Feldarbeit im Gutshof bedeutet: Beide Partner ernähren sich wechselseitig auf allen fünf Ebenen. Kein Feld gehört einem Partner allein! Die Fünf-Felder-Ökonomie des Paares dehnt sich im optimalen Fall immer mehr aus: Aus Ihrem kleinen Bauernhof wird nach und nach ein
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